5 7 BERATUNG DIGITALISIERUNG ALS SCHLÜSSEL ZUR EFFIZIENZ Die Finanzbranche befindet sich im digitalen Wandel – und Vermittler stehen dabei im Zentrum der Veränderung. Marco Schuster, Senior Manager Sales bei der Investmentplattform FFB, spricht im Interview über die Chancen digitaler Prozesse, die Entwicklung im Vermittlermarkt und warum Digitalisierung heute weit mehr ist als ein technisches Upgrade: Sie ist ein entscheidender Erfolgsfaktor für zukunftsfähige Geschäftsmodelle. : Herr Schuster, warum ist die digitale Abwicklung von Aufträgen aus Ihrer Sicht der bessere Weg – und welche Vorteile ergeben sich für Vermittler? Marco Schuster: Die FFB hat früh auf digitale Prozesse und die Integration mit Pool-Partnern gesetzt – aus gutem Grund: Kunden erwarten heute schnelle, reibungslose Abläufe. Vermittler profitieren dabei konkret: weniger manuelle Eingaben, weniger Fehler, kürzere Bearbeitungszeiten. Digitale Prozesse schaffen Effizienz und Sicherheit – und damit mehr Zeit für die Kundenberatung. Auch wir als Plattform profitieren: Digitale Prozesse reduzieren Risiken und sparen Ressourcen. Diese Skaleneffekte kommen letztlich allen Beteiligten zugute – etwa durch attraktivere Konditionen oder neue Services. Kurz gesagt: Digitale Abwicklung ist heute kein „Nice-to-have“ mehr, sondern ein zentraler Erfolgsfaktor für ein zukunftsfähiges Geschäftsmodell. : Wie hat sich das Verhalten der Vermittler in den letzten Jahren verändert? Schuster: Wir sehen eine klare Entwicklung: Während vor einigen Jahren noch Zurückhaltung herrschte, hat sich das Bild inzwischen stark gewandelt. Die Pandemie war hier ein echter Beschleuniger – digitale Beratung, elektronische Signaturen und papierlose Prozesse wurden plötzlich zur Notwendigkeit. Heute nutzen viele Vermittler digitale Möglichkeiten aktiv und schätzen die gewonnene Flexibilität und Effizienz. Auch die oft zitierte Skepsis älterer Kunden gegenüber digitalen Prozessen begegnet uns immer seltener. : Wird die Fondsabwicklung in Zukunft vollständig digital sein? Schuster: Davon sind wir überzeugt. Unsere Vision bei der FFB ist eine Plattform, auf der alle Prozesse nahtlos ineinandergreifen – von der digitalen Auftragserfassung über automatisierte Prüfungen bis hin zur medienbruchfreien Weiterverarbeitung. Ein zentrales Element ist dabei die enge Integration der Systeme von Depotbanken und Poolpartnern. Mit der BCA haben wir hier bereits ein hohes Maß an Integration erreicht. Wichtig ist uns aber auch: Digitalisierung ist kein Selbstzweck. Sie muss echten Mehrwert bieten – für Vermittler und Endkunden. Deshalb bieten wir auch flexible Lösungen für Situationen, in denen Papier und Unterschrift weiterhin gewünscht sind. So können Aufträge digital erfasst, ausgedruckt, unterschrieben und anschließend digital übermittelt werden. Auch das ist ein digitaler Prozess – mit allen Vorteilen. Unser Ansatz ist kein „Entweder-oder“, sondern ein praxisnahes „Sowohl-als-auch“. : Was dürfen Vermittler in den kommenden Monaten erwarten? Schuster: Wir entwickeln unser mobiles Angebot und unser Produktspektrum im Bereich Cash-Anlagen kontinuierlich weiter. Bald starten wir mit einer neuen KundenApp, die schrittweise um zusätzliche Funktionen erweitert wird. Zudem planen wir die Einführung eines Tagesgeldkontos. Ein weiterer Fokus liegt auf der Digitalisierung bislang papierbasierter Prozesse – mit dem Ziel, Vermittlern und Kunden eine durchgängig digitale und effiziente Abwicklung zu ermöglichen. : Einige Vermittler arbeiten noch mit beleghaften Anträgen. Woran liegt das und was möchten Sie diesen Vermittlern mitgeben? Schuster: Oft ist es Gewohnheit oder fehlende Erfahrung. Doch wer den ersten Schritt gemacht hat, will meist nicht zurück. Mein Appell: Geben Sie digitalen Prozessen eine Chance. Der Markt verändert sich – und mit ihm Ihre Kunden. Nur wenn viele Vermittler die digitalen Angebote nutzen, können wir sie weiter verbessern. Ihr Feedback ist unser wichtigster Hebel.
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