konsequent vertriebsorientiert! Ausgabe 02/2024 BAUFINANZIERUNGEN: FOKUS AUF ENERGIEEFFIZIENTE PRODUKTLÖSUNGEN INSIDER-LEITTHEMA Digitalisierung: Beste Chancen für Kundenbetreuung, Kreativität und Wachstum! INSIDER-CHECK Produktlösungen Biometrie: Zur Marktentwicklung und Zukunft des Biometrie-Geschäfts! INSIDER-BLICK Provisionsverbotsplan: In die Schublade zurückgesteckt! Gefahr verschwunden? Im Gespräch mit Thomas Hein, Leiter Vertrieb Immobilienfinanzierung bei der ING Deutschland
2 Für das beste Team der Welt. Die betriebliche Vorsorge der Allianz: das Plus an Wertschätzung. Unternehmen wollen ihren Mitarbeitenden etwas zurückgeben: für die Gesundheit jetzt, für den sorgenfreien Ruhestand später und für das gute Gefühl von Sicherheit. Machen Sie den Unterschied – für Ihre Firmenkunden und deren Belegschaft. → Mehr bei Ihrer Maklerbetreuung oder unter makler.allianz.de/bestesteam Perfekt für Ihre Firmen- kunden
3 ED I TOR I A L Steve Ahlborn Vorstandsvorsitzender CARAT Fonds Service AG AUF EIN WORT... Liebe Leserinnen und Leser, Vertrauen, Verlässlichkeit und Beständigkeit sind seit jeher wesentliche und äußerst wichtige Kriterien in der Kundenbeziehung für Sie als Finanz- oder Versicherungsmakler. Hohe Kontinuität mit hochwertiger Kompetenz, insb. auch im Wettbewerb mit Banken, Onlinebrokern oder ähnlichen Konkurrenten, ist Ihr Aushängeschild in der Kundenkommunikation und aus unserer Sicht Ihr großer Vorteil, gerade in Zeiten großer Schwankungen und in immer wieder aufkommenden Krisen. Viele von Ihnen sind schon seit vielen Jahren oder gar Jahrzehnten für die Kunden immerwährend tätig und Ihre Kunden genießen mit Sicherheit diese Verlässlichkeit und Beständigkeit. Denn dies ist aus unserer Sicht ein elementares Alleinstellungsmerkmal, bei dem wir als BCA-Gruppe weiterhin tatkräftig unterstützen möchten. Diese Beständigkeit zeigt sich auch im 25-jährigen Jubiläum der CARAT Fonds Service AG. Die CARAT wurde im Jahr 1999 als exklusiver Verbund renommierter und unabhängiger Vermögensverwalter und Investmentberater mit langjähriger Erfahrung im Fondsmanagement, Portfoliomanagement und in der Investmentberatung von sechs Gründungaktionären gegründet. Anlässlich dieses Jubiläums möchten wir Ihnen auf den Seiten 56 – 57 einen Erfahrungsbericht von der „25 Jahre CARAT Jahresauftaktveranstaltung“ vorstellen. In diesen letzten Jahren und Jahrzehnten ist viel geschehen und es haben sich viele Inhalte unseres Tagesgeschäfts verändert. Viel wurde bspw. über ein mögliches Provisionsverbot geschrieben und diskutiert. Einen Überblick dazu finden Sie in dieser Ausgabe auf den Seiten 49 ff. von Erwin Hausen, Chefredakteur versicherungstip. Bislang zwar noch nicht durchgesetzt, gibt es heute gute Alternativlösungen mit einer Servicevergütung auf Einzelfondsdepots oder bei Vermögensverwaltungsstrategien, um dieses Risiko der Zuwendungsvereinnahmung zu reduzieren. Dadurch sichert jeder Finanzmakler die Einnahmen vor einem möglichen Provisionsverbot und stellt sein Unternehmen damit wertiger für die Zukunft auf. Einer der größten Veränderungstreiber ist die Digitalisierung. Früher fand die Beratung auf weißem Blatt Papier mit einem Kuli statt, eine Dokumentationspflicht gab es nicht und die Aufzeichnungen wurden im Kundengespräch meist handschriftlich gefasst. So bestand der Antrag für ein Investmentdepot nur aus einer einzigen Seite (mit mehrfachem Durchschlag aus Kohlepapier). Heute sind wir technologisch weit entwickelt: Wir verfügen über digitale Tools wie ein CRM-Kundendatensystem mit Bestandsanalyse und Kampagnen-Tool, gekoppelt mit einer Online-Beratungsstrecke samt Depoteröffnung und Ordering in einem einzigen System mit dem Namen DIVA, und einen Investment-Shop für den digitalen Auftritt eines Finanzmaklers mit der Kunden-App „Ihr FinanzCockpit“. Die Mehrwerte für Berater und Kunden daraus sind vielfältig. Zum einen könnten die aufsichtsrechtlichen Anforderungen ohne diese digitale Unterstützung nicht dargestellt werden. Und zum anderen eröffnen sich dadurch vielseitige Möglichkeiten, die gleichermaßen angestiegenen Kundenwünsche sofort technisch umzusetzen. Die daraus entstehenden Effizienzsteigerungen samt der Sicherheit, alle Anforderungen prüfungssicher korrekt zu erfüllen, sind wichtige Treiber für die Weiterentwicklung. Welche Mehrwerte die digitalen Tools für den Makler bringen, bestätigt der Beitrag von der Fachjournalistin Silvia Fischer auf der Seite 52 ff. Nach diesen Inhalten mit Blick in den Rückspiegel richten wir in unserem Sonderheft INSIDE INVESTMENT das Augenmerk auf das zweite Halbjahr und gehen darauf ein, was die Anlagetrends der Zukunft sein können. Wir freuen uns auf Ihr Interesse beim Lesen dieser Ausgabe und wünschen Ihnen viel Gesundheit und eine weiterhin erfolgreiche Zusammenarbeit mit Ihrer BCA-Gruppe. Herzliche Grüße Ihr Steve Ahlborn
4 Leitthemen 7 | Mit Digitalisierung: Märchenhafter Erfolg Kapitalanlagen 13 | Trendindikatoren 2024: In welche Richtung bewegt sich der Kapitalmarkt? 16 | Baufinanzierung: Ich war noch niemals in New York 18 | Deutsche Nebenwerte: Die Perlen der Börse 20 | Insider-Gespräch mit Peter Rieder und Matthias Olzog: unabhängige Vermögensberatung mit Weitblick 22 | Sie sind wieder da! 24 | Zurück auf Los? 28 | ING-DiBa AG: Marktumfeld Baufinanzierungen: Stabil! (Advertorial/Anzeige) 30 | Höchste Leistungsbereitschaft, Transparenz und Vertrauen im Fokus INHALT Mit Digitalisierung: Märchenhafter Erfolg 7 Zurück auf Los? 24
5 Versicherungen 33 | Cyberkriminalität: Auch kleine Unternehmen zunehmend betroffen 34 | Bieten Sie Ihren Kunden eine zuverlässige Absicherung durch eine Unfallversicherung 35 | Allianz: Neue PKV der Allianz verbessert auf allen Ebenen (Advertorial/Anzeige) 36 | Betriebliche Krankenversicherung: Deutliches Wachstum! 38 | Allianz: Impulse für die Ansprache im Einmalbeitragsgeschäft (Advertorial/Anzeige) 40 | Nachhaltiges Kundeninteresse? Fehlanzeige! 43 | Weil immer etwas passieren kann … 44 | Risiko! Beratung 49 | ECON- und EU-Parlamentsbeschluss verschaffen Zeit zum Luftholen: Der Provisionsverbotsplan kommt – in die Schublade 52 | Vom Spiel mit den Emotionen 56 | 25 Jahre CARAT, schnell ist die Zeit vergangen … 58 | 10 Jahre Zusammenarbeit BCA AG und marcapo GmbH: Operative Marketingunterstützung de luxe Standards 3 | Editorial 55 | Impressum Digitale Version: Risiko! 44 Der Provisionsverbotsplan kommt – in die Schublade 49
