41 KAPITALANLAGEN nanzinstitute satt hinzugewonnen haben. Insofern ist ein differenzierter Blick jetzt erst recht wichtig, um noch Performance zu generieren. Kleinere Werte haben nach wie vor Nachholpotenzial und könnten selektiv zu den Outperformern zählen. Zinssenkungen der EZB, die letzte erfolgte im Juni auf aktuell zwei Prozent, haben auch zum Boom deutscher und europäischer Aktien beigetragen. Die europäische und damit indirekt auch die deutsche Wirtschaft sind 2025 noch in einem etwas schwierigen Fahrwasser. Die Wachstumszahlen, wenn überhaupt vorhanden, sind marginal. Hier gilt das Prinzip Hoffnung! Damoklesschwert Zollkrieg und Geopolitik Die Welt ist vernetzt und global. Trump und seine Administration haben seit ihrem Amtsantritt für einiges Unbehagen und Verwirrung gesorgt. Mit dem ausgerufenen „Liberation Day“ Anfang April und dem Zoll-Hickhack gibt es Störfeuer, deren Wirkung nicht zu unterschätzen ist. Noch ist kein Durchbruch bei den Verhandlungen zwischen den USA und Europa erzielt worden. Insofern ist die USamerikanische Handelspolitik wie ein unberechenbarer Wind, der alle Kursprognosen ins Wanken bringt. Zwar scheint das Risiko neuer Zölle vorerst gebannt, doch ein belastbarer Deal fehl. Kommt es nicht zu einem zeitnahen Durchbruch, dürfte sich das an den Börsen widerspiegeln. Hier ist die Rolle der Exportabhängigkeit Deutschlands nicht zu unterschätzen. LFDE-Fondsmanager Bienvenu sagt: „Zudem hat die Bundesrepublik eine besondere Schwachstelle mit Blick auf den Handelskrieg, den die USA losgetreten haben. Grund dafür ist die große Abhängigkeit der deutschen Wirtschaftsstruktur vom Welthandel, die dem hohen Exportanteil an den deutschen Unternehmensumsätzen geschuldet ist. Da die weltweiten Wachstumsaussichten durch die Maßnahmen der USA destabilisiert werden, ist mit erheblichem Gegenwind zu rechnen.“ Wachsen die Bäume nun in den Himmel? Nein! Aber Deutschland hat Fuß gefasst im internationalen Konzert der Weltmächte. Die Kapitalmärkte brauchen Klarheit und Visionen, wohin sich ein Land und dessen Wirtschaft bewegen. Das beflügelt. Nachholpotenzial liegt im Besonderen im Segment der Small und Mid Caps, die weiterhin gute Erträge erwirtschaften könnten. Im bisherigen Jahresverlauf war Deutschland klar ein Outperformer und stellte andere Börsenplätze in den Schatten. „Die Politik ist derzeit ein wichtiger Treiber der Stimmung. Mit Merz als Bundeskanzler scheint es eine neue Einschätzung der Schwächen und der geopolitischen Lage Deutschlands zu geben“, so Experte Paul Wild abschließend. Seit dem 12. März 2025 erheben die USA für den Import von Eisen, Stahl, Aluminium und Waren daraus Zusatzzölle i. H. v. 25 Prozent. Seit dem 4. Juni 2025 betragen die Zusatzzölle 50 Prozent. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, wurden von Januar bis April 2025 Eisen und Stahl sowie Waren daraus im Wert von 1,3 Mrd. Euro aus Deutschland in die Vereinigten Staaten exportiert. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sanken die Exporte dieser Handelsgüter in die USA um 0,4 Prozent. Damit sanken die Eisen- und Stahlexporte in die USA in den ersten vier Monaten 2025 weniger stark als die deutschen Eisen- und Stahlexporte insgesamt, die gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 4,2 Prozent auf 20,7 Mrd. Euro zurückgingen. Quelle: https://www.destatis.de/DE/Themen/ Wirtschaft/Aussenhandel/_inhalt.html, Abruf am 26. Juni 2025 © gopixa, SimpLine – stock.adobe.com
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