insider Magazin Ausgabe 5

ussten Sie, dass der Betrug mit manipulierten Fahrzeugen bereits mindestens seit dem Jahr 2010 stattfindet? So haben Autokäufer ab Mai 2010 (Kaufdatum) grundsätzlich einen Anspruch auf Schadens- ersatz in Geld, wenn sie beim Autokauf mit einem „Schum- meldiesel“ getäuscht wurden – schließlich haben betroffene Fahrzeuge i. d. R. eine massive Wertminderung erlitten. Man muss dazu nicht einmal mehr im Besitz des Autos sein. Vor diesem Hintergrund hat die Rechtsplattform Qthority ein einfaches System entwickelt, um schnell und risikolos Scha- densersatz für betroffene Autokäufer zu erhalten. Wer sich angesprochen fühlt, muss einzig den Fahrzeugschein beim Frankfurter Dienstleister einreichen und einen Online-Antrag auf Schadensersatz ausfüllen. Zudem werden die Prozess- kosten bei Bedarf finanziert. Betroffene Fahrzeuge Vom Abgasskandal sind verschiedenste Autohersteller, Mo- delle und Motoren betroffen. Die Liste der betroffenen Die- selfahrzeuge wird immer länger. Mittlerweile ist so gut wie jeder namhafte Hersteller dabei: Audi, Mercedes-Benz, Opel, Porsche, Seat, Skoda. Nahezu alle Dieselmotoren mit der Ab- gasnorm Euro 5 sind vom Dieselskandal betroffen. Vereinzelt wurde aber auch bei Motoren mit der Abgasnorm Euro 6 die Software zur Manipulation der Abgaswerte entdeckt. Die Hinhaltetaktik der Autobauer Der Autohersteller Mercedes hat jüngst ein freiwilliges Update angekündigt. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat daraufhin festgestellt, dass auch hier eine unzulässige Abschaltein- richtung in den Fahrzeugen eingebaut ist und das „freiwillige Update“ in ein Pflichtupdate umgewandelt. Da Autohersteller 62 Der Skandal um die manipulierten Abgaswerte nimmt kein Ende. Seit 2015 steigt die Anzahl der betroffenen Fahrzeuge und Hersteller stetig an. Die Zahl der „Schummeldiesel“ nimmt zu, so auch die Berichterstattung in den Medien. Betroffene sollten den Wertverlust ihrer Fahrzeuge nicht einfach hinnehmen. Sie sollten klagen. Das geht auch ohne Prozesskostenrisiko. in der Regel viele Monate vor einem Rückruf vom KBA un- terrichtet werden, wird klar, dass sie auch durch „freiwillige Update-Aktionen“ ihrer Schadensersatzverpflichtung entge- hen wollen. VW musste Auto zurücknehmen Geschädigte Kunden im Diesel-Abgasskandal erhalten grundsätzlich Geld als Schadensersatz für den Betrug. Doch es gibt weitere Möglichkeiten: So wurde VW im September 2019 dazu verurteilt, das 2015 für 11.900 Euro gebraucht gekaufte Fahrzeug der Qthority-Kundin für 10.000 Euro zu- rückzunehmen. Im weiteren Ausblick: Sollte man geglaubt haben, dass das „Ende der Fahnenstange“ erreicht sei, wird man als Verbrau- cher derzeit eines Besseren belehrt. Es ist leider ein Irrglaube, dass der VW-Konzern und andere Hersteller Fahrzeuge pro- duziert haben, die in ihrer Gesamtheit den geltenden Normen entsprechen. Dies alleine könnte der Verbraucher noch unter der Rubrik „Das machen ja alle so“ abhaken. Das Ergebnis ist jedoch ein Wertverlust der Fahrzeuge und schadet den Be- troffenen. Parallel hierzu drohen Fahrverbote. Wer damit nicht einverstanden ist und sein Geld zurück will, sollte klagen. << Mirco Lehr Rechtsanwalt bei Qthority.com E-Mail: mirco.lehr@qthority.com Telefon: +49 69 3478 181-30 © R_boe - stock.adobe.com

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