LEITTHEMEN auf nunmehr 59 Tage hat sich der durchschnittliche Zeitraum zwischen Rechnungsstellung und Bezahlung verlängert. Damit hat sich die weltweite Zahlungsmoral im vergangenen Jahr so stark verschlechtert wie seit 2008 nicht mehr. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie des weltweit führenden Kreditversicherers Allianz Trade. Deutsche Unternehmen bleiben dennoch zuverlässige „Schnellzahler“ und begleichen ihre Rechnungen im Schnitt nach 54 Tagen (+0,8 Tage). Auch Unternehmen aus den Niederlanden und Skandinavien zahlen schneller als der weltweite Durchschnitt. In Frankreich, Italien und Spanien sowie im asiatischen Raum werden Rechnungen im Durchschnitt deutlich später bezahlt. Der wichtigste Einflussfaktor auf das Zahlungsverhalten in Europa ist die Rentabilität. Sie wirkt sich stärker aus als die Finanzierung oder der Konjunkturzyklus. sind nicht auf Krisen vorbereitet. Entweder sind sie bisher gänzlich untätig geblieben (33 Prozent) oder wägen derzeit noch geeignete Maßnahmen ab (45 Prozent). Und das, obwohl ein Großteil der Befragten die deutsche Wirtschaft als sehr krisenanfällig einschätzt. Jedes zweite Unternehmen (52 Prozent) sieht sich sogar akut von der Wirtschaftslage bedroht. Nur 22 Prozent der Unternehmen fördern bisher aktiv ihre Widerstandsfähigkeit – z. B. durch gezielte Maßnahmen zur Kunden- und Mitarbeiterbindung, durch die Absicherung von IT-Systemen oder durch Rücklagen und Ausfallversicherungen. Zur Robustheit des Mittelstands hat die R+V Versicherung in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Mentefactum 200 mittelständische Entscheider sowie 1.000 Mitarbeiter befragt. werden derzeit durchschnittlich von den Vermittlern als Dienstleister genutzt. Diese Zahl ist in den letzten Jahren relativ stabil geblieben. Bemerkenswert ist, dass bereits jeder Dritte (31,8 Prozent) nur über einen Anschluss verfügt. Weitere 35,5 Prozent sind aktuell an zwei Pools oder Verbünde angeschlossen, 17,5 Prozent verfügen über drei und 10,2 Prozent sogar über vier oder mehr Anschlüsse. Im Durchschnitt werden derzeit 2,0 Pools oder Verbünde genutzt. Dies ist ein Ergebnis des AfW-Vermittlerbarometers, für das jährlich mehr als 1.000 Vermittler online befragt werden. Für die Zukunft wünschen sich 79 Prozent der Vermittler weder mehr noch weniger Pool- oder Verbundpartner. Jeder achte Vermittler (zwölf Prozent) will künftig mit weniger Anbindungen auskommen, jeder dreizehnte (sieben Prozent) wünscht sich mind. einen weiteren Partner. 4 von 5 Unternehmen um 3 Tage 2 Pools oder Verbünde © Iakov Kalinin – stock.adobe.com
7 LEITTHEMEN © BillionPhotos.com – stock.adobe.com Die Digitalisierung bietet dem Vertrieb viele Möglichkeiten für perfekte Kundenbetreuung, Kreativität und Wachstum, erzeugt aber auch Druck und fordert Einsatz. Welche Strategien jetzt zählen. Im bekannten Märchen „Rumpelstilzchen” der Brüder Grimm hat eine Müllerstochter dreimal die Pflicht (aber auch die Chance!), aus Stroh Gold zu machen. Sie erhält dabei Unterstützung vom Rumpelstilzchen, das allerdings stets Gegenleistungen fordert. Zunächst ihr Halsband, dann ihren Ring, schließlich muss sie ihm ihr erstes Kind versprechen. Ähnlich wie Rumpelstilzchen zeigt auch die Digitalisierung oft zwei Gesichter. Sie kann dabei helfen, Gold zu gewinnen, aber sie verlangt auch ihren Preis. Drei Nächte lang spinnt die Müllerstochter Stroh zu Gold – und drei Möglichkeiten haben Vermittler zunächst, um zu wachsen und „Gold“ zu machen: aus dem Bestand heraus, durch Leadgenerierung und durch Bestandsübernahme. Wie kann hierbei die Digitalisierung helfen, ohne dass der Preis zu hoch ist? Zunächst durch eine passende Software für Makler, denn sie ermöglicht eine übersichtliche und umfassende Kundenverwaltung. Denn wer nicht weiß, wer seine Kunden sind, wird schwerlich Versicherungslücken entdecken. Und nur wer die Altersstruktur seiner Kunden kennt und Daten von Familienangehörigen hinterlegt hat, kann maßgeschneiderte Akquise bei der nächsten Generation starten. Die Maklerverwaltungssoftware DIVA der BCA AG ermöglicht es Maklern, alle Informationen zu Bestands- und Neukunden zentral zu erfassen – nicht nur im Büro, sondern auch unterwegs mit jedem beliebigen Endgerät. Weiterhin wichtig sind detaillierte Analysen und Bestandsauswertungen nach verschiedenen Kriterien, deren Ergebnisse dann Basis für eine automatisierte Kundenkommunikation sein können: für breitere Marketingmaßnahmen wie bspw. Angebotsrundschreiben genauso wie für individualisierte, personalisierte Standardmails just in time. Solche Aktionen können dann auch eine Brücke von der digitalen zur persönlichen Kundenkommunikation schlagen. Und sollte einmal der Verkauf des Bestands anstehen, hilft die saubere Bestandsbasis, einen angemessenen Preis zu erzielen. Weiterhin wichtig bei der Maklersoftware sind Schnittstellen zu Versicherern und Vergleichsportalen. DIVA bietet viele Schnittstellen zu den Produkten renommierter Gesellschaften sowie zu verschiedenen Vergleichsrechnern: von biometrischen Risiken über geförderte Altersvorsorge bis hin zur Ruhestandsplanung integriert sich DIVA nahtlos in die Arbeitsprozesse. Auch Tools für digitale Beratung und innovative Apps für Kunden gehören heute dazu – als Königsweg v. a. für Millennials und die Generation Z. Mit „Ihr FinanzCockpit“ von DIVA kann der Kunde im Web oder über die mobile App seine Verträge tagesaktuell managen, mit dem Berater chatten, Dokumente und Angebote einsehen oder Schäden melden. Der Berater kann die App in seinem Corporate Design individualisieren. Mit Digitalisierung MÄRCHENHAFTER ERFOLG Der Weg in die digitale Wirtschaft und Gesellschaft 1950 – 1980 1980 – 2000 2000 – 2010 2010 – 2020 2020 – IT automatisiert Prozess Groß-EDV, Massendaten; Ziel: Effizienz IT ermöglicht neue Prozesse PC überall, Produktivität; Ziel: Effektivität IT verändert Interaktionen Internet; Ziel Veränderung von Geschäftsmodellen IT verändert Märkte Mobile, Cloud, Social, Big Data, IOT; Ziel: Disruption, neue Geschäftsmodelle IT ist Markt und Lebenswelt Digitalisierung, Algorithmus, KI Ziel: Schaffung neuer Realitäten Quelle: Springer Verlag, Fotos: © insideportugal, NAMPIX, Drobot Dean, peshkova, kunakorn – stock.adobe.com
