insider Ausgabe 02/20 Online
Kantner: Zum einen gewinnt das Thema Klimawandel an Bedeutung. Für alle sichtbar und fühlbar. Gerade waren es die Schlagzeilen über die großen Buschfeuer in Australien, davor dominierte die Berichterstattung über die Brände im Amazonasgebiet und in der Tundra. Das führt beim Verbrau- cher zu fundamentalen Überlegungen, ob er etwas mit sei- nem eigenen Konsumverhalten verändern kann. Immer mehr Menschen verstehen, dass sich die Wirtschaft, so wie wir sie kennen, verändern muss. Zudem erkennt der Anleger auch zunehmend, dass seine Kapitalanlage einen Effekt hat. Wenn ich mein Geld irgendwo investiere, habe ich eine Verantwor- tung dafür – ganz nach dem Prinzip „Eigentum verpflichtet“. Bei nachhaltigen Investmentfonds weiß der Anleger, dass seine Investition definierten Nachhaltigkeitskriterien gerecht wird und er sie somit ein Stück weit in die richtige Richtung lenkt. : Können Sie uns in diesem Zusammenhang die Merkmale Ihres PRIMA – Global Challenges erläutern? Kantner: Um den Aspekt Nachhaltigkeit bestmöglich für den Anleger umzusetzen, haben wir in unserem Fonds ein drei- stufiges System etabliert, das auf das Research der ISS ESG zurückgreift. Im ersten Schritt legen wir über Ausschlusskri- terien fest, welche Geschäftsbereiche für uns nicht infrage kommen. Das ist der restriktive Teil unseres Ansatzes, da wir NACHHALTIGE GELDANLAGEN: ANLEGER INVESTIEREN ZUNEHMEND VERANTWORTUNGSBEWUSST Nachhaltigkeit ist derzeit ein Megatrend. Immer mehr Zuspruch erfahren in diesem Zusammenhang auch die sog. grünen Investments. Warum dies so ist und weshalb sich nachhaltige Geldanlagen auch sehr gut mit einem Versicherungsmantel verbinden lassen, erklärt Marco Kantner, Geschäftsführer der PRIMA Fonds Service GmbH, im insider-Gespräch. Der hauseigene PRIMA – Global Challenges des Unternehmens wurde mehrfach für seine renditestarke, nachhaltige und transparente Anlagestrategie ausgezeichnet und kann nun innerhalb ausgewählter Versicherungsprodukte gezeichnet werden. 28 : „Investieren, nicht spekulieren!“ – so lautet Ihr Slo- gan. Wie herausfordernd ist das in diesen durchaus turbu- lenten Zeiten? Marco Kantner: Unser Motto leitet sich ja gerade aus der Historie der großen Finanzkrisen ab. Egal, ob wir den Black Friday aus den 80ern, die Dotcom-Blase oder die Subprime- Krise nehmen: Hier hat sich immer gezeigt, dass der schnelle und spekulative Gewinn meist nicht von Dauer ist. Hingegen haben sich gerade in diesen Krisenzeiten sehr gute und vor al- len Dingen auch durch wissenschaftliche Forschung basierte Investmentansätze entwickelt. Unser Haus setzt dabei zum einen auf das Prinzip Nachhaltigkeit, zum anderen kommt bei uns der schon sehr lange Zeit bewährte Value-Ansatz zum Tragen. Aktuell passt der bewährte Spruch „Kaufe, wenn die Kanonen donnern“ recht gut auf die Situation an den Finanz- märkten. Weltweit befinden wir uns im Ausnahmezustand wegen des Coronavirus. Viele sehr solide Firmen sind durch den Panikstrudel an den Börsen derzeit zu extremen Ausver- kaufskursen zu erwerben. Und genau das tun unsere Fonds- manager jetzt. Sie tauchen nach Perlen, d. h., sie suchen ge- zielt nach guten Unternehmen, die weit unter angemessenem Wert zu erwerben sind. : Warum wächst der Markt für nachhaltige Fonds derzeit so stark?
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