Interview mit Zoltan Koch 

Bitte stellen Sie Ihren Fonds kurz vor.

Der WARBURG – D – FONDS SMALL&MIDCAPS EUROPA ist ein aktiv gemanagter Aktienfonds der in dem Anlageuniversum der europäischer Small und Mid Caps investiert.

 

Welche Philosophie liegt Ihrem Fonds zugrunde?

Die fundamentale Unternehmensanalyse bildet den zentralen Baustein für den Investitionsprozess. Bei der Auswahl der Titel wird nach dem Bottom-Up-Ansatz vorgegangen. Es werden keine expliziten Steuerungen von Sektor- und Benchmarkgewichtungen vorgenommen.

Entscheidend für den Erwerb eines Titels ist letztendlich die Unterbewertung eines Unternehmens, die zum Beispiel aufgrund von Fehlbewertungen oder einer Unterschätzung des Wachstumspotentials auftreten kann.

Der Fonds wird fokussiert aufgestellt und besteht aus 30 – 50 Einzelwerten, wobei ein Maximalgewicht pro Portfoliowert auf 5 % angestrebt wird.

 

Lassen Sie uns über die Titelselektion sprechen: Was ist hierfür die Grundlage? Und wie gehen Sie konkret vor?

Wir suchen in erster Linie Unternehmen mit einem Wettbewerbsvorteil, der sich über die Zeit verteidigen lässt und im Zahlenwerk in Form von überdurchschnittlicher Kapitalrendite sichtbar ist. Ein solches Unternehmen sollte in einem Wachstumsmarkt positioniert sein und das Umsatzwachstum letztlich auch in ein Wachstum des Free Cash Flows übersetzen. Das Management ist idealerweise selber investiert und über den Aktienkurs langfristig incentiviert. Wenn diese drei Bereiche abgedeckt sind bauen wir erst dann eine Position auf, wenn wir einen Sicherheitsabschlag vom aktuellen Aktienkurs zu dem von uns errechneten fairen Wert sehen.

Die Informationen für diese Entscheidung tragen wir aus einer Vielzahl von Quellen zusammen. Die wichtigsten sind Geschäftsberichte, direkte Gespräche mit dem Vorstand, Diskussionen mit Branchenexperten sowie Besuche der Produktionsanlagen und Firmensitze vor Ort.

 

Aktuell haben wir ein äußerst unruhiges Marktumfeld ausgelöst durch den Krieg und die damit verbundene Energiekrise. Wie wirkt sich das auf die Unternehmen in Ihrem Portfolio und generell auf Small Caps aus?

Mit dem Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine hat sich die seit Jahresbeginnen schon angespannte Situation an den Kapitalmärkten nochmals verschärft. Die durch den Krieg verursachten hohen Energiekosten beflügeln die Inflation und zwingen die globalen Notenbanken zu weiteren Zinsschritten. Die schwierige Lage spiegelt sich neben den schwachen Makroindizes, allen voran dem Konsumentenvertrauen, auch in der schwachen Kursentwicklung der wesentlichen Aktienindizes seit Jahresbeginn wieder.

In einer solchen Phase bekommen viele Unternehmen einen Margendruck. Hierfür ist entscheidend ob die Unternehmen die steigenden Kosten weitergeben können oder nicht. In diesen volatilen Zeiten sehen wir uns mit unserem „Hidden Champion“ Ansatz gut aufgestellt indem wir gezielt in etablierte Unternehmen investieren, die sich durch eine hohe Wettbewerbs- und Bilanzqualität, durch volle Orderbücher sowie starke Preissetzungsmacht auszeichnen und an neuen Megatrends direkt partizipieren. Durch ihre gute Marktposition fällt es diesen Qualitätstiteln leichter, Kosteninflation weiter zu geben und durch hohe Visibilität und strategische Investitionen sogar Marktgewinne in Krisenzeiten zu realisieren.

 

Wo sehen Sie aktuell Renditegelegenheiten? Wie ist der Fonds aktuell aufgestellt?

Wir sind momentan am stärksten in Unternehmen investiert die von der angespannten Energielage profitieren oder in dem strukturellen Wachstum der erneuerbaren Energie besondere Marktpositionen haben. Um die Volatilität für gute Einstiegschancen zu nutzen haben wir auch eine relativ hohe Kassenquote (10% Ende August) im Fonds.

 

Gab es beim Fondsmanagement in den vergangenen Jahren einen Managerwechsel? Wenn ja, was waren die Beweggründe?

In 2019 hat ein Kollege im Aktienteam das Unternehmen verlassen. Alle unsere Fonds werden von dem Team gemanagt, das hinter dem Lead Manager steht, so war das kein Bruch im Management.

 

Thema Risikomanagement: Wie ist dieses im Fonds integriert und was wird konkret unternommen, um die Risiken zu minimieren?

Das Risikomanagement des Fonds hat zwei Aspekte. Zuerst der regulatorische Aspekt: der wird von unseren Kollegen im Controlling Team überwacht. Der zweite Aspekt liegt beim Portfoliomanagement. Durch den aktiven Austausch mit den Unternehmen versuchen wir nicht nur die Chancen, sondern auch die Risiken aufzudecken. Das implementieren wir in die Beurteilung des Unternehmens. Außerdem nutzen wir natürlich auch die Risikomanagement-Tools unseren Systemen um Risiken aus der Portfoliokonstruktion besser zu verstehen.

Bei über 10% Underperformance eines Titels im Portfolio bewerten wir die Lage des Unternehmens neu. Sollte die Underperformance unbegründet erscheinen reduzieren wir die Position.

 

Bitte nennen Sie uns drei Gründe, die für Ihren Fonds sprechen.

  • langfristige Outperformance der Small&MidCaps,
  • eine gute Einstiegsgelegenheit nach der schwachen Performance in den letzten 12 Monaten,
  • ein erfahrenes und engagiertes Team steht hinter dem Fonds.
Zoltan Koch

Zoltan Koch

Leiter Aktienmanagement Warburg Invest AG

Tel.: +49 40 3282-5137
Fax: +49 40 3282-5937
E-Mail: zoltan.koch@warburg-invest.com