insider 04/2020 online

30 © alphaspirit - stock.adobe.com / Peter Himsel, www.himsel.de DIE SUCHE NACH DEM OPTIMALEN DEPOT in optimales Portfolio zu erstellen, ist eine Kunst für sich. Das hat Harry M. Markowitz bereits im Jahre 1952 festgestellt, als er seine Doktorarbeit zu diesem Thema geschrieben hat. Wie komplex diese Thematik ist, das zeigt die Tatsache, dass Markowitz auf die damals leistungsstärks - ten Computer der Welt zurückgreifen musste – die der NASA. Das Ergebnis ist bekannt: 1990 erhielt er für seine revolutio - näre Arbeit den Wirtschaftsnobelpreis. Doch warum ist es so schwer, ein sinnvolles Portfolio zu konstruieren? Fallstricke und Fehlerquellen Ein gut strukturiertes Portfolio sticht durch eine breite Diversi - fikation hervor. Was so einfach klingt, entpuppt sich in der Re - gel als Stolperstein. So investieren Anleger i. d. R. in heimische Märkte, wo sie sich vermeintlich gut auskennen. Die Nähe zu bekannten Unternehmen versetzt Anleger in den Glauben, einen Informationsvorteil zu haben. Demgegenüber führt die Ferne ausländischer Unternehmen häufig zur Ansicht, einen Informationsnachteil zu haben. Beides ist nicht richtig! Dies liegt darin begründet, dass Anleger zumeist nur auf veraltete Informationen zugreifen und somit kaum einen Gewinn brin - genden Rückschluss im Sinne ihrer Anlagestrategie erzielen können. Durch die (teils unbewusste) Eingrenzung auf den heimischen Markt werden zudem Chancen in anderen Märk - ten liegen gelassen. Feinabstimmung auf Portfolioebene Auch ohne Home Bias ist die Risikostreuung häufig mangel - haft. Der Grund liegt in der falschen Annahme einer Streuung. „Lege nicht alle Eier in einen Korb“ lautet ein gern zitierter Spruch. Die Umsetzung erfolgt leider meistens nur mittel - mäßig. Fonds zu selektieren, die alle das Gleiche machen, ist nicht zielführend. In der Krise wäre ein solches Portfolio gänzlich den Marktschwankungen ausgeliefert. Der Aufbau des Portfolios sollte vielmehr derart gewählt werden, dass sich die einzelnen Komponenten in dem, was sie tun, unter - scheiden. Je nach Ausrichtung und Strategie können einzelne Fonds so miteinander kombiniert werden, dass ein fein jus - tiertes Portfolio entsteht, das auch in Krisenzeiten Rendite - chancen beibehält. Portfolios zu managen, ist kein leichtes Unterfangen. Doch wie wichtig eine gute Portfoliostruktur ist, zeigen nicht nur die immer wiederkehrenden Krisen an den Finanzmärkten. Anhand der Korrelation kann der Zusammenhang der Wert - entwicklung zweier (oder mehrerer) Fonds gemessen werden. Sie ist zwischen +1 und −1 definiert. Je niedriger sie ausfällt, desto höher ist die sinnvolle Diversifikation. Viele Portfolios neigen jedoch leider dazu, aus hochkorrelierten Fonds zu be- stehen, womit jegliche (sinnvolle) Diversifikation von vornhe - rein unterdrückt wird. Qualität der einzelnen Fonds Ein weiterer wichtiger Parameter ist die Qualität der einge - setzten Einzelfonds. Wie gut arbeitet ein Fondsmanager bzw. sein Team? Bei der Antwort hierauf spielt die Performance eine zentrale Rolle. Und genau hier liegt eine weitere Falle. Ob ein Fonds wirklich erfolgreich war, lässt sich nicht allein an der historischen Performance ablesen. Sinnvoller ist eine Risikoadjustierung, bei der die Performance unter Hinzunah - me der Risiken beurteilt wird. Ebenso verhält es sich mit der Überrendite (Alpha = Managerleistung). Der Wert allein sagt nichts aus. Wichtiger ist der Blick auf die Stabilität. Je stabiler die Überrendite in der Vergangenheit war, desto besser die Leistung des Managers und desto höher die Wahrscheinlich - keit für eine zukünftige Outperformance. Schlussendlich zeigt sich, dass ein optimal aufgebautes Port - folio in der Zukunft einen deutlichen Mehrwert generieren kann. Die Komplexität einer Portfoliokonstruktion macht die Sache jedoch nicht einfach. Das BfV Research Team bietet da - her die Möglichkeit eines Depotchecks an. Sie haben die Mög - lichkeit, uns Ihr Depot (bspw. eines Neukunden) zuzusenden, und wir führen einen Depotcheck für Sie durch. Wie das geht? Lesen Sie hierzu den BCA-Beileger zu dieser Ausgabe. <<

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