BCA insider 01_2023

3 3 V E R S I C H E R U N G E N BETRIEBLICH VORSORGEN MIT SINN Nachhaltigkeit ist auch in der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) angekommen. Lebensversicherer geben hier mit Direktversicherungen die Richtung vor – und zeigen gleichzeitig die Grenzen auf. Doch es gibt überzeugende Wege ins grüne Ziel. Der deutsche Mittelstand setzt auf die Wirkung einer bAV als HR- und Bindungsinstrument: Acht von zehn Betrieben, die eine bAV mit einer Arbeitgeberbeteiligung oberhalb des gesetzlichen Arbeitgeberzuschusses in Höhe von 15 Prozent anbieten, äußern sich zufrieden oder gar sehr zufrieden. Das ist ein zentrales Ergebnis der Ende vergangenen Jahres veröffentlichten Befragung der Generali Deutschland AG und der F.A.Z. Business Media GmbH. Was allerdings die Verbreitung der bAV betrifft, bleibt der Mittelstand gleichwohl das Sorgenkind. Denn nach wie vor nimmt die Bereitschaft zur betrieblichen Vorsorge mit sinkender Personalstärke tendenziell ab. Mit Blick auf die bAV sind 71 Prozent der vorwiegend befragten Leiter von HR-/Personalabteilungen und Personalreferenten der Auffassung, dass Nachhaltigkeitsaspekte künftig in der Kapitalanlage mehr an Gewicht gewinnen und Entscheidungen massiv beeinflussen werden (siehe Abb. 1). Laut Studienverfasser gilt das weitgehend ungeachtet der gewählten Durchführungswege. Dabei stellt sich jedoch die Frage: Wie grün ist die bAV heute? Und welche Unterschiede gibt es unter den Anbietern? Direktversicherung ist klarer bAV-Favorit Nach den Ergebnissen der Mittelstandsbefragung kooperieren 80 bis 90 Prozent der Betriebe in der bAV mit Versicherern. Begründet liegt dies in dem favorisierten Durchführungsweg: Es ist mit einer Quote von 91 Prozent die Direktversicherung. Einen Einblick in den Status quo in Sachen Nachhaltigkeit der Branche gab Mitte vergangenen Jahres der „ESG-Report 2022“ der Rating-Gesellschaft Franke und Bornberg GmbH. Die Analysten schauten sich einerseits beispielsweise die Strom- und Wasserverbräuche der Gesellschaften an und wie die Arbeitsbedingungen und Sozialleistungen, beispielsweise zur betrieblichen Gesundheitsförderung, gestaltet sind. Andererseits wurde untersucht, welche Nachhaltigkeitsstrategien bei der Kapitalanlage verfolgt werden, also in jenem Bereich, dem der Mittelstand in Zukunft deutlich mehr Relevanz zuschreibt. Laut ESG-Report zählen neben Engagement-Ansätzen Ausschlusskriterien wie die Ausübung von Stimmrechten und der Dialog mit der obersten Managementebene zu den maßgeblichen Nachhaltigkeitsstrategien Abb. 1: Nachhaltigkeit spielt in der Kapitalanlage eine immer größere Rolle 71 Zustimmung zu Zukunftstrends; in % aller befragten bAV-Verantwortlichen, unten: nach Mitarbeiterzahl 50 bis unter 100 Mitarbeiter 100 bis unter 250 Mitarbeiter 250 bis 500 Mitarbeiter 65 72 76 Quelle: Generali Deutschland, F.A.Z. BUSINESS MEDIA. © Monkey Business – stock.adobe.com

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