insider 02/2025

KAPITALANLAGEN © Joachim – stock.adobe.com zeugt. Der Chefstratege von Merck Finck rechnet mit einer Fortsetzung des Pausenmodus: „Obwohl die USInflation im Mai den vierten Monat in Folge unter den Markterwartungen lag, ist ihr zukünftiger Trend einfach zu unsicher.“ Greil: „Bis auf den nicht gerade detaillierten Handels-Deal mit Großbritannien lassen weitere echte Deals trotz aller Ankündigungen der US-Administration auf sich warten – damit fehlt der Fed weiterhin ein wesentlicher Mosaikstein, um den künftigen Inflationstrend wirklich einschätzen zu können.“ Im Zuge des eingeleiteten Protektionismus ist es zudem Trumps Ziel, den US-Dollar zu schwächen, um Exporte zu verbilligen. Seit Jahresbeginn hat der Greenback erheblich an Wert gegenüber anderen Leitwährungen (z. B. Euro) eingebüßt. Aktuell entspricht 1 US-Dollar 0,87 Euro, d. h., von der Parität, die noch im Januar greifbar schien, sind wir mittlerweile weit entfernt. Doch wie geht es weiter? Ist der Dollar noch die unumstrittene Leitwährung? Dr. Stefan Hoops, Vorstandsvorsitzender der Fondsgesellschaft DWS, geht von einem Rückgang der Bedeutung des US-Dollars im globalen Handel aus. „Wenn wir auf den Handel in fünf, zehn, 15 oder 20 Jahren schauen, dann ist ziemlich sicher, dass der Dollar an Bedeutung verlieren wird“, sagte Hoops im Gespräch mit dem Handelsblatt. Im Gegensatz dazu könnte der Euro an Einfluss gewinnen. Fazit In den ersten Monaten des Jahres kam es an den Märkten zu deutlichen Turbulenzen, besonders an den US-Aktien- und Anleihenmärkten stieg die Volatilität deutlich. Ein dramatisches Auf und Ab wurde durch Trumps Handeln ausgelöst. Doch auf einen Anstieg der Volatilität und eine beachtliche Verkaufswelle folgte eine relativ schnelle Rückkehr zur Normalität. Der schwächere US-Dollar verleiht den USKonzernen Rückenwind. Ein Einbruch am Arbeitsmarkt ist aktuell noch nicht nachhaltig zu erkennen. Die kommenden Wochen bleiben spannend und werden darüber Aufschluss geben, wohin sich die US-Wirtschaft entwickelt. Indes dürfte die starke Outperformance der USA der Vergangenheit angehören; dafür ist zu viel Porzellan zerschlagen worden und die globale Wirtschaft zu sehr in Aufruhr (aktuell mit steigendem Ölpreis infolge des Iran-Konflikts). Tabelle 2: Wirtschaftsaussichten USA Prozentuale Veränderung (Quartalsvergleich) bzw. saisonbereinigte Veränderungsraten (Vorjahresvergleich), aktualisiert zum 11. Juni 2025 2024 2025 2026 I Q II Q III Q IV Q I Q II Q III Q IV Q I Q II Q III Q IV Q Real GDP 1.6 3.0 3.1 2.4 -0.2 2.3 0.6 1.4 0.8 1.5 2.3 2.3 Real GDP (YoY) 2.9 3.0 2.7 2.5 2.1 1.9 1.3 1.0 1.3 1.1 1.5 1.7 Quelle: https://www.conference-board.org/research/us-forecast, Abruf am 22. Juni 2025 51

RkJQdWJsaXNoZXIy MTA1Mzk2Nw==