BCA insider 02 2023

B E R A T U N G 5 6 © kunakorn – stock.adobe.com Keine Frage: ChatGPT (Abkürzung für Chatbot Generative Pre-trained Transformer) ist aktuell in aller Munde. Doch was bringt die KI mit sich? Und inwieweit kann die Finanz- und Versicherungsbranche den Chatbot für die Kundenberatung oder -kommunikation nutzen? Irgendwie fühlt man sich an die Filme „I, Robot“ und „Terminator“ zurückerinnert. Denn mittels ChatGPT wirkt es so, als ob die Maschinen dank künstlicher Intelligenz eigenständig und quasi menschenähnlich agieren könnten. Doch bleiben wir in der Praxis und den aktuellen technologischen Möglichkeiten. Seit wenigen Wochen ist mit ChatGPT ein Chatbot in der Welt unterwegs, der schier Unglaubliches zu leisten vermag. Gefüttert mit einer gigantischen Datenmenge und unter Einsatz künstlicher Intelligenz ermöglicht der Chatbot dem Nutzer eine menschenähnliche Kommunikation mit dem Computer. Mehr noch: Er hilft beim Programmieren, beantwortet Fragen, erstellt Texte, Aufsätze oder ganze Bücher u. v. m. Beispielhaft hat der SPDPolitiker und EU-Abgeordnete Tiemo Wölken kürzlich mithilfe von ChatGPT eine Rede vor dem Europaparlament gehalten – was übrigens niemandem aufgefallen wäre, hätte der Politiker es nicht selbst angekündigt. In diesem Zusammenhang warnte er auch vor den Gefahren der Anwendung – Stichwort Datencheck. Ein sehr wichtiges, umfassendes Thema. KI benötigt Regulation So zeigt etwa eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag des TÜV-Verbands, dass einige Menschen in Deutschland Sorge davor haben, dass der Missbrauch von ChatGPT und anderen generativen KI-Anwendungen Gefahren für das Mediensystem und sogar das politische System mit sich bringen könnte. In Zahlen ausgedrückt: Jeder Zweite ist der Meinung, dass die Technologie eine Gefahr für die Demokratie ist. „Die Bürger befürchten eine Welle von Falschnachrichten, Propaganda und manipulierten Bildern, Texten und Videos“, sagte Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands. Laut Umfrage gehen 84 Prozent der Befragten davon aus, dass KI die Verbreitung von „Fake News“ massiv beschleunigen wird. 91 Prozent glauben, dass kaum noch erkennbar sein wird, ob Fotos oder Videos echt oder gefälscht sind. Und gut zwei von drei Befragten fürchten, dass KI die Verbreitung staatlicher Propaganda massiv beschleunigen wird (69 Prozent ). „Mit künstlicher Intelligenz erstellte Inhalte werden die ChatGPT IN DER FINANZ- UND VERSICHERUNGSWELT Technologie geht weiter! Immer weiter! 1 94 %Transparenz-/Kennzeichnungspflicht für automatisiert bzw. mit KI-Unterstützung erzeugte Inhalte 2 88 %Eine verpflichtende Kennzeichnung durch Hersteller bzw. Anbieter, dass KI in einem Produkt oder einer Anwendung „enthalten“ ist 3 86 %Eine verpflichtende Prüfung der Qualität und Sicherheit von KISystemen durch unabhängige Prüforganisationen wie z.B. den TÜV Abb. 1: Wunsch nach verpflichtender Kennzeichnung und Prüfung Maßnahmen für ethische und sichere KI Quelle: TÜV Verband

RkJQdWJsaXNoZXIy MTA1Mzk2Nw==