VERSICHERUNGEN 3 2 © ribkhan – stock.adobe.com NICHT DAS WISSEN ZÄHLT (ALLEIN) Aktuelle Studien zeigen, wie die Gen Z mit Versicherungen umgeht. Manche Produktanbieter finden adäquate Antworten. Jungmakler bewegen sich nicht nur medial auf Augenhöhe. Sie machen ihr Hobby zum Geschäftsmodell und erreichen ihre Kunden direkt und glaubwürdig. Die Gen Z ist die erste Generation, die überwiegend mit der Nutzung des Internets, modernen Technologien und sozialen Medien groß geworden ist. Befragt nach der eigenen Zukunft blicken zwei Drittel der 16- bis 30-Jährigen optimistisch nach vorn. Chancen werden v. a. beim Vermögensaufbau gesehen, bei der gesundheitlichen Versorgung sowie bei der Gründung einer Familie mit Kindern. Was die beruflichen Perspektiven betrifft, sind 45 Prozent positiv gestimmt, 40 Prozent auch im Hinblick auf die Selbstverwirklichung im Job. Diese Ergebnisse veröffentlichte im Juni dieses Jahres die Beratungsgesellschaft Sirius Campus in ihrer repräsentativen Umfrage „Gen Z im Versicherungsmarkt“ unter jungen Menschen dieses Alters. Als herausfordernd betrachten die Befragten den finanziellen Ausblick, insb. in Bezug auf Wohnkosten. Nachhaltige Themen spielten übrigens nur eine nachgelagerte Rolle (siehe Abb. 1). Eine chancenorientierte Lebenseinstellung führt nach Einschätzung der Studienverfasser zu einem höheren Absicherungsbedürfnis. Als zentrale Treiber für den Abschluss einer Versicherung werden das Alter in Verbindung mit persönlichen Lebensereignissen genannt. So besitzen die 16- bis 18-Jährigen durchschnittlich rd. zwei Verträge, die häufig noch von den Eltern abgeschlossen wurden. In den folgenden zwölf Jahren kommen dann bis zu zwei weitere Versicherungen dazu: mehrheitlich die private Haftpflicht-, Hausrat- und Kfz-Versicherung. „Die Hausratversicherung ist vielfach die erste Versicherung, mit der junge Menschen in Berührung kommen, weil sie sich damit beschäftigen, wenn sie ausziehen“, sagt Maximilian Buddecke, Leiter des Maklervertriebs bei der Bayerischen und Vorstandsmitglied bei der Bayerischen Prokunde AG. Prio hat sie jedoch nicht. „Die essenziellen Haftungsrisiken müssen als Erstes abgesichert sein“, betont Buddecke, also eine Privathaftpflicht, sobald die jungen Menschen nicht mehr über ihre Eltern mitversichert sind, und eine Berufsunfähigkeitsversicherung zur finanziellen Absicherung der Arbeitskraft. Und wenn der junge Kunde den Handlungsbedarf nicht erkennt? Dann gilt es zu überzeugen. „Und wenn das überhaupt nicht fruchtet, würde ich die Beratung nicht fortsetzen“, sagt der Vertriebsprofi und fügt hinzu, dass dieses Vorgehen derart auch an Makler kommuniziert wird. Buddecke begründet: „Natürlich macht es Spaß, bei einem Neobroker zu investieren, aber was bringen mir kurzfristige Kursgewinne, wenn ich später gesundheitlich nicht mehr in der Lage bin, mein Einkommen zu sichern.“ Optionstarife für junge Menschen „Gerade bei jungen Menschen werden Versicherungen extrem vernachlässigt, die durch Gesundheitsfragen beeinträchtigt werden können“, bestätigt Nicolas Ausing und verweist auf die private Krankenversicherung (PKV) sowie die Berufsunfähigkeits- (BU) bzw. Grundfähigkeits- oder Erwerbsunfähigkeitsversicherung. Diese Policen stehen für den selbstständigen Versicherungsmakler bei jungen Menschen ebenfalls neben den Haftpflichtrisiken zunächst im Fokus. Dabei setzt er auf Optionstarife. „Angenommen, ein 20-Jähriger studiert auch mit dem Ziel, sich in einigen Jahren selbstständig zu machen, erleidet aber während des Studiums eine Depression. Dann hat er keine Chance mehr auf eine private Krankenversicherung“, beschreibt Ausing ein Risikoszenario. Mit einem Optionstarif bleibt hingegen der Zu-
RkJQdWJsaXNoZXIy MTA1Mzk2Nw==