insider Magazin - Ausgabe2

23 die Vermögensverteilung innerhalb ei- ner Anlageklasse über eine passende Verteilung von Chance und Risiko und somit langfristig über den möglichen Er- trag. Denn die Vergangenheit lehrt uns, dass gerade auch große Multi-Asset- Flaggschiffe nicht unbedingt der Garant für eine satte Outperformance sind. Es waren eher generell die ausgewogenen Mischfonds, die in der Korrekturphase ihre Stärken ausspielen konnten, zu- mal sie nicht so stark abrutschten wie der allgemeine Markt, aber andererseits vergleichsweise gut vom Aufwärts- trend profitierten. Laut Morningstar ge- staltet sich die Lage derzeit so, dass die Anleger nach wie vor höchste Flexibili- tät vom Fondsmanagement einfordern. Diesen Schluss lege die Tatsache nahe, dass global anlegende, flexible Euro- Mischfonds unter allen Aktien-Renten- Fondskategorien die höchsten Mittelzu- flüsse 2018 auf sich vereinen konnten, so die Ratingagentur Morningstar in einem aktuellen Kommentar. Vorzeichen stehen weiter auf Grün Nun stellt sich mitunter die Frage, wo Streuung anfängt und ihre Grenzen erfährt? Aktien und Anleihen als Kern- bestandteile eines „klassischen“ Misch- fonds sind sozusagen gesetzt. Dennoch ist die Entwicklung schon viel weiter und auch vermeintlich exotischere An- lageklassen können durchaus Werttrei- ber im Depot sein. „Innovation ist aus unserer Sicht einer der Haupterfolgs- faktoren im Multi-Asset-Management. Neue Anlageklassen werden investier- bar oder gewinnen an Bedeutung, wie etwa alternative Veranlagungen, Emer- ging oder Private Markets. Nachhaltig- keit im Veranlagungsprozess wird für unsere Kunden durch die Berücksichti- gung sozialer und ökologischer Themen bei der Anlageentscheidung zu einem immer bedeutenderen Thema“, bemerkt Alexander Lechner , Leiter Multi Asset Management bei der Erste Asset Ma- nagement. Speziell im Anleihensegment, das oft- mals überproportional zur Risikoein- dämmung beitragen soll und als Anker fungiert, ist die Selektion derweil am- bitioniert. JPMorgan-Experte Schröm sieht eine Weiterentwicklung insbeson- dere dergestalt, dass Konzepte künftig noch flexibler und weniger abhängig von Benchmarks konstruiert werden. Tatsächlich sind Total-Return-Konzepte bis hin zu ausschüttungsorientierten Varianten („Income-Fonds“) Fortfüh- rungen des gemischten Portfolioge- dankens mit dem Schwerpunkt eines Renditeversprechens oder der Chance, bei steigenden Zinsen Kursverluste zu vermeiden oder sogar einen Gewinn für Anleger zu erwirtschaften. Geschäfts- führer Mlinaric hält es durchaus für möglich, dass Multi-Asset-Strategien in Zukunft vermehrt um aktives Risikoma- nagement erweitert werden könnten. „Ebenso dürfte das Umfeld die aktive Suche nach ‚neuen‘ Asset-Klassen wie Volatilitäten oder Währungen befeu- ern“, so Mlinaric. Andere Fürsprecher des flexiblen An- satzes sehen insbesondere solche Stra- tegien an Bedeutung gewinnen, die ihre Allokation nicht auf Basis von traditio- nellen Anlageklassen, sondern anhand von Renditetreibern vornehmen. Das heißt, die Asset-Allokation erfolgt an- hand der hinter den einzelnen Anlage- klassen liegenden Risikoprämien. Dabei ist die Risikoprämie definiert als die Dif- ferenz zwischen der erwarteten Ren- dite aus dem Marktportfolio aus Aktien und der Verzinsung risikoloser Anlagen. Der Phantasie potenziell neuer Ren- ditetreiber sind, rein theoretisch, keine Grenzen gesetzt. Der Kassenschla- ger Multi Asset besticht letztlich durch Streuung der Risiken. Und das Thema Risikomanagement gewinnt gerade in stürmischeren Zeiten noch mehr an Be- deutung. Exemplarisch hierfür stellt die BfV Bank für Vermögen AG (BfV AG) als 100-prozentige Tochter der BCA im Rahmen ihrer fondsgebundenen Ver- mögensverwaltungslösung PRIVATE INVESTING das erprobte Konzept des „Best of Multi Asset“ bereit: Auch hier steht die breite Vermögensverteilung über viele Anlageklassen im Fokus. Flaggschiffe wie der Flossbach von Storch Multiple Opportunities II, DWS Concept Kaldemorgen, oder auch der Nordea 1 Stable Return sind in diesem Konzeptansatz enthalten. Nah an „ideal“ Gemischt ausgerichtete Portfolios mit möglichst vielen Asset-Klassen schei- nen sich mehr und mehr durchzuset- zen. Sie kommen für viele Berater unter Diversifikationsaspekten am ehesten an die Idealvorstellung eines „richtigen“ Produkts für alle Lebenslagen heran. Das deckt sich mit der Grundidee der Portfoliobildung. Zu beachten ist aber, dass wir es aktuell mit sehr herausfor- dernden Anlagezeiten zu tun haben. Diese stellen entsprechende Anforde- rungen an das Research, um rechtzeitig zu handeln bzw. nötige Umschichtun- gen zu antizipieren. << © peterschreiber.media - stock.adobe.com

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