insider Ausgabe 02/20 Online

aber auch seine Hausaufgaben machen, vor allem was die Beitragsstabilität und die Absicherung der Beiträge im Alter angeht. Denn das sind zwei wesentliche Diskussionstreiber. : Welches Zwischenfazit würden Sie mit Bezug auf die PKV-Entwicklung bei der HanseMerkur geben? Bussert: Ich bin sehr zufrieden mit der Entwicklung der letz- ten Jahre, die HanseMerkur gehört zu den Top-Anbietern im Neugeschäft. Unsere Vertriebspartner schätzen unsere gute Positionierung im Preis-Leistungs-Verhältnis, verbunden mit unserer außerordentlich guten Beitragsstabilität. Wir werden in diesem Jahr noch einige Maßnahmen umsetzen, die diese gute Marktstellung noch weiter ausbauen werden. : Wie sehen Sie für den Gesamtmarkt im Allgemei- nen und für Ihr Haus im Speziellen die Zukunft des PKV- Geschäfts? Bussert: Der Gesamtmarkt entwickelt sich in der Tat vor- sichtig positiv, aber deutlich weniger dynamisch als bei der HanseMerkur. Unser Ziel ist es, ein relevanter Komplettanbie- ter in der Krankenversicherung zu werden, über alle Sparten und Zielgruppen. Das beinhaltet die Voll- sowie die Zusatz- versicherung als auch die betriebliche Krankenversicherung. In der Krankenvollversicherung ist die HanseMerkur im Seg- ment der Selbstständigen seit Jahren Marktführer, und auch bei den Beamten konnten wir letztes Jahr mit über 4.000 Neuversicherten respektable Ergebnisse erzielen. In diesem Jahr wird das Produktportfolio durch ein zusätzliches Ange- stelltenkonzept komplettiert. : Die Geschäftsentwicklung steht und fällt mit der entsprechenden Tarifqualität: Welche Neuheiten können Makler 2020 von der HanseMerkur erwarten? Bussert: In einem ganz wichtigen Qualitätsmerkmal sind wir – zum Glück – schrecklich langweilig: Unsere Beiträge sind alles andere als volatil, es gibt keine überraschenden Entwicklun- gen. Die HanseMerkur-Beitragsstabilität ist außerordentlich hoch – und häufig steht und fällt mit der Entwicklung der Bei- träge ja auch die Zufriedenheit der Kunden. In unserem neuen Angestelltenprodukt Best Fit haben wir uns in Sachen Bei- tragsstabilität deswegen auch einen ganz besonderen Clou einfallen lassen. : Niedrigzins, schlechtes Image, steigende Kosten etc. Warum ist die PKV kein Auslaufmodell? Und wie stellt sich Ihr Haus diesen vielseitigen Herausforderungen? Eric Bussert: Wir müssen zwei Dinge unterscheiden: Es gibt externe „Angriffe“ auf die PKV wie hypothetische Studiener- gebnisse, Niedrigzinsen oder die demografische Entwicklung, auf die die PKV übrigens die besten Antworten hat. Und es gibt das Verhalten jedes Einzelnen auf PKV-Anbieterseite, was die interne Produkt- und Annahmepolitik betrifft. Wenn wir bei Letzterem einen guten Job machen, können wir auch die externen Debatten versachlichen und zeigen, dass die PKV und nichts anderes im dualen System die Zukunft ist. Um für die HanseMerkur zu sprechen: Als unabhängiger Mittel- ständler konzentrieren wir uns ausschließlich auf die Kunden- wünsche sowie die Erwartungen und Anforderungen unserer Vertriebspartner. Wir sind da sehr fokussiert und arbeiten permanent an Produkten, Prozessen, Geschäftsmodellen und der Kapitalanlage. Als PKV-Versicherer, der eine spürbare und insbesondere sehr konstante Wachstumsdynamik verzeich- net, nehmen wir unsere Verantwortung entsprechend unse- rer herausragenden Marktstellung sehr ernst. : Was kann die Branche zusätzlich machen, damit das Image der PKV in der Öffentlichkeit verbessert wird? Bussert: Wie heißt es so schön: die Stärken stärken. Es gibt jede Menge Vorteile der PKV, im Übrigen für das gesamte Ge- sundheitssystem. Die PKV-Branche ist digitaler Innovations- treiber, nehmen wir nur die elektronische Gesundheitsakte, Gesundheits-Apps und E-Health-Angebote. Zudem schafft die PKV eine ganzheitliche Begleitung der Versicherten, etwa mit Präventions- und Versorgungsprogrammen für chro- nisch erkrankte Personen. Jeder einzelne Stakeholder sollte Bereits vor der Corona-Pandemie war die Situation für die PKV- Branche herausfordernd: Niedrigzins, Überalterung der Gesellschaft sowie steigende Leistungsausgaben beeinflussen die Geschäfts- und Produktpolitik. Hinzu kommt die Sorge der Krankenversicher- ten vor sprunghaften Beitragserhöhungen. Und auch so manch aktuelles Studienergebnis war zuletzt nicht gerade imagefördernd. Nichtsdestotrotz bleibt die PKV eine unverzichtbare Säule im Ge- sundheitssystem, wie der Holdingvorstand der HanseMerkur, Eric Bussert, im insider-Gespräch deutlich macht. 46 © Krakenimages.com - stock.adobe.com

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