insider 02/2025

47 KAPITALANLAGEN Nachsehen. Hinzu kommt, dass eine etwaige Bärenphase irgendwann zu Ende geht. Dann den richtigen Zeitpunkt für einen Wiedereinstieg zu finden, ist schwerer als gedacht. Möglichkeit 2: Alternative und unkorrelierte Investmentstrategien Es gibt Fondsstrategien, die einen alternativen Ansatz verfolgen, wie z. B. Absolute Return, Long/Short oder Volatilitätsstrategien. Während Letztere in der aktuellen Situation durchaus Sinn ergeben können, ist bei anderen Ansätzen eher Vorsicht geboten. Generell gilt bei alternativen Ansätzen zu beachten: Will man von den unkorrelierten und marktunabhängigen Renditen profitieren, muss auch eine ordentliche Portion Timing in Kauf genommen werden. Und das ist bekanntermaßen schwierig. Möglichkeit 3: Fokus auf SAA (strategische Asset-Allokation) Unter Berücksichtigung der oben aufgeführten Herausforderungen empfiehlt unser Haus grundsätzlich folgende Ausrichtung: Core-Satellite-Ansatz: Es bietet sich an, das Portfolio nach dem Core-Satellite-Prinzip zu strukturieren, um eine stabile Basis mit gezielten Renditechancen zu kombinieren. Teilweise Umschichtung aus Aktienfonds zugunsten von Mischfonds: Eine Reduktion des reinen Aktienfondsanteils zugunsten flexibler Mischfonds kann das Risiko-Rendite-Profil verbessern. Diversifikation: Eine breite Streuung über verschiedene Themen, Sektoren und geografische Märkte mit aktuellem Wachstumspotenzial ist essenziell, um Chancen zu nutzen und Risiken zu reduzieren. Empfehlungen zur Fondsauswahl: Bei der Auswahl geeigneter Fonds zur Bestückung des Portfolios sollte besonderer Wert auf folgende Varianten gelegt werden: Aktienfonds mit Fokus auf Stable Equities und Low Volatility: Fonds, die gezielt in stabile, schwankungsarme Unternehmen investieren, bieten in volatilen Märkten Sicherheit und Substanz. Aktienfonds mit klarem Stock-Picking-Ansatz: Fondsmanager mit aktivem, selektivem Ansatz, die gezielt unterbewertete Einzeltitel identifizieren, sind derzeit besonders gefragt. Vermeidung von Fonds mit Fokus auf die großen US-Tech-Konzerne (Mag7): Diese Titel sind bereits hoch bewertet und bergen Klumpenrisiken. Eine zu starke Gewichtung sollte vermieden werden. Einsatz thematischer Renditebausteine: Ergänzen des Portfolios mit Fonds, die auf zukunftsträchtige Themen wie Digitalisierung, Energiewende oder Demografie setzen. Einbau von Stabilisatoren: Zur Reduktion der Gesamtvolatilität sollten defensive Komponenten integriert werden. Anleihenfonds mit starkem Risikomanagement: Bei Anleihenfonds auf striktes Risikomanagement und geringe Bonitätsrisiken achten, um Ausfallrisiken zu minimieren. Fazit: Die zukünftige Entwicklung der Märkte bleibt ungewiss und lässt sich nicht verlässlich prognostizieren. Fest steht jedoch, dass sich die Aktienkurse aktuell auf einem sehr hohen Niveau befinden, weshalb das Risiko eines Rücksetzers nicht zu ignorieren ist. Hinzu kommen geopolitische Unsicherheiten, die zusätzlich für Belastung sorgen können. Sasa Perovic Leiter Investment Research und Vermögensverwaltung BfV Bank für Vermögen AG E-Mail: Sasa.Perovic@bfv-ag.de Telefon: +49 6171 9150-523 Abb. 1: Buffet Indicator 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 200 % 150 % 100 % 50 % 0 % 2007 2000 MEAN Quelle: https://www.longtermtrends.net/market-cap-to-gdp-the-buffett-indicator/

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