5 2 KAPITALANLAGEN © Naret – stock.adobe.com ETFs erfreuen sich bei Anlegern immer größerer Beliebtheit. Seit einiger Zeit gibt es hier eine neue Entwicklung: aktiv gemanagte ETFs. Was hat es damit auf sich? Ist das nur ein Trend oder eine neue, dauerhafte Entwicklung bei ETFs? Wir wollen beleuchten, was für aktive ETFs spricht und wie sie im Rahmen einer Portfolio Optimierung eingesetzt werden können. Als Anfang der 1990er-Jahre der erste ETF aufgelegt wurde, glaubte kaum jemand an eine Erfolgsgeschichte. Und tatsächlich hat es viele Jahre gedauert, bis sich ETFs nicht nur bei institutionellen, sondern auch bei privaten Anlegern etabliert hatten. Heute sind sie nicht mehr wegzudenken. Mittlerweile haben deutsche Anleger laut BVI rd. 400 Mrd. Euro in ETFs investiert (Stand: März 2025). Die Gründe für den steigenden Marktanteil: ETFs gelten als vermeintlich einfache und transparente Vehikel und das Angebot hat in den letzten 20 Jahren deutlich zugelegt. Während ETFs ursprünglich nur auf klassische Indizes angeboten wurden, sind es mittlerweile viele weitere Themen- und Regionalindizes. Hinzu kommen noch Strategie-ETFs. Die neueste Entwicklung: aktiv gemanagte ETFs. Was hat es damit auf sich und worin unterscheiden sie sich von klassischen ETFs? Dazu eine kleine Übersicht: Merkmal Klassische (passive) ETFs Aktive ETFs Ziel Abbildung eines Index (z. B. DAX, MSCI World) Outperformance gegenüber einem Index Anlagestil Passiv – rein indexorientiert Aktiv – Titelauswahl durch Fondsmanager Management Keine aktiven Entscheidungen Aktives Management mit strategischen Anpassungen Der Hauptunterschied liegt darin, dass aktive ETFs nicht stringent einem Index folgen, wie es herkömmliche ETFs tun. Vielmehr haben sie das Ziel, ihre Benchmark zu übertreffen, und das bei den gleichen Vorteilen wie klassische ETFs. In der Praxis bedeutet das, dass sie genauso liquide sind und die gleiche Transparenz aufweisen. Ein weiterer Vorteil liegt in der Allokation des Vermögens. Erstens besteht eine größere Flexibilität als bei klassischen ETFs. Das Management kann auf Marktchancen reagieren, anstatt starr einem Index zu folgen. Insbesondere in volatilen Märkten oder sich abzeichnenden Marktveränderungen bzw. Rahmenbedingungen kann das ein großer Vorteil sein. Zweitens können innovative Strategien umgesetzt werden, bspw. eine thematische Ausrichtung. Chance auf Alpha durch aktives Risiko Man kann also festhalten: Aktive ETFs können durch aktives Management ein Alpha zu ihrem Index generieren. So weit, so gut. Oder doch nicht? Dieser Vorteil stellt auch gleichzeitig ein Risiko dar. Denn um einen Mehrertrag gegenüber einem Index zu erzielen, muss das Fondsmanagement Risiken eingehen. Dies nennt man „aktives Risiko“, da es dadurch entsteht, dass ein Fondsmanager eine aktive Entscheidung trifft. Studien zeigen übrigens, dass die meisten klassischen aktiv gemanagten Fonds ihre Benchmark nur mit großer Mühe schlagen. Und dieses Risiko werden auch aktive ETFs tragen und sich rechtfertigen müssen, wenn sie es nicht schaffen sollten. Gerade bei aktiven ETFs ist entscheidend, auf eine hohe Qualität des Managements zu achten. Dabei spielt u. a. eine Rolle, wie und warum die Abweichung von der Benchmark erfolgt – und in welchem Rahmen solche Abweichungen zulässig oder notwendig sind. Fondsgesellschaften haben hierbei verschiedene Möglichkeiten: Sie können gezielt einzelne Titel über- oder untergewichten oder dies auf Ebene ganzer Sektoren tun. Zu beachten ist hierbei jedoch, dass ein Alpha zum Index im Schnitt nur gering ausfällt, da den Abweichungen Grenzen gesetzt sind. Nicht selten wird ein Alpha von bspw. 0,5 Prozent bis 1 Prozent angestrebt. Da solche Anpassungen bewusst getroffen werden, ist die Qualität der aktiven Entscheidungen zentral zu bewerten. Besonders große Anbieter mit fundiertem Research und langjähriger Erfahrung im klassischen aktiven FondsAKTIVE ETFS NEXT GENERATION INVESTING?
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