BCA_insider_01_2024

5 3 VERSICHERUNGEN triellen Zeitalter sind, in Deutschland bei 2 Grad. Die Folgen sind tropische Nächte, mehr Hitzetage, trockene Böden, aber auch extreme Hochwasser wie 2021. Diese Extreme werden weiter zunehmen, so der Klimaforscher, denn die Erderwärmung verändert den Wasserkreislauf. Wärmere Luft nimmt mehr Feuchtigkeit auf, die länger in der Atmosphäre bleibt. Es regnet weniger, aber wenn, dann als extremer Starkregen. Zweitens: Wetterlagen halten länger an, wie die Dürre in Europa 2018 oder die lang anhaltenden Regenfälle 1997, 2013 und 2021, die zu verheerenden Überschwemmungen führten. Dementsprechend ist auch in Zukunft mit steigenden Beiträgen z.B . in der Wohngebäudeversicherung zu rechnen. Neben den Naturgefahren und dem Schadenanstieg (siehe Abb. 2) spielt hier auch der sogenannte Anpassungsfaktor eine Rolle. Danach werden die Beiträge jährlich an die Baupreis- und Lohnkostenentwicklung angepasst. Damit soll sichergestellt werden, dass das Gebäude ausreichend versichert ist; Stichworte sind Reparatur oder Wiederaufbau eines Gebäudes oder höhere Leistungen im Schadenfall. Während der sogenannte Anpassungsfaktor für 2023 noch um 14,7 Prozent steigt, sind es für 2024 nur noch 7,5 Prozent. Das wirkt sich auf die Prämien aus. Kfz-Versicherer machen voraussichtlich Verluste! Auch in der Kfz-Sparte ist weiterhin mit Beitragsanpassungen zu rechnen. Zum einen steigen auch in dieser Sparte die versicherten Schäden – wobei die Anzahl der Sturm-, Hagel- und Blitzschäden regional zum Teil sehr unterschiedlich ist (siehe Abb. 3). Zum anderen ist das Geschäftsfeld für die Versicherer aktuell defizitär. Das heißt: Die Versicherer verzeichnen für 2023 mutmaßlich rund 30,2 Mrd. Euro Beitragseinnahmen, müssen aber wohl rund 32,8 Mrd. Euro für Schäden und Verwaltung ausgeben – also ein Minusgeschäft. Hintergrund ist die hohe Inflationsrate. Im Vergleich zum Vorjahr dürften die Einnahmen der Kfz-Versicherer um 3,7 Prozent steigen, die Ausgaben aber um rund zwölf Prozent – v. a. wegen höherer Reparaturkosten. Fazit: Um aus der Verlustzone zu kommen, müssten die Kfz-Versicherer ihre Prämien anpassen. Trotz steigender Beiträge bleibt eines sicher: Ohne bedarfsgerechten Versicherungsschutz bleibt der Kunde im Schadenfall auf den Kosten sitzen. Umso wichtiger ist es, die Kunden über die Auswirkungen von Inflation, Klimawandel und anderen Risikofaktoren zu beraten und aufzuklären. Nicht nur die Prämien sind gestiegen, auch die Schadenkosten haben sich weiter nach oben entwickelt. Mit dem richtigen Versicherungsschutz sind Ihre Kunden auf der sicheren Seite. 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 250 200 150 100 50 0 Abb. 3: Vollkasko. Schadenbedarf Gesamt und Sturm/Hagel/Blitz 2003–2022 in Euro Anteil Sturm/Hagel/Blitz in der Vollkasko-Versicherung im Durchschnitt 7 % Sturm/Hagel/Blitz-Schäden sonstige Schäden 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 70 60 50 40 30 20 10 0 Teilkasko. Schadenbedarf Gesamt und Sturm/Hagel/Blitz 2003–2022 in Euro Volatilität wird maßgeblich durch Naturgefahrenschäden beeinflusst Sturm/Hagel/Blitz-Schäden sonstige Schäden Anteil Sturm/Hagel/Blitz in der Teilkasko-Versicherung im Durchschnitt 18 % Quelle: GDV

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