insider Magazin - Ausgabe2
50 esetzesflut aus Berlin und Brüssel, hohe Verord- nungstaktung bei Bund, Ländern und Kommunen sowie immer neue Branchenregeln drängen Unter- nehmen in eine permanente Neuorganisation, um gesetzes- konform, vielfach abgesichert und überdies wirtschaftlich zu operieren. Datenschutzgrundverordnung und Geldwäsche- gesetz fordern etwa Dokumentationen biblischen Umfangs. Beim Blick in die Boulevardpresse könnten Leser den Eindruck erhalten, dass das Gros der Vorstände bei bester Work-Life-Balance überwiegend zig Millionen verdient. In der Realität überwiegen jedoch versierte Manager, deren Vergütungen deutlich geringer und Aufgaben wie Haftungsrisiken umfangreicher ausfallen. Handlungsfehler können dabei zu unkalkulierbaren Schäden mit finanziellen Einbußen für das Unternehmen führen und in der Folge die Existenzen der Führungskräfte zerstören. Manche Versicherung gegen Managerfehler beschleunigt sogar den Fall des einstigen Funktionsträgers nach ganz unten. Damit einhergehend steigt die Managerverantwortung per- manent, sind es doch die jeweiligen Führungskräfte, die sich im Rahmen der Überwachungs- und Kontrollfunktionen keine Fehler erlauben dürfen bzw. hinsichtlich Investitions- und Or- ganisationsverantwortung immer die richtigen Entscheidun- gen treffen müssen. Immer in der Verantwortung Hinzu kommt, dass zuletzt implementierte Sicherheitsge- setze die Unschuldsvermutung durch Nachweispflichten zur Gesetzestreue, z. B. mittels vorgenannter Dokumentationen, ersetzen. Die entstehende Beweissituation ist für Führungs- kräfte ungünstig, denn jeder Sicherheitsvorfall lässt per se schon einen Verstoß des Managements mutmaßen. Für Ma- nager gilt als grobe Formel: Mit höherer Position wächst die Verantwortung. Geschäftsführer, Vorstände, Prokuristen und Co. können die Durchführung gesetzlicher Regelungen zwar delegieren, sie bleiben jedoch voll verantwortlich. Mittels Ab- lauforganisation, Controlling und Risikomanagement ist jede Ausführung systematisch sicherstellen. Systemfehler gehen auf das Konto der verantwortlichen Funktionsträger. Managerschutz im Angebot Derartige Verstöße können Unternehmen wie Führungskräfte finanziell schwer belasten. Den monetären Schaden auffan- gen sollen an dieser Stelle Manager-Versicherungen. Neben Managerpolicen für Vereinsvorstände und Organe öffentlich- rechtlicher Einrichtungen bieten Schadenversicherer vorwie- gend Deckungen für die Geschäftsführer einer GmbH und Organe einer AG an. Im Mittelpunkt der Absicherung steht der Haftungsschutz für Vermögensschäden, die Unterneh- menslenker zulasten ihres Unternehmens verursachen. Sol- che D&O-Versicherungen für Führungskräfte halten die finan- ziellen Folgen von den Aktionären und Gesellschaftern fern. Versicherungsnehmer sind gewöhnlich die Unternehmen. Geeignete Risikoträger sind in Deutschland in überschauba- rer Anzahl aktiv. Zum Teil bauen Versicherer auf Spezialver- mittler, die das notwendige Fachwissen vorhalten. Akzeptanz steigt Insbesondere in den letzten Jahren konstatiert die Versiche- rungsbranche eine zunehmende Nachfrage betreffend Mana- gerhaftpflicht- bzw. D&O-Absicherungen – und dies sicher- lich nicht nur aufgrund der vermeintlichen Skandale rund um Bankenmanager oder Führungskräfte in der Automobilbran- che. Des Weiteren wollte die Politik unter den Eindrücken der Finanzkrise per Gesetz zu mehr Sorgfalt anleiten: Zu jedem seitens des Unternehmens versicherten D&O-Schaden zah- len Vorstände mindestens 10 Prozent aus der Privatschatulle als Selbstbehalt bis zu einer vereinbarten Obergrenze. Dieser Betrag darf die 1,5-fache feste jährliche Vergütung nicht un- AUF DER SUCHE NACH DEM ROBUSTEN SCHUTZSCHILD MANAGERHAFTPFLICHT © Nejron Photo - stock.adobe.com
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