BCA insider 04/2022

1 0 R U N D U M L E I T T H E M E N H E A D L I N E S & I N S I G H T S Engemann: In der Tat ist das Thema Gesundheit schon seit der Zeit vor Corona ein Megatrend; die Pandemie hat den Fokus darauf weiter geschärft. Services im Bereich Gesundheitsmanagement werden dadurch immer wichtiger. Wir bei der SDK haben uns bereits seit Jahren auf die Fahne geschrieben, unsere Kunden nicht nur beim Gesundwerden, sondern auch bei einem gesunden Leben zu unterstützen. Daher arbeiten wir eng mit verschiedenen, qualitätsgeprüften Anbietern zusammen. Zudem haben wir mit der widecare GmbH gemeinsam mit einem weiteren Versicherer ein Tochterunternehmen eigens für den Bereich Gesundheitsmanagement gegründet. : Thema Gesundheitsmanagement/Gesundheitsservice: Welche Bausteine werden speziell vom Kunden nachgefragt? Welche Zielgruppe interessiert sich hierfür? Dr. Reitzler: Die Kunden schätzen im Bereich der Krankenzusatz- und privaten Krankenvollversicherung kostenfreie Gesundheitsservices. Das gilt für alle Ziel- und Berufsgruppen in gleicher Weise. Bei unserem stationären Krankenhauszusatztarif KlinikGesund sind bspw. ein Zweit-Meinungs-Service, ein Klinik-Such-Service sowie ein Case-Management bei bestimmten schweren Erkrankungen inklusive. Grundsätzlich achten wir darauf, neue KV-Produkte auch immer mit digitalen Mehrwertdiensten zu verknüpfen. Dazu gehört unsere MV ServiceApp, unser digitaler Kanal, der sich stetig steigender Beliebtheit erfreut. Mithilfe von Kooperationen mit Start-ups über den InsurTech Hub Munich bieten wir unseren Kunden weitere Mehrwerte und Services. : Ist das Gesundheitsmanagement inzwischen wichtiges strategisches Element und inwieweit ist es auch für den Vertrieb ein wichtiges Asset in der Kundenansprache bzw. im Neukundengeschäft? Muss diesbezüglich ggf. noch der Bekanntheitsgrad dieser Serviceunterstützung verbessert werden? Lamsfuß: Ich halte das Gesundheitsmanagement für sehr wichtig und ja, es ist ein strategisches Element. Deshalb legen wir seit vielen Jahren sehr viel Wert darauf. Sie haben recht, wenn Sie anregen, den Bekanntheitsgrad dieser Serviceunterstützung zu verbessern. In Gesprächen stellen wir fest, dass viele unserer Kundinnen und Kunden die unterschiedlichen Serviceangebote nicht kennen. Das wollen wir natürlich ändern und versuchen auf unterschiedlichen Wegen, zu unterstützen und unsere Kundinnen und Kunden davon zu begeistern, einmal über unsere App „Meine Barmenia“, aber auch über die persönliche Beratungsleistung unserer Vertriebe. : Nach wie vor ist aber die Vollversicherung die mit Abstand wichtigste Einnahmequelle der PKV. Die Zusatzversicherung ist zwar in Bezug auf das Neugeschäft auf dem Vormarsch – hat jedoch noch viel Potenzial nach oben. Inwieweit nimmt die Bedeutung der Zusatzversicherung für die PKV-Versicherer zu? Dr. Reitzler: Immer mehr Menschen nutzen die Chance zu privater Vorsorge, um den Leistungsumfang ihrer GKV aufzustocken. Spitzenreiter bei den Zusatzversicherungen ist die Zahnzusatzversicherung mit derzeit rund 17 Mio. Verträgen in Deutschland. Unser mehrfach ausgezeichnetes Produkt ZahnGesund ist dabei der Top-Seller im Maklermarkt. : Wie entwickelt sich diesbezüglich das Produktuniversum bei den Zusatzversicherungen? Deschka: Als Marktführer beobachten wir die Entwicklung von und die Nachfrage nach Zusatzversicherungen sehr genau. Viele Wettbewerber haben ihr Portfolio im Bereich der Zahnzusatzversicherung ausgebaut. Aber auch in anderen Bereichen, bspw. im stationären Bereich, besteht eine steigende Nachfrage und auch ein immer größeres Angebot. Corona – und die damit einhergehenden Berichterstattungen aus Krankenhäusern – hat dazu geführt, dass sich gerade ältere Kunden verstärkt für eine stationäre Zusatzversicherung interessieren. Wir haben hier ein Produkt ohne Gesundheitsfragen, das stark nachgefragt wird. Lamsfuß: Wir arbeiten nachhaltig an der Verbesserung unserer Produkte. Im Jahr 2020 haben wir unsere Produktlinie „Mehr-für-Sie“ eingeführt, mit der wir unser komplettes Ergänzungsversicherungsangebot erneuert haben. Die Produkte wurden gemeinsam mit Kunden und Vertriebspartnern entwickelt und scheinen den „Zeitgeist“ getroffen zu haben. Die Tariflinie verkauft sich außergewöhnlich gut, denn sie bietet neben den üblichen Bausteinen auch Budgets, die gerne abgeschlossen werden. Genau hier, aber gerade auch in der betrieblichen Krankenversicherung sehen wir weiterhin großes Potenzial. Mit CareFlex sind wir hier – gemeinsam mit unserem Kooperationspartner R+V – Vorreiter. Ursula Clara Deschka startete nach ihrem BWL-Studium an der Universität Wien im Jahr 2002 als Trainee bei der Allianz. Dort war sie in unterschiedlichen Führungspositionen – über viele Jahre im Vertrieb – tätig. Es folgte 2017 der Wechsel zur ERGO. Dort ist sie seit Januar 2020 als Vorständin für das Ressort Gesundheit Inland der ERGO Deutschland AG verantwortlich und zudem Vorständin der DKV Deutsche Krankenversicherung AG und Vorstandsvorsitzende der ERGO Krankenversicherung AG.

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