LEITTHEMEN © namosh – stock.adobe.com Embedded Insurance ist im Kommen Ein weiteres Feld für Gold aus dem Bestand ist Embedded Insurance. Ziel ist dabei, maßgeschneiderte und personalisierte Versicherungsprodukte über funktionierende API-Schnittstellen direkt über andere Branchen wie Elektronikfachgeschäfte, Reisebüros, Fahrradläden etc. in Echtzeit an Endkunden zu verkaufen. Denkbar wären eine Versicherung des neuen Smartphones gegen Diebstahl oder Bruch oder eine Garantieverlängerung. Oder die Versicherung des gerade gebuchten Traumurlaubs durch eine (hoffentlich nicht benötigte) Reiserücktrittsversicherung. Oder eine Diebstahlversicherung für das eben gekaufte teure E-Bike oder eine Kaskoversicherung, falls der Kunde das gute Stück least. Im Optimalfall schafft Embedded Insurance nicht nur mehr Umsatz für den Vermittler, sondern wertet auch die Produkte des branchenfremden Unternehmens auf und fördert so gleichzeitig die geschäftlichen Beziehungen zwischen Vermittlern, ihren Geschäftskunden und Vermittlern und deren Endkunden. Vermittler können sich so vom Markt abheben und sich innovativ und kundennah präsentieren. Und Rumpelstilzchens Preis? Die Kooperationspartner, bspw. Insurtechs oder Versicherer mit entsprechenden digitalen Voraussetzungen, müssen ausgewählt und die Prozesse so definiert werden, dass die Abwicklung schnell geht. Embedded Insurance ist in der Regel nur bei einfachen, eher preiswerten Produkten möglich, daher sollte die Möglichkeit des Cross-Sellings besprochen werden. Vermittler, die weder Online-Makler noch größeren Makler- oder Beraterorganisationen angeschlossen sind, können die Möglichkeiten von Embedded Insurance oft nicht ausschöpfen. Möglichkeiten und Grenzen der Leadgenerierung Nachdem Gold aus dem Bestand gesponnen wurde, nun zur Leadgenerierung. Mittels Leadgenerierung sollen gezielt solche Interessenten angesprochen werden, die höchstwahrscheinlich zu Kunden werden. Leads können bspw. über die Website durch ausgefeiltes SEO generiert werden. Weitere Möglichkeiten sind ein automatisiertes und ausgeklügeltes E-Mail-Marketing an regelmäßige Besucher der Website und die Bereitstellung von Formularen über die Website. Auch qualitative Inhalte wie ein E-Book (gegen Mail-Adresse), Blogs, Videos oder Webinare zur eigenen Expertise können potenzielle Kunden ansprechen. Zur Kaltakquise wie einer Angebotserstellung nach Beantwortung bestimmter Fragen eignen sich Chatbots, ebenso zum Check, ob ein Lead „kalt“ ist. Eher abzuraten ist von Leadkäufen. Verkäufer müssten genau geprüft werden, v. a. hinsichtlich der Einhaltung der Datenschutzbestimmungen. Leads ohne Qualität bringen nichts ein und schaden im schlimmsten Fall dem Image. Rumpelstilzchens Preis für erfolgreiche Leads sind also eine wettbewerbsfähige Website sowie die Auseinandersetzung des Vermittlers mit Themen wie KI – und Social Media, dazu später mehr. In der „dritten Nacht“ wird Gold durch Bestandsübertragungen gesponnen. Ziel von Bestandsübertragungen ist, alle Verträge eines Kunden unter die eigene Verwaltung zu bekommen – mit konsolidierter Datenstruktur und optimierten Prozessen. Hier kann Digitalisierung den Vermittler im gesamten Prozess unterstützen. Zunächst, um herauszufinden, welche Verträge er übernehmen kann. Dann sollte das System die für die Übertragung erforderlichen Dokumente erkennen und – falls sie fehlen – automatisch erstellen. Erfindung / Einführung Computermaus Gründung Intel Gründung Apple, Apple I: Single Board-Computer Gründung Microsoft COMMODORE C64: Klassiker für PCSpiele Freigabe Internet für kommerzielle Nutzung Start Massenproduktion Mobiltelefone Nokia Gründung Amazon Gründung PayPal Amazon in Deutschland (10 % der Deutschen im Internet) 1968 1976 1978 1982 1990 1992 1994 1998 1972 1977 1981 1987 1991 1993 1997 1999 Gründung SAP Apple II Gründung Oracle Einführung Betriebsystem MS-DOS Osbourne I: Der erste tragbare Computer Beginn des Zweiten KI Winters (Erster KI Winter: Beginn 1970er) Erstes Mobiltelefon von Nokia Erste Version von Tim Berners Lee WWW wurde freigegeben (Hypertext) Gründung Beta Systems Software AG Deep Blue schlägt amtierenden Schachweltmeister Kasparow Gründung Google Gründung Netflix Gründung Infineon Kleine Chronik der Digitalindustrie Technologie Internet & Social Media Smartphone 8
LEITTHEMEN Eine fehlende Unterschrift sollte entweder vor Ort oder digital geleistet werden können. Dann kann der automatisierte Prozess starten. Damit der Makler die Übersicht behält, ist es wichtig, dass er über Nachrichten oder andere Möglichkeiten jederzeit den Status der einzelnen Übertragungen einsehen kann, inklusive der Meldungen von abgeschlossenen Bestandsübertragungen. Der Preis auch hier: eine gute Maklersoftware. Serviceplattform DIVA unterstützt Bestandsübertragungen Die Erweiterung des Bestandsübertragungsservices von DIVA unterstützt den Makler mit vereinfachten und verschlankten Prozessen. Der Vermittler erkennt in einer komprimierten Übersicht sehr einfach, ob Fremdverträge aus DIVA oder der Endkunden-App „Ihr FinanzCockpit“ in den eigenen Bestand übernommen werden können. Anschließend kann er die Verträge, die er übernehmen möchte, einfach auswählen. Dies ist auch dann gleichzeitig möglich, wenn die Verträge von unterschiedlichen Gesellschaften stammen. Notwendige Dokumente wie Maklervollmacht oder Einwilligung zur Datenverarbeitung werden automatisch vom System erkannt. Wenn die Dokumente für den Kunden nicht hinterlegt sind, können sie mithilfe des Dokumentengenerators einfach erstellt werden. Im dritten Schritt der durchgängig digitalen Prozesskette wird der Übertragungsprozess nur noch digital angestoßen – unter der Voraussetzung, dass die notwendigen Dokumente bereits signiert wurden. Sofern noch eine Signatur erforderlich ist, können die in DIVA generierten Dokumente direkt vor Ort oder per Fernsignatur digital unterschrieben werden. Als besonderen Mehrwert bietet die BCA AG über den Übertragungsprozess hinaus einen maklerorientierten Support an. Dieser ermöglicht es dem Makler, seinen Bearbeitungsstand regelmäßig nachzuvollziehen, indem er über den aktuellen Status der Bestandsübertragungen via Benachrichtigung oder Prozesssymbole innerhalb der Übersichtsmaske schnellstmöglich und effektiv informiert wird – sowohl in DIVA als auch über die App „Ihr FinanzCockpit“. Im Idealfall erhält der Vermittler hierdurch schnell und abschließend die Information, dass die Bestandsübernahme erfolgreich verlaufen ist. Aber auch wenn es bspw. Rückfragen seitens der Versicherer oder Übertragungsfehler gibt, erhält der Makler eine Information und kann entsprechend reagieren. Besonderes Highlight ist, dass im Falle von Übertragungsverzögerungen das Fachpersonal der BCA die komplette Abwicklung der Reklamation im Sinne des Maklers übernimmt, sodass den Maklerunternehmen kein Aufwand entsteht. Alle Maßnahmen, die das BCA-Fachteam hierzu tätigt, werden dem Vermittler in der Statusleiste innerhalb der Übersichtsmaske angezeigt, sodass er vom Beginn bis zur endgültigen Übermittlung des Vertrages stets informiert ist und zudem keinen manuellen Nacherfassungsaufwand betreiben muss. Die benutzerfreundliche, übersichtliche Anwendung ist in DIVA prominent platziert und wird weiterentwickelt, bspw. bei den Sortiermöglichkeiten. Qual der Wahl: Heute gibt es viele Wege, um zu kommunizieren Alle genannten digitalen Hilfsmittel haben das Ziel, dass sich Vermittler auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können: ihre Kunden optimal zu betreuen und zu beraten und weitere Kunden zu gewinnen. Und es gibt noch viele weitere digitale Möglichkeiten. Eine Sache war bei Rumpelstilzchen noch trivial: Wer mit jemandem kommunizieren wollte, musste ihn persönlich vor Ort besuchen, erst in der Spinnstube des Schlosses, dann in den Wohnräumen. Heute gibt es nicht zuletzt durch die Digitalisierung fast unzählige Kanäle, um miteinander in Kontakt zu treten. Naheliegend und beliebt sind seit Corona in jedem Fall Videoberatungen, gerne auch in Start Amazon Marketplace Erstes Blackberry Phone Gründung Facebook Release iPhone (Januar 2007) Start 4G in Deutschland Durchbruch für Deep Learning, Geoffrey Hinto Legendärer Durchbruch bei der Bildanalyse durch Google X Labs Facebook kauft Instagram für 1 Mrd. US-Dollar Start Verkauf Alexa in den USA Apple erreicht Marktkapitalisierung von 1 Billion US-Dollar 5 Mrd. Menschen besitzen Mobiltelefon (davon 2,5 Mrd. Smartphone) Fusion T-Mobile US und Sprint in den USA besiegelt 2000 2004 2007 2010 2012 2015 2018 2020 2002 2005 2009 2011 2014 2016 2019 Start 3G (UMTS) Gründung AWS Facebook führt LIKEButton ein IBM Watson schlägt Jeopardy-Meister Google aktiviert DeepMind Facebook kauft WhatsApp für 19 Mrd. US-Dollar Start Verkauf Alexa in Deutschland Erstmalige erfolgreiche Anwendung von Quantencomputing auf mathematisches Problem (bei Google) TikTok erreicht 1 Mrd. AppDownloads (in nur 3 Jahren) April, Südkorea startet erstes landesweites 5G-Netzwerk Quelle: Bytes for Business 9
LEITTHEMEN © xxx – stock. adobe.com Verbindung mit der Möglichkeit, Dokumente unabhängig von Zeit, Ort und Endgerät zu unterschreiben und zu versenden. Und dann gibt es im modernen Märchen die bunte, aber nicht immer märchenhafte Welt von Social Media. Auch hier kann Gold gesponnen werden und auch hier hat es seinen Preis. Dieser besteht in einer genauen Analyse sowohl der eigenen Situation als auch der sozialen Netzwerke. Vermittler müssen wissen, wo genau die eigene Expertise liegt, wo sich die potenziellen Kunden befinden und welche Fragen diese haben. Es wird empfohlen, auf Basis dieser Analyse dann zu entscheiden, auf welchen Social-Media-Plattformen man aktiv werden möchte, wobei das eigene Zeitbudget nicht überschätzt werden darf. Jede Plattform muss nämlich regelmäßig, etwa zwei- bis dreimal in der Woche, mit wertigen und abwechslungsreichen Inhalten bedient werden. Denkbar sind erklärende (Kurz-)Videos (auch zu weniger werbewirksamen, weil heiklen Themen), Memes, Geschichten oder Infografiken. Oder auch Teaser zu neuen Beiträgen im Blog oder eine Vorschau auf neue Themen. Damit über die Plattform dann auch ein Dialog mit dem Kunden zustande kommt, müssen Fragen der Kunden, die über die Plattform eingehen, unbedingt beantwortet werden, auch auf Kommentare sollte reagiert werden. Weiterhin ist es möglich, eigene automatisierte Aktionen wie Mails oder insider fragt, Maklerexperten antworten Administrative Prozesse, Bestandsübertragungen, Prozessvereinfachungen, automatisierte Kundenkommunikation, Leadgenerierung und vieles mehr. Digitalisierung und Apps können – richtig eingesetzt – viel bewirken. Inwieweit nutzen Sie diese Angebote und welchen Mehrwert haben Sie davon? Wohin geht die Reise Ihrer Meinung nach? Lutz Wilhelm, Geschäftsführung der Wilhelm & Brielich Finanzberatung OHG (www.wb-finanzberatung.de): Wir sehen uns als hybrider Makler, der bei den internen Prozessen jede Möglichkeit nutzt, digitaler zu werden, d. h. möglichst viele Arbeitsschritte digital zu erledigen, um Zeit zu sparen. Den Zeitgewinn benötigen wir, um die Anzahl der Kundenkontakte zu erhöhen. Die immer aufwendigeren Regularien bei der Vor- und Nachbereitung von Terminen wären ohne digitale Werkzeuge nicht zu bewältigen. Kundenberatungen zu komplexeren Themen finden bei uns nach wie vor im persönlichen Kontakt statt, weniger beratungsintensive Themen häufig per Mail oder Telefon. Natürlich bieten wir auch Videoberatungen an – letztlich wählt der Kunde seinen bevorzugten Kontaktkanal. Perspektivisch wird sich dieser Trend sowohl bei den Vermittlern als auch bei den Produktanbietern fortsetzen und deutlich beschleunigen. Gründe dafür sind der anhaltende Kostendruck, knappe Zeitkapazitäten, Personalengpässe und natürlich die Erwartungshaltung der Kunden, die in der heutigen Zeit immer mehr Technik nutzen wollen. Wir setzen bei der Umsetzung auf die Zusammenarbeit mit der BCA AG, da hier die Entwicklung digitaler Tools seit Jahren mit Hochdruck vorangetrieben wird. Ohne die bereitgestellte Technik wären eine effektive Betreuung und der stetige Ausbau unseres Vertragsbestandes nicht möglich. Die Anlageberatungswege sind in allen Bereichen professionell und durchdacht, der neue Bestandsübertragungsprozess läuft nun komplett digital und spart uns ebenfalls Zeit, da wir keine eigenen manuellen Wiedervorlagen mehr benötigen. Der größte Mehrwert für uns ist aber IFC (Ihr FinanzCockpit) der BCA, übersetzt unsere Kunden-App, die uns sowohl in der Bestandskundenbetreuung als auch in der Neukundengewinnung enorm hilft. Aber auch das brandaktuelle Kampagnentool mit vorgeschalteter Kundenselektion wird von uns bereits getestet. Ich sagte es eingangs: wir nutzen jede Chance, noch digitaler zu werden. Michael Hater, Geschäftsführer der WWS GmbH (www.beratungslounge.de): Meiner Meinung nach werden digitale Prozesse in Zukunft noch mehr an Bedeutung gewinnen. Dabei glaube ich nicht, dass KI in Zukunft Beraterinnen und Berater ersetzen wird, aber viele Prozesse lassen sich durch gute technische Unterstützung vereinfachen und in Teilen automatisieren. Ich arbeite an dieser Stelle mit der BCA AG zusammen und sehe diesen Maklerpool auf einem sehr guten Weg. Maklerorientiert werden hier die Prozesse kontinuierlich hinterfragt und dann technisch deutlich vereinfacht zur Verfügung gestellt. Ein Beispiel ist hier das neue Bestandsübertragungstool oder auch das Serienreporting im Anlagebereich. Habe ich bspw. früher rund eine Woche gebraucht, um alle Investmentkunden mit ihren Quartalsberichten zu versorgen, schaffe ich das heute in ein bis zwei Tagen, und das bei einer deutlich gestiegenen Kundenzahl. Das liegt nicht zuletzt daran, dass mittlerweile rund ein Drittel unserer Kunden die IFC-App (Ihr FinanzCockpit) nutzt. Auch die Kommunikation mit unseren Kunden verlagern wir zunehmend in den Kundenchat der App. Das macht vieles viel einfacher. Da ich in einige Resonanzkreise der BCA eingebunden bin, in denen das Feedback aus dem Beraterkreis aktiv eingeholt wird, kann ich sagen, dass noch viele spannende Dinge auf dem Weg sind. Ich freue mich darauf.
