insider 03/2020 online

© Elnur - stock.adobe.com / deagreez - stock.adobe.com och nie haben sich so viele Kun- den innerhalb kür- zester Zeit mit Rechtsfragen an ihren Rechtsschutzversiche- rer gewandt wie in den Wochen der Corona-Krise. Rund 285.000 Versicherte erhielten im März und April 2020 Hilfestellung durch das an- waltliche Telefonberatungsangebot der Assekuranz – so die Ergebnisse einer Son- derauswertung des GDV. Zum Vergleich: Vor- her waren es etwa 115.000 pro Monat. Laut Auskunft aus dem Hause KS/AUXILIA bezogen sich dort die Fragen der Rechtsratsuchenden in der Corona-Krise besonders auf das Arbeitsrecht (Kurz- arbeit, Kündigungen), aber auch auf das Reiserecht und das Mietrecht. Aufseiten der Firmen sind besonders die Streitigkeiten um die Betriebsschließungsversicherungen hervorzuheben. Vielseitige Hilfsangebote Die Corona-Krise hat dazu geführt, dass viele Versicherer die Unterstützung bzw. das Serviceangebot deutlich ausgebaut haben. Sondernummern zu Corona-Fragen, Beratungshot- lines, speziell eingerichtete Webseiten bis hin zu Live-Chats wurden bereitstellt. Besonders bemerkenswert: Zeitweise standen spezielle Serviceangebote sogar Ratsuchenden zur Verfügung, die keine Versicherung abgeschlossen hatten. So konnten Betroffene bei der ARAG von April bis Ende Mai über eine Hotline immer donnerstags von 10 bis 18 Uhr ihre rechtlichen Fragen mit einem unabhängigen Anwalt bespre- Die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie und die Auswirkungen für Unternehmen und Privatpersonen haben innerhalb kürzester Zeit die Telefone der Rechtsschutzversicherer zum Glühen gebracht. Kurzarbeit, Angst vor Kündigungen, Betriebsschließung und Insolvenz: Viele benötigten Antworten auf unterschiedlichste Rechtsfragen. chen. Die Kosten hierfür hat die ARAG übernom- men. Marcus Acker , Leiter Unternehmenskommunikati- on bei ROLAND Rechtsschutz, konstatiert: „Die Corona-Krise hat gezeigt, dass viele Kunden eine Un- sicherheit verspürten, sei es in Bezug auf Reisen oder in Bezug auf ihr arbeits- rechtliches Umfeld. Hier sind schnelle Hil- festellungen das ideale Mittel, um Mut zu geben und Sicherheit zu vermitteln.“ Mehr Schadenzahlungen? Rechtsschutzversicherer haben zuletzt jährlich über vier Mio. Fälle im Jahr bearbeitet und dafür rund 2,8 Mrd. Euro geleistet. Allein Arbeits- und Vertragsrecht machten dabei rund ein Drittel der Schäden aus. Bedingt vor dem Hintergrund, dass Experten erwarten, dass die Ar- beitslosenzahl 2020 im Jahresdurchschnitt um 520.000 hö- her liegen wird als im Vorjahr, lässt mutmaßen, dass die Zahl der Arbeitsrechtsfälle und zeitversetzt die Schadenzahlungen steigen werden. Vergessen werden sollten nicht die juristi- schen Streitigkeiten, die künftig im Zusammenhang mit Be- triebsunterbrechungen, Betriebsschließungsversicherungen und Insolvenzen anstehen könnten. So verzeichnet die Branche an dieser Stelle eine klar stei- gende Tendenz bei den gemeldeten Rechtsschutzfällen. Demgegenüber rechnet ROLAND Rechtsschutz vor allem im Verkehrs-, aber auch beim Privat-Rechtsschutz eher mit leicht sinkenden Schadenaufwendungen und betont, dass es 60 RECHTSSCHUTZVERSICHERUNG: KRISENTEST (VORERST) BESTANDEN!

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