insider 02/2025

46 KAPITALANLAGEN © Yuliia – stock.adobe.com WIE SOLLTE MAN IN SCHWER PLAN- BAREN ZEITEN DAS PORTFOLIO AUFSTELLEN? Das Marktumfeld im Jahr 2025 steht im Zeichen erheblicher Unsicherheiten. Geopolitische Spannungen und ungünstige makroökonomische Rahmenbedingungen stellen Investoren vor große Herausforderungen. Doch es gibt auch positive Entwicklungen: Die Inflation zeigt eine rückläufige Tendenz, was viele Zentralbanken zu ersten Zinssenkungen veranlasst hat. Dennoch ist Vorsicht geboten. Die Aktienmärkte bewegen sich auf historischen Höchstständen, während die Gefahr einer Rezession weiterhin besteht. Ein signifikanter Rückschlag (Drawdown) ist daher nicht auszuschließen – das sollte sich auch in der Ausgestaltung Ihrer Kundenportfolios widerspiegeln. Die Rückkehr von Donald Trump in das politische Zentrum der USA markiert eine potenziell tiefgreifende Veränderung der internationalen Beziehungen. Sein konfrontativer Regierungsstil und protektionistische Maßnahmen wie Strafzölle haben bereits in der Vergangenheit wirtschaftliche Spannungen verschärft. Handelskonflikte könnten sich als kontraproduktiv erweisen – auch für die US-Wirtschaft selbst. Sollte sie an Dynamik verlieren, wären die Auswirkungen global spürbar (lesen Sie hierzu auch den Beitrag auf den Seiten xx ff.). Viele Volkswirtschaften stehen schon jetzt unter Druck. Trotz rückläufiger Inflationsraten ist die Gefahr noch nicht gebannt. Die Rahmenbedingungen für Anleger bleiben herausfordernd – strategisches, aktives Portfoliomanagement ist mehr denn je gefragt. Die zentralen Herausforderungen im Überblick: geopolitische Veränderungen konjunkturelle Unsicherheiten makroökonomischer Gegenwind Höchststände an den Aktienmärkten Geopolitische Veränderungen: mehr als nur Krieg Die Welt befindet sich im Umbruch: Konflikte wie der Krieg in der Ukraine, die Rivalität zwischen den USA und China sowie zunehmender Protektionismus verändern die globale Ordnung. An die Stelle offener Märkte treten regionale Machtblöcke und strategische Allianzen. Diese Entwicklung hat spürbare wirtschaftliche Folgen: Globale Lieferketten werden hinterfragt, Produktionen zurückverlagert und Handel zunehmend von politischen Interessen gesteuert. Das erhöht Unsicherheit und Kosten – und verringert die Effizienz bei den Unternehmen. Die Folge: Konjunkturelle Unsicherheiten nehmen zu. Und dann kommen noch die Höchststände an den Aktienmärkten. Als Trump die Zollkeule herausholte, purzelten die Kurse an den Aktienmärkten. Von langer Dauer war das aber nicht. Die Kurse erholten sich sehr schnell und erklommen phasenweise sogar historische Höchststände Kann das so weitergehen? Möglich ist es. Aber genauso möglich ist auch, dass die Kurse nach unten gehen. Werfen wir einen Blick auf den von uns so häufig zitierten Buffett Indicator. Er zeigt an, ob Aktienmärkte über- oder unterbewertet sind. Dazu wird der Wilshire 5000 Index ins Verhältnis zum BIP-Wachstum gesetzt. Das Ergebnis sehen Sie im Chart: Aktuell werden auch hier Höchststände erklommen. Welche Strategie kann jetzt eingeschlagen werden? Die Rallye kann weitergehen. Aber es kann auch einen signifikanten Drawdown geben. Im Rahmen einer Portfolio-Optimierung kann das Risiko durch mehrere Möglichkeiten gesenkt werden. Möglichkeit 1: Senkung der Aktienquote Der Klassiker schlechthin. Auch wenn Timing keine gute Strategie scheint, ist es aktuell möglicherweise eine vielversprechende Strategie. Der Nachteil: Wenn die Kurse weiter steigen, hat man das

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