1 1 LEITTHEMEN © TESS – stock.adobe.com Videos an die Social-Media-Aktionen der Kunden zu knüpfen. Neben Ausdauer und Disziplin sind Kreativität, Authentizität, Transparenz und Humor Schlüssel bei Social Media. Und: Wer im Vorfeld klar messbare Ziele definiert hat, die er mittels seiner Aktivitäten dort erreichen will, postet nicht ins Leere oder um des Postens willen und kann seine Strategie dann entsprechend anpassen. Auch die eigene Website – sofern wettbewerbsfähig aufgestellt – kann genutzt werden, um Produkte anzubieten. Der Charme von ChatGPT und Co. Wer heute KI sagt, meint oft ChatGPT. ChatGPT kann Vermittler beim Marktüberblick, Vergleichen oder Analysieren von Bedingungen unterstützen. Standardfragen von Kunden können leicht beantwortet werden. Möglich ist auch, Daten aus dem „Kleingedruckten“ schnell zu extrahieren und so detaillierte Fragen zu beantworten. Allerdings müssen die Themen Datenschutz, Verlässlichkeit der Aussagen sowie regulatorische und rechtliche Vorgaben stets vorab geklärt werden, bspw. die Notwendigkeit des Beratungsprotokolls oder die Haftung und Entschädigung im Falle einer Falschberatung. Unter zwei Bedingungen kann ChatGPT die persönliche Beratung ergänzen: eine saubere Datenbasis und die Überprüfung der Ergebnisse. Neben ChatGPT gibt es noch weitere Einsatzmöglichkeiten für KI: Sie kann einen Absicherungsbedarf erkennen, dazu eine erste Produktvorauswahl zusammenstellen, Infos dazu im System automatisch ablegen und Angebote dokumentieren. Vertriebsplattformen setzen KI auch im Datenmanagement und der Pflege von Bestandsdaten ein, etwa dem Zusammenführen von Kundendaten. Eine weitere Möglichkeit ist der Einsatz von Spracherkennungssoftware, die telefonische Schadenmeldungen der Kunden protokolliert und dann automatisch darauf hinweist, wenn Informationen oder Dokumente fehlen. Auch bei der Beurteilung von Schadensbildern kann KI helfen. Und last, but not least bei der Generierung von Werbekampagnen. Fazit, Ausblick und Kochrezept Bei Kfz-Versicherungen, preiswerten Krankenzusatzversicherungen sowie Sach-, Haftpflicht- und Unfallversicherungen werden digitale Abschlüsse und Embedded Insurance immer wichtiger. Ein Kunde möchte direkt auf dem Hundeplatz noch seine Tierhaftpflichtpolice abschließen, ein anderer seine Unfallversicherung am Skilift. Bei komplexen, beratungsintensiven Produkten wie im Lebensversicherungs- und Vorsorgebereich sowie dem Portfoliomanagement stößt der Online-Abschluss jedoch an seine Grenzen. Hier bleibt die persönliche Beratung, zumindest über Skype, Zoom o. Ä. unersetzlich. Nicht nur wegen der Komplexität der Themen, sondern auch wegen der durch Maschinen nicht ersetzbaren menschlichen Empathie. Warum also nicht – wie Rumpelstilzchen – einfach persönlich vorbeigehen? Digitalisierung macht Vermittlerbüros auch nachhaltiger: Digitale Kundenordner, Cloud-Speicherung, E-Signatur und digitale Marketingwege unterstützen papierloses Arbeiten. Die Kunden wünschen digitale Prozesse – je jünger sie sind, desto mehr. Digitales für effiziente Verwaltung und einfache Themen, gepaart mit Beratung fürs Komplexe ist die Erfolgsformel. So kommen die Wünsche von Kunden, Vertrieb und Versicherern zusammen. Für Berater lautet der Dreiklang: analysieren, digitalisieren, Erfolg haben. Oder, etwas brachial, in Rumpelstilzchens Worten: „Heute analysier (back) ich, morgen digitalisier (brau) ich, übermorgen hol ich zufriedene und neue Kunden (der Königin ihr Kind); ach, wie gut, dass jeder (niemand) weiß, dass ich Herr Kaiser (Rumpelstilzchen) heiß!“ Quelle: Springer Verlag PR Radio, TV, Print Mund zu Mund Online Ads E-Mail Social Ads Blog Print Ads Direct Mail Beratung Shop E-Mail Social Ads Blog FAQ Mobile App Promotions Blog Social Networks Newsletter Empfehlen Binden Kaufen Abwägen Interesse wecken Silvia Fischer Journalistin (FJS) / Diplom-Betriebswirtin E-Mail: slvfischer@gmail.com Telefon: +49 721 3540038
1 2 KAPITALANLAGEN KAPITALANLAGEN lassen ihr Erspartes auf dem Girokonto liegen. Das ist das Ergebnis der jährlichen Umfrage zum Sparverhalten der Bundesbürger im Auftrag des Verbandes der Privaten Bausparkassen. Damit hat das Girokonto im Vergleich zu 2023 sogar um drei Prozentpunkte an Beliebtheit gewonnen. Auf Platz zwei liegt unverändert das Sparbuch. 35 Prozent legen ihr Geld darauf an – nach 33 Prozent im Vorjahr. Auf Platz drei liegen mit 28 Prozent kurzfristige Geldanlagen wie Tages-/ Festgeld-/Termingeldkonten, die um acht Prozentpunkte zulegen konnten. 2023 lagen sie nur auf Platz sieben. Auf Platz vier folgen wieder Renten- und Kapitallebensversicherungen mit 27 Prozent nach zuvor 24 Prozent. Investmentfonds konnten sich von 22 auf 27 Prozent verbessern. Sie erreichten damit ebenfalls Rang vier. Platz fünf belegen Aktien und Immobilien mit jeweils 23 Prozent. mehr als im Vorjahr beträgt das von den Verwahrstellen verwahrte Vermögen deutscher Fonds im Jahr 2023. Insgesamt verwalteten die 31 Verwahrstellen Ende vergangenen Jahres 2.749 Mrd. Euro. Ein Jahr zuvor waren es 2.546 Mrd. Euro. Auf die fünf größten Anbieter entfielen 69 Prozent (1.893 Mrd. Euro) des verwahrten Vermögens. 27 Verwahrstellen sind im Geschäft mit offenen Wertpapierfonds mit einem Vermögen von 2.382 Mrd. Euro tätig. Zehn Verwahrstellen verwahrten ein Nettovermögen von 316 Mrd. Euro für offene Wertpapierfonds. Im Segment der geschlossenen Investmentfonds, die nach den Vorschriften des Kapitalanlagegesetzbuches aufgelegt sind, verwahrten zwölf Verwahrstellen ein Nettovermögen von 51 Mrd. Euro. der weiblichen Anleger befürchten, dass ihre Anlagen im Alter nicht ausreichen werden. Bei den Männern sind es 49 Prozent. Das zeigt eine aktuelle Studie zum Anlageverhalten der Deutschen, die das Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag der Gothaer Asset Management AG durchgeführt hat. Laut der aktuellen Studie legen Frauen bei der Geldanlage besonders großen Wert auf Sicherheit. Für 54 Prozent der befragten Frauen ist Sicherheit der wichtigste Aspekt, bei den Männern sind es nur 45 Prozent. Dementsprechend investieren Frauen im Durchschnitt auch weniger in risikoreichere, aber oft auch renditestärkere Geldanlagen. Nur 19 Prozent der Frauen legen ihr Geld in Aktien an. Bei den Männern sind es 34 Prozent. Auch bei den Fonds gibt es einen Unterschied von elf Prozentpunkten. Laut Studie nutzen 39 Prozent der Männer Fonds als Geldanlage, aber nur 28 Prozent der Frauen. Zudem geben 21 Prozent der Männer an, dass ihnen eine hohe Rendite bei der Geldanlage wichtig ist, bei den Frauen sind es nur sechs Prozent. 41 Prozent 8 Prozent 59 Prozent © rudi1976 – stock.adobe.com
