BCA insider 04/2022

R U N D U M V E R S I C H E R U N G E N S A F E T Y & P R E V E N T I O N 3 7 © IC Production – stock.adobe.com Quelle: PKV-Verband Abbildung 1: Fast jeder Zweite ist privatversichert Krankheitsvoll- und Zusatzversicherungen in Mio. 24,27 2017 34,77 2018 35,41 2019 36,18 2020 37,12 2021 37 36 35 34 33 32 31 Abbildung 2: Mehr Menschen wechseln in die Private Krankenversicherung Übertritte zur PKV und Abgänge in die GKV 2021 PKV GKV 122.900 146.500 GKV PKV Saldo +23.600 Personen GROSSER BEDARF – ZUSATZVERSICHERUNGEN MIT RÜCKENWIND Im Fünften Buch Sozialgesetzbuch (SGB V) ist geregelt, was gesetzlich Krankenversicherten zusteht. Demnach müssen die Leistungen ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein; sie dürfen das Maß des Notwendigen nicht überschreiten. Diejenigen, die angesichts der schwindenden Grundversorgung mehr wollen, müssen das aus eigener Tasche bezahlen oder haben idealerweise eine private Zusatzversicherung. Ein lukratives Geschäftsfeld. Die Bundesrepublik hat rund 82 Mio. Einwohner. Rund 73 Mio. Versicherte werden von einer gesetzlichen Krankenkasse versorgt, sind entsprechend Beitragszahler oder beitragsfreie Versicherte. Einige von ihnen statten sich zusätzlich mit privaten Zusatzversicherungen aus, um den Versicherungsschutz zu optimieren. Ganz grundsätzlich verzeichnet die PKV ein gutes Geschäftsjahr 2021 (siehe Abb. 1). Ralf Kantak, Vorsitzender des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (PKV), informiert im Rahmen der PKV-Jahrestagung 2022: „Im vergangenen Jahr ist die private Krankenversicherung erneut deutlich gewachsen. Die Gesamtzahl an Versicherungen stieg um fast 1 Mio. auf 37,1 Mio. Damit ist fast jeder zweite Bundesbürger privat versichert. Die Zahl der Zusatzversicherungen stieg um 3,5 Prozent auf insgesamt 28,4 Mio. Der Trend ist demnach ungebremst: Immer mehr Menschen wollen die private Vorsorge nutzen, um den Leistungsumfang der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) aufzustocken.“ Ähnlich erfreulich sieht der Verband die Entwicklung in der Vollversicherung. Schon das vierte Jahr in Folge wechseln mehr Menschen aus der GKV in die PKV als umgekehrt. Im Saldo ergab sich ein Plus von 23.600 Versicherten zugunsten der PKV (Saldo 2020: +20.200). Konkret entschieden sich 2021 146.500 Personen für einen Wechsel aus der GKV in die PKV (siehe Abb. 2). Demgegenüber mussten auch 2021 wieder „tausende seit Geburt privat versicherte junge Leute beim Eintritt ins Berufsleben gezwungenermaßen in die GKV wechseln. Derselbe Effekt betraf tausende Selbstständige bei Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Der Versichertenbestand in der Vollversicherung bleibt unter dem Strich stabil. Nach Abzug der Sterbefälle belief sich die Anzahl im vergangenen Jahr auf 8,7 Mio. Das ist ein leichtes Minus von 0,1 Prozent“, so Kantak. Zusatzversicherungen nehmen weiter Fahrt auf Fakt ist indes, dass sich im Laufe der Jahre immer mehr Mitmenschen mit der Idee des zusätzlichen Gesundheitsschutzes befassen. Mehr als 28 Mio. Bundesbürger haben laut dem Bundesverband der privaten Krankenversicherungen mindestens eine Zusatzversicherung abgeschlossen; Tendenz steigend (siehe Abb. 3). Warum nur, könnte man fragen? Die Antwort liegt auf der Hand – man sorgt vor für Behandlungen, die eben (nicht mehr) zum Leistungskatalog der Gesetzlichen gehören. Quelle: PKV-Verband

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