59 BERATUNG © Dilok – stock.adobe.com Pflegekassen sicherstellt, hat immer weniger Geld und im Laufe des Jahres werden nach Einschätzung des GKVSpitzenverbands weitere Pflegekassen auf kurzfristige Unterstützung zur Sicherung ihrer Liquidität angewiesen sein“, beschreibt Bohn die Lage. Wenn man insb. in der Pflege mehr Versorgung wünsche, könne der Kapitalbedarf langfristig nur über ein intelligentes Zusammenspiel von Umlage- und Kapitaldeckungsverfahren gedeckt werden. Der PKV-Verband habe zuletzt im Mai beschrieben, wie ein neuer Generationenvertrag für die Pflege ausgestaltet sein könne. Darin bleibe das Umlageverfahren bestehen, werde aber durch Kapitaldeckung ergänzt. Der Beitragssatz in der sozialen Pflegeversicherung solle dadurch konstant gehalten werden. Abb. 1: Teure Folgen für Bürgerinnen und Bürger Jährliches Defizit in der sozialen Pflegeversicherung bei konstantem Beitragssatz in Milliarden Euro* Annahme: Ausgaben der Sozialen Pflegeversicherung (SPV) steigen um 2 Prozentpunkte stärker als Einnahmen (zum Vergleich: In den letzten 20 Jahren waren es 4 Prozentpunkte pro Jahr). Quelle: Wissenschaftliches Institut der PKV (2023) 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2,23 4,66 7,31 10,13 13,06 16,12 Die Stuttgarter fordert, dass der deutsche Wirtschaftsstandort wieder gestärkt und nachhaltiges Wirtschaftswachstum gefördert wird. „Dazu gehört grundsätzlich weniger Regulierung, auch und insb. in der Versicherungsbranche“, so Vorstand Berndt. Fundierte Beratung ist das A und O für die Altersvorsorge Welche Konsequenzen ergeben sich aus der dargestellten Gemengelage für Vermittler und Kunden? Versicherer und Kapitalanleger sind sich einig, dass ohne zusätzliche Vorsorge der Lebensstandard im Alter nicht gehalten werden kann. ALH und Stuttgarter betonen, dass zusätzliche kapitalgedeckte private sowie betriebliche Vorsorge unverzichtbar seien, ganz egal, wann und wie die gesetzliche Rente oder Riester reformiert würden. „Deshalb sehe ich auf die Vermittler viel Arbeit zukommen – der Beratungsbedarf ist enorm“, sagt Berndt. Und die Kunden müssten sich in Zukunft viel intensiver mit dem Thema beschäftigen. Laut ALH sind viele Kunden verunsichert. Ein wichtiges Signal für sie sei nun, dass es zahlreiche bewährte Vorsorgeprodukte gebe, mit denen man schon mit kleinen Beiträgen über mehrere Jahre hinweg ein zusätzliches Vermögen für die Altersvorsorge aufbauen könne. Und je früher man mit der Vorsorge starte, desto besser. Dabei gebe es Lösungen für jedes Risikobedürfnis, von der reinen Fondsrente ohne Garantien über hybride Produkte mit einem Mix aus sicherer und chancenorientierter Anlage bis hin zu Lebensversicherungen mit 100 Prozent Beitragsgarantie. „Die Kunden sollten eines verstehen: Es geht bei der Altersvorsorge nicht allein um max. Rendite“, hebt ALH-Vorstandschef Bohn hervor. Wertvolle Sicherheitsbausteine würden hierbei oft unterschätzt, z. B. das An- und Ablaufmanagement ebenso wie Flexibilitäten durch kostenfreie Fondswechsel oder eine sukzessive Erhöhung des Garantieniveaus. Nicht zuletzt die Gewissheit, dass die Rente garantiert bis ans Lebensende gezahlt werde, mache die Altersvorsorge im Versicherungsmantel zu einer echten Ergänzung der gesetzlichen Rente. Laut ODDO BHF sind die gesetzlichen Renten in Deutschland niedriger als in vielen anderen Industrieländern. Daher werde die private Altersvorsorge für breite Bevölkerungsschichten auch in den nächsten Jahren unverzichtbar sein. „Wer hier mit intelligenten Ansätzen und renditeträchtigen Anlageformen überzeugt, kann mit dem zunehmenden Anlagebedarf wachsen“, unterstreicht de Brouwer. „In einem Umfeld, in dem sich Filialbanken immer stärker
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