1 3 KAPITALANLAGEN © Oliver – stock.adobe.com Im Jahr 2022 hatten die westlichen Industriestaaten einen auffälligen Anstieg der Inflationsraten zu verzeichnen. Der Kaufkraftverlust lag in Deutschland in der Spitze bei 8,8 Prozent im November 2022, in den USA mit 9,1 Prozent im Juli 2022. Die Notenbanken reagierten und schafften eine Trendwende. Doch jetzt gerät vieles ins Stocken. In den USA wächst die Wirtschaft zu stark und die Inflationsrate pendelt sich auf einem zu hohen Niveau ein. Die taktangebende Fed widerruft bedeutende Ankündigungen nach nur wenigen Wochen. Die EZB bleibt mit ihrem moderaten Kurs glaubwürdig. Kann die US-Wirtschaft das Tempo halten? Folgt dem Boom eine harte Landung? Wie reagieren die Kapitalanleger? Wie die Notenbanken an den Stellschrauben drehen Die Notenbanken verfügen über zwei starke Instrumente zur Inflationsbekämpfung. Mit dem Leitzinsniveau zielt Geldpolitik auf das Ausgabeverhalten von privaten Haushalten und Unternehmen. Zu attraktiven Zinsen angelegte Guthaben stehen für Konsum- bzw. Investitionszwecke nicht mehr zur Verfügung. Bei höheren Sollzinsen rechnen sie sich „auf Kredit“ nicht mehr. Der ausgelöste Nachfragerückgang erschwert Preiserhöhungen. Negative Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum und den Arbeitsmarkt zählen dabei zum Kalkül der Notenbanken. Nach einem rasanten Zinsanstieg hatte die Fed zuletzt den Leitzins am 26. Juli 2023 auf 5,5 Prozent angehoben. Die EZB folgte mit ihrem letzten Schritt am 14. September 2023 auf 4,5 Prozent. Seitdem lassen beide die Zinsen unverändert. Das zweite Instrument sind Käufe von Staatsanleihen. Mit Volumen und Zinssatz der Transaktionen determinieren sie Konditionen am Anleihenmarkt. In den USA hat die Notenbank Fed während der Coronazeit einen riesigen Bestand an US-Staatsanleihen mit niedriger Verzinsung aufgekauft und so die Geldmenge erhöht. Die Politik nutzte das Geld zu direkten Zahlungen an private Haushalte und Subventionen für Unternehmen. Das begünstigte den Anstieg der Inflation. Auch die EZB nutzte dieses Verfahren. Beide Notenbanken haben begonnen, den Bestand der Staatsanleihen zu reduzieren. Die Politik der Zentralbanken war erfolgreich. Die Inflationsraten gingen zurück, in Deutschland kontinuierlich auf 2,2 Prozent. Der US-Wert pendelte sich seit Dezember zwischen 3,1 Prozent und zuletzt 3,5 Prozent ein und damit klar über dem von der Fed angestrebten Ziel von 2,0 Prozent. Statt einen klaren Kurs zu kommunizieren, zeigte sie sich wankelmütig. Schon seit Ende 2023 gibt sie damit abenteuerlichen Spekulationen Vorschub. Die Unsicherheit an den Aktien-, den Renten- und den Rohstoffmärkten ist dadurch gestiegen. TRENDINDIKATOREN 2024 In welche Richtung bewegt sich der Kapitalmarkt? Abb. 1: Inflationsraten in Prozent 07/2022 10/2022 01/2023 04/2023 07/2023 10/2023 01/2024 04/2024 10 % 8 % 6 % 4 % 2 % USA Deutschland 8,8 9,1 2,2 3,5 Quelle: Bloomberg
1 4 KAPITALANLAGEN Rolf Krahe Investment Research BfV Bank für Vermögen AG E-Mail: Rolf.Krahe@BFV-AG.de Telefon: +49 6171 9150-536 Die Zinspause rüttelt die Kapitalmärkte durch Kritiker werfen der Fed vor, sich bei Entscheidungen zu sehr an „Echtdaten“ zu orientieren: Der Blick in den Rückspiegel reiche zum Fahren nicht aus. Der Blick in den Rückspiegel steht für die Politik der Fed, sich bei Entscheidungen an publizierten Wirtschaftsdaten zu orientieren. Doch gibt es viele derartige Daten, jeden Tag neue. Einige Beispiele: das Konsumentenvertrauen, die Inflationserwartungen der Konsumenten, die Auslastung von Kreditkarten-Limits, Lohnabschlüsse, die Mietpreise, die Hausbau-Genehmigungen, die Anzahl der fertiggestellten Wohnungen, der Wohnungskäufe bzw. -verkäufe, Einzelhandelsumsätze, der Neuwagenabsatz, Daten zu offenen Stellen, Arbeitslosigkeit, die Auftragseingänge und die Stimmung in der Industrie, deren Kapazitätsauslastung, die Importpreise usw. Täglich änderten sich seit Herbst 2023 die Spekulationen zum Zinskurs der Fed: Die Spannweite reichte von sechs Zinssenkungen bis zu leichten Erhöhungen. Sicher scheint nur eines zu sein: Kurz vor den Wahlen wird die Fed die Füße still halten. Das war schon immer so. Bei der EZB haben es die Märkte nicht so einfach. Die ausstehende Zinswende hat den Renditen Rückenwind verliehen. Die Kurzläufer deutscher Staatsanleihen (2 Jahre) notierten Mitte Mai bei 2,9 % nach 2,4 % zum Jahreswechsel, die 10-Jährigen bei 2,4 % nach unter 2,0 % entsprechend. Überraschende Auswirkungen von Geopolitik und Innenpolitik Auch die Geopolitik und politische Weichensetzungen sorgen in den USA und Europa für Inflationspotenzial. Ein Krieg lässt sofort die Preise diverser Rohstoffe in die Höhe schießen. Andere Faktoren entwickeln sich schleichend. Ein aktuelles Beispiel: Die Kapazitätsrestriktionen im Panamakanal fallen zusammen mit der sukzessiven Verdrängung des Schiffstransports durch den Suezkanal, bedingt durch die Ereignisse im Golf von Aden. Transporte aus beiden Wasserstraßen führen jetzt vermehrt um das Kap der Guten Hoffnung, dem längsten möglichen Umweg. Das führt zu deutlichen Erhöhungen von Preisen für Schiffstransport, -fracht und -versicherungen sowie Logistik. Die Überwälzung von derartigen Kostensteigerungen an den Endverbraucher wird etwas Zeit in Anspruch nehmen. Nach wie vor füllen in den USA innenpolitische Entscheidungen die Geldbörsen der Konsumenten, z. B. Erleichterungen bei der Rückzahlung der weitverbreiteten Studienkredite. Einen Beitrag leistet auch die Subventionspolitik, die die