insider Magazin - Ausgabe2

22 Anlegen nicht gerade einfacher macht. Und doch finden sich attraktive Lösun- gen. Berater greifen dabei gerne zu ei- ner Investmentidee, die dauerhaft trägt, überzeugt und sowohl unter Rendite- als auch unter Risikoaspekten punktet. Gemischte Portfolios erscheinen als ideale Fondslösung in Zeiten etwas volatiler Aktienmärkte und des an- dauernden Zinstiefs. Kapitalerhalt und Verlustvermeidung sind das Motto der Stunde. Entsprechende Fonds streuen das Fondsvermögen auf die Klaviatur am Markt angebotener Investments. Aktuelle Absatzzahlen geben den Ver- fechtern dieser Produkte Rückenwind und auch einzelne Studien belegen mitunter, dass vielen Fonds das Ziel der Risikoreduktion gut gelingt. Laut BVI- Statistik führten gemischte Portfoliolö- sungen die Absatzliste der offenen Pu- blikumsfonds das sechste Jahr in Folge an. Sie sammelten im vergangenen Jahr netto 21,6 Mrd. Euro ein (siehe Abb. 2). Wie im Vorjahr standen bei den Anle- gern Produkte, die zu gleichen Teilen in Aktien und Anleihen anlegen, mit 15,8 Mrd. Euro im Fokus. Zum Vergleich: In reine Aktienfonds flossen nur magere 0,7 Mrd. Euro Nettomittelzuflüsse im Gesamtjahr 2018. Mischfonds – des Beraters Lieblinge Ein Blick auf die Charakteristika, die Vorteile, aber auch die unterschied- lichen Investitionsansätze erleichtert die Argumentation und das Finden der passenden Strategie. „Angesichts des hohen regulatorischen und intellektu- ellen Beratungsaufwands für die Um- schichtung einzelner Fondsbausteine ist es für viele (Bank-)Berater sinnvoll, einmalig ein gutes Multi-Asset-Produkt auszuwählen, das idealerweise lange im Bestand des Kunden gehalten wer- den kann“, so Rolf Kieckebusch , Vor- stand der Kirix Vermögensverwaltung AG. Und Christian Lehr , Senior Product Specialist im Hause Nordea Asset Ma- nagement, ergänzt, dass insbesondere in einem zunehmend spätzyklischen Marktumfeld ausgewogene Multi-As- set-Produkte attraktive Bausteine ei- nes jeden Portfolios darstellen könnten. Was bedeutet dabei überhaupt Diversi- fikation? Der Terminus Diversifikation steht für den Gedanken, dass das Kapital über verschiedene Anlageklassen, Anlage- stile, Branchen und Länder bzw. Wäh- rungsräume gestreut werden kann. Denn auf diese Weise lassen sich eben Schwankungen der jeweiligen Einzel- investments ausgleichen. So ist die Wahrscheinlichkeit, einen hohen Ver- lust zu erzielen, bei einem Portfolio mit vielen verschiedenen Assets geringer als bei Portfolios, die bspw. nur auf Ak- tien oder nur auf Rentenpapiere setzen. Diese Idee ist nicht neu und funktionier- te in den zurückliegenden Jahren ten- denziell gut. Denn es geht gerade auch in diesen etwas schwierigen Zeiten da- rum, robustere Portfolios zu entwickeln, die in einem volatilen und durch einen komplexen Mix aus Chancen und Her- ausforderungen geprägten Marktum- feld gut abschneiden können. Uwe Eilers , Geschäftsführer FV Frank- furter Vermögen GmbH, drückt es fol- gendermaßen aus: „Grundsätzlich be- steht der Vorteil von Multi-Asset-Fonds in der reduzierten Volatilität aufgrund des Anleiheanteils und der möglichen Beimischung von Rohstoffanlagen. Dies wird so lange so bleiben, wie die Zinsen nicht deutlich steigen – und da- nach sieht es auf mittlere Sicht nicht aus.“ Dabei wird erfolgreichen Fonds- managern einiges abverlangt. Denn obwohl im Zuge der Diversifikation das Risiko gestreut wird, ist Multi Asset kein Freifahrtschein. Die Möglichkeit, flexibel auf sich verändernde Rahmenbedin- gungen zu reagieren oder diese gar zu antizipieren, scheint der Schlüssel zum dauerhaften Erfolg zu sein. Nicht nur die richtige Allokation der An- lageklassen selbst ist daher ausschlag- gebend. Vor allem entscheidet derzeit DAX-Entwicklung 2014 bis 2018 Quelle: www.boerse.de Eröffnungs- kurs (Pkte.) Schluss- kurs (Pkte.) Veränderung (Prozent) 2018 2017 2016 2015 2014 12.918 11.481 10.743 9.805 9.552 10.559 12.918 11.481 10.743 9.805 -18,3 +12,5 +6,9 +9,6 +2,7 Nettomittelzuflüsse Mischfonds Quelle: BVI - Bundesverband Investment und Asset Management e. V. Neugeschäft (in Euro) 2018 2017 2016 2015 +21,6 Mrd. +29,6 Mrd. +11,6 Mrd. +38,8 Mrd. © peterschreiber.media - stock.adobe.com

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