insider 02/2025

48 KAPITALANLAGEN © freshidea – stock.adobe.com ANGEKRATZTES IMAGE Unter Präsident Donald Trump beschreiten die USA einen anderen Weg. Mehr Protektionismus, weniger Freihandel scheint die Devise zu sein. Nach sechs Monaten im Amt zeigt sich skizzenhaft sein Verständnis von „MAGA“ (Make America Great Again). Der US-Exceptionalism der verbliebenen Weltmacht ist an seine Grenzen gestoßen. Die Haushaltslage drückt, Trump fordert Zinssenkungen und Gelder werden in anderen Weltregionen allokiert. Doch die USA abzuschreiben, wäre falsch! Ende Juni 2025. Die Welt ist im Umbruch. Krisenherde, wohin mal blickt. Aktuell sind die USA aktiv in den Krieg zwischen Iran und Israel eingetreten. Trump sprach zuvor Machtworte Richtung Teheran und forderte das dortige Regime auf, sich zu ergeben. In einer Ansprache an die Nation bezeichnete Trump „die Bombardierung von drei Atomanlagen im Iran als ‚spektakulären militärischen Erfolg‘“. Ziele mit „Geschwindigkeit“ und „Präzision“ angreifen. Überblickt man die vergangenen Monate seit seinem Amtsantritt am 20. Januar, so wird schnell klar, dass Trump schwer zu fassen ist. Verfolgt er überhaupt eine übergeordnete Strategie oder ist bloßes Taktieren sein Metier? Viele Experten tun sich mit der Beantwortung dieser Frage schwer. Fest steht: Die USA befinden sich aktuell nicht mehr auf der Überholspur. Kritik am wirtschaftlichen Kurs kommt von außerhalb, aber auch von den eigenen Leuten. Sogar innerhalb der Republikanischen Partei rumort es. Mit Blick nach vorne heißt das: Trump muss in den kommenden Monaten liefern! Deals müssen erfolgreich geschlossen werden und es darf keine Rezession geben. Jörg Held, Head of Portfolio Management bei ETHENEA, bemerkt: „Die USA waren lange Zeit der Wachstumstreiber. Die überdurchschnittlichen Wachstumsraten um ca. drei Prozent p. a. sind derzeit passé. Steuerpaket und Deregulierungen sind noch nicht finalisiert. Die Zollpolitik folgt einem Zickzackkurs und stößt viele Handelspartner vor den Kopf. Die gute Nachricht: Noch sind keine Zeichen eines deutlichen wirtschaftlichen Einbruchs erkennbar. In der Summe ist aus volkswirtschaftlicher Sicht vieles überraschend stabil. Demnächst wird sich zeigen, ob die Vorpositionierungen und die daraus abgeleitete Zurückhaltung der Unternehmen richtig oder falsch waren. Der US-Präsident kommt zunehmend unter Druck.“ Die Baustellen, wohlgemerkt teilweise selbst durch Trump bewirkt, nehmen indes zu. Abb. 1: USA: Staatsverschuldung von 2001 bis 2024 und Prognosen bis 2030 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 60.000 50.000 40.000 30.000 20.000 10.000 0 Staatsverschuldung in Mrd. US-Dollar 47.613,31 39.232,05 43.238,7 35.251,18 30.897,86 28.194,38 23.305,55 20.735,44 18.388,02 15.549,93 12.565,04 9.370,52 8.097,2 5.643,5 Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1975/umfrage/staatsverschuldung-der-usa/, Abruf am 22. Juni 2025

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