Rückverlagerung der Produktion von bislang im Ausland hergestellten Gütern unterstützt oder die Abwanderung von industrieller Produktion in das Ausland verhindern soll. In diesem Kontext zählt zu den Risiken auch der Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen im November. Donald Trump ist für Entscheidungsfreudigkeit bekannt. Der Geschäftsmann ist es gewohnt, Entscheidungen schnell zu treffen und sie nach seinem Ermessen genauso schnell zu revidieren. Dass er Jerome Powell, den er 2018 zum Fed-Chef nominierte, absetzen will, ist bekannt. Ein US-Präsident hat sogar das Recht, frei werdende Posten im siebenköpfigen Vorstand zu ernennen, die Zustimmung des Senats vorausgesetzt. Spitze auf Knopf war der letzte Ausgang der US-Wahl. Ob die Anleger zu Spekulationen tendieren, bleibt abzuwarten. So ergänzen sich verschiedenste Komponenten von Inflations- und Zinsszenarien Zu einem Anstieg der Schwankungsintensität aller Kapitalmarktsegmente könnte es nach den US-Wahlen kommen. Die simultanen geld- und innenpolitischen Weichenstellungen können gravierend sein. Nach der Sommerpause wird es spannend. Möglich ist im Herbst eine Kumulierung der Unsicherheiten. Die großen Finanzinstitute stehen dann mit verschiedenen Szenarien parat. Auch die wichtigsten Akteure auf dem internationalen Parkett, allen voran China und Russland, dürften Strategien für verschiedene Ergebnisse entwickelt haben. Abb. 2: Verlauf des Renditeniveaus 2/10-jähriger Staatsanleihen USA/DEU 09/2023 10/2023 11/2023 12/2023 01/2024 02/2024 03/2024 04/2024 05/2024 5,75 4,75 3,75 2,75 1,75 2j USA 10j USA 2j DEU 10j DEU Rendite in % Quelle: Bloomberg
1 5 KAPITALANLAGEN Erfolgreich Investieren ohne Firlefanz www.gane-invest.de Dr. Uwe Rathausky und J. Henrik Muhle Fondsmanager des Jahres 2024 und 2019
1 6 KAPITALANLAGEN Baufinanzierung ICH WAR NOCH NIEMALS IN NEW YORK Laut New Yorker Maklern belebt sich der Immobilienmarkt nach einem „anstrengenden“ Jahr 2023 wieder. Auch suchten derzeit viele Deutsche, etwa Mittelständler, Banker, junge Gründer und Sportmanager, dort Wohnungen. Nun – in die Breite werden die Nachfragen in der Stadt, die Udo Jürgens besang, nicht gehen. Aber auch der hiesige Markt zeigt wieder Bewegung. Nach dem heftigen Einbruch der Immobilienkredite 2023 wird 2024 als Jahr der Konsolidierung oder gar Belebung gehandelt. Was sagen die Baufinanzierer? Die HYPOFACT AG beobachtet eine Konsolidierungsphase: „Wir haben das Niveau erreicht, wo es irgendwie weitergeht. Ein Aufschwung ist das aber bei Weitem noch nicht“, beschreibt Rico Schäfer, Vorstand der HYPOFACT AG, die Lage. Erfreulich sei aber, dass offensichtlich das Vertrauen sowohl bei Kunden als auch bei Banken zurückkehre. Dies führe zusammen mit der Stabilisierung im Zins- und Inflationsbereich dazu, dass man wieder mehr Anfragen und auch mehr Interessenten für ein Immobilieninvestment verzeichne. Laut ING erholt sich der Markt seit Ende 2023 etwas. Die Stimmung habe sich gebessert und die Immobiliennachfrage sei wieder etwas angestiegen. Diese Entwicklung habe sich in diesem Jahr fortgesetzt. Anscheinend habe der Markt mögliche, für den Sommer erwartete Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) bereits eingepreist. Ob es sich bei der positiven Marktentwicklung nur um eine erste Belebung oder gar um eine Trendwende handle, bleibe aber abzuwarten, besonders wegen der unverändert großen Fragezeichen bei Energiepreisen und Baukosten sowie den Unsicherheiten bei Fördermitteln. „Der Markt ist weiterhin sehr volatil, sodass eine finale Bewertung der aktuellen Marktzeichen erst in den nächsten Monaten seriös möglich sein wird“, sagt Thomas Hein, Leiter Vertrieb Immobilienfinanzierung bei der ING Deutschland. Ob die EZB den Leitzins im Sommer tatsächlich senkt, ist ungewiss. Die Zukunft ist ungewiss Hein und Schäfer sind sich einig, dass man derzeit nur schwer in die Zukunft schauen kann. „Bei der Frage der Zinsentwicklung in den kommenden Monaten befinden wir uns im Bereich des ‚Glücksspiels‘“, so Schäfer. Wer auf fallende Zinsen spekuliere, könne ein variables Darlehen aufnehmen und sich später die dann niedrigeren Zinsen langfristig sichern. Dies sei einfacher, wenn ein Haushalt durch die Immobilienfinanzierung nicht an seine Grenzen komme. Würden nämlich dann die Zinsen wider Erwarten steigen, könne der Kunde leicht in Not geraten. Grundsätzlich sei eine lange Zinsbindung von Vorteil, um sich langfristig abzusichern. „Für die Beratung sind diese Zeiten nicht ganz einfach“, bekräftigt Hein. Denn bei der Zinsbindung wollten sich Kunden vielleicht nicht ganz so langfristig festlegen oder sich aber nach dem Motto „sicher ist sicher“ die aktuell leicht gesunkenen Zinsen für länger sichern. Umso wichtiger sei es – gerade auch mit Blick auf die Immobilienpreise – die individuellen Bedürfnisse und Verhältnisse jedes Kunden ganz genau zu analysieren: Wie viel Immobilie kann ich mir leisten? Wie viel Flexibilität in der Finanzierung brauche ich? Und vielleicht auch: Muss es gleich ein Neubau sein oder ist die Sanierung
1 7 KAPITALANLAGEN © Gary – stock.adobe.com einer Bestandsimmobilie die bessere Wahl? Jeder Mensch sei anders und so sollte auch jede Finanzierung anders sein. Auch Schäfer betont die Wichtigkeit einer soliden Beratung, um die bestmögliche Lösung für die individuellen Bedürfnisse zu finden. Beide Baufinanzierer betrachten Flexibilität bei der Wahl der Tilgungsrate sowie mögliche Sondertilgungen als wichtige Angebote im derzeitigen Marktumfeld. Neubau oder Kauf einer Immobilie? Die Frage, ob derzeit Neubau oder Kauf einer Immobilie vorteilhafter ist, klang bereits an. In beiden Fällen seien die aktuellen und späteren Kosten entscheidend. Laut ING stellt sich bei Sanierung oder Modernisierung die Frage, welche Energieklasse mit welchem Aufwand über welchen Zeitraum erzielt werden kann. Das erfordere Expertenrat, z. B. durch einen Energieberater. Ein Neubau sei aufgrund verschiedener Bauvorschriften meist schon von sich aus energieeffizient, damit aber auch unter Umständen von Anfang an teurer. Die HYPOFACT AG erlebe durchaus Kunden, denen es wichtig sei, dass der Garten angelegt ist und nichts mehr gepflastert werden muss (Terrasse, Auffahrt, …). Diese akzeptierten dann auch den Grundriss des Hauses und die eventuell erforderliche Sanierung. Andere Kunden schreckten jedoch vor dem Kauf eines alten Hauses zurück, weil sie aktuell nicht einschätzen könnten, welche Auflagen vonseiten der Politik auf sie zukämen. Dazu Schäfer: „Bei Kunden, bei denen wir in letzter Zeit den Kauf einer Immobilie finanziert haben, haben diese locker noch mal 100.000 bis 150.000 Euro hineingesteckt. Am Ende des Tages waren Kauf und Renovierung und Sanierung nicht sehr viel preiswerter als ein Neubau.“ Viele Käufer berichteten von unvorhersehbaren Problemen während des Umbaus. Mit Bestandsimmobilien ließen sich aktuell noch „etwas größere Wohnträume“ realisieren, beim Neubau durch die hohen Baukosten eher kleinere Wohnflächen. Beim Neubau unterschätzten viele Kunden, dass noch die Kosten für Außenanlagen etc. hinzukämen, dafür könne man aber alles nach eigenen Wünschen gestalten. Großflächiges Wohnen sei durch das extreme Niedrigzinsniveau erschwinglich gewesen. „Hier wird unserer Einschätzung nach ein Umdenken einsetzen, nämlich dass man mit einem festen Budget einen etwas kleineren Wohnraum im Neubau noch gut finanzieren kann – das ging ja ‚früher‘ auch“, so Schäfer. Hein verweist noch darauf, dass es darauf ankomme, wo der Kunde sucht. In Innenstädten werde eher kein Neubau infrage kommen (selbst wenn es nicht New York ist). Trends und „Rundum-sorglos-Pakete“ Aktuelle Trends der Baufinanzierung sind Energieeffizienz und Digitalisierung. Die Digitalisierung habe im Baufinanzierungsvertrieb der ING bereits einiges bewegt. Mit vollständig eingereichtem Antrag ließen sich die Konditionen schon im Beratungsgespräch konkret ermitteln. Die Unterlagen würden digital hochgeladen und der Kunde erhalte binnen drei Tagen, oft auch deutlich früher, seine Zusage. „Diese Entwicklung wird sich – schaut man auf die Fahrtaufnahme der künstlichen Intelligenz – in den nächsten Monaten und Jahren weiter fortsetzen“, so Hein. Die HYPOFACT AG erkenne Trends in Richtung digitaler Prozesse wie Online-Anträge und digitale Beratung. Die Integration von Energieeffizienz werde immer wichtiger, mit speziellen Finanzierungsmöglichkeiten für energieeffiziente Gebäude und Modernisierungen. Wie könnte ein „Rundum-sorglosPaket“ für den Kunden aussehen? Die HYPOFACT AG versuche dies durch Kooperationen wie Versicherungen für den Bauherrn, Immobilienbewertungen und Unterstützung bei der energetischen Sanierung. Mittlerweile helfe man auch bei der Immobiliensuche. Auch biete man eine Übersicht über Fördermöglichkeiten, damit sich der Kunde im Dschungel von bundesweiten Möglichkeiten wie KfW oder BAFA, aber auch regional unterschiedlichen Angeboten auf Landes- oder Kommunalebene zurechtfinde. Finanzierungsspezialisten seien auch ausgebildete Modernisierungsberater und kooperierten mit Energieberatern. ING biete zum Trendthema energieeffiziente Modernisierung oder Sanierung von Bestandsimmobilien einen „Nahezu-Full-Service“: „Von der energetischen Beratung mittels Modernisierungs-Checks über günstige Konditionen in Form einer Darlehensvariante für Modernisierung bis hin zu unseren neuen Modernisierungs-Partnern, die ganz konkret bei der Energieberatung, der Beantragung von Fördergeldern oder auch bei der Umsetzung von Photovoltaik und Wärmepumpe aktiv werden“, beschreibt Hein. Bis zum „Rundum-sorglos-Paket“ sei es von dort nur noch ein kleiner Schritt. Natürlich können auch die Immobilienpreise wieder steigen. „Irgendwann ist jetzt.“ Schwer zu sagen, ob Sänger Max Giesinger mit seinem Lied in der Gemengelage von Zinsen, Inflation und Immobilienpreisen beim Thema Immobilienkauf recht hat. Sollzinsbindung im Rückblick 2010 2012 2014 2016 2018 2020 2022 2024 6 % 5 % 4 % 3 % 2 % 1 % 0 % 20 Jahre 15 Jahre 10 Jahre 5 Jahre Quelle: Interhyp AG
1 8 KAPITALANLAGEN © silvae – stock.adobe.com Kaum ein Tag vergeht an den Börsen ohne neue Rekordmeldungen bzgl. neuer Höchststände beim DAX. Bei seinen kleineren Pendants, dem MDAX und SDAX, hingegen sieht die Situation etwas anders aus. Beide Indizes haben in den vergangenen zwei Jahren deutlich nachgegeben. Die Gründe sind vielschichtig. Ein Grund liegt in den gestiegenen Zinsen. Da es sich häufig um Wachstumswerte handelt, führen steigende Zinsen nahezu zwangsläufig zu sinkenden Kursen. Hinzu kommen gestiegene Energiepreise und die zunehmende geopolitische Unsicherheit. Für eine Exportnation wie Deutschland kein gutes Vorzeichen! Deutsche Nebenwerte mit hohem Wachstumspotenzial Dennoch sind Nebenwerte sehr interessant für eine Berücksichtigung im Kundenportfolio, da sie grundsätzlich langfristig eine bessere Rendite erzielen als klassische Blue Chips. Zum Vergleich: Der SDAX hat sich seit Anfang des Jahres 2000 vervierfacht, der MDAX mehr als verfünffacht. Der DAX hingegen schaffte im gleichen Zeitraum nicht mal eine Verdreifachung. Warum ist das so? 1. Wachstumspotenzial: Nebenwerte sind oft kleinere Unternehmen mit einem größeren Raum für Wachstum im Vergleich zu den etablierten Blue-Chip-Unternehmen. Sie haben oft innovativere Geschäftsmodelle, Produkte oder Dienstleistungen, die es ihnen ermöglichen, schneller zu wachsen und Marktanteile zu gewinnen. Da sie flexibler sind und weniger bürokratische Hürden zu überwinden haben, können Nebenwerte oft schneller auf sich ändernde Marktbedingungen reagieren und neue Chancen nutzen. 2. Übernahmeziele: Nebenwerte werden oft als attraktive Übernahmeziele angesehen. Größere Unternehmen, die ihr Wachstum beschleunigen oder ihr Produktangebot erweitern möchten, könnten Interesse an der Übernahme von Nebenwerten haben. Deutsche Nebenwerte DIE PERLEN DER BÖRSE Der DAX sprintet von einem Höchststand zum nächsten. Nebenwerte hingegen haben insb. wegen der Zinssituation stark gelitten. Dabei ist dieses Segment gerade in der aktuellen Marktsituation mehr als interessant.
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