insider Ausgabe 02/20 Online

© peterschreiber.media - stock.adobe.com 10 Auch der Immobilienmarkt und folglich das Geschäft mit den Baufinanzierungen bleiben von den Folgen der Corona-Krise nicht verschont. Unsicherheit und Zukunftsängste mindern aktuell bei dem einen oder anderen potenziellen Kunden das Interesse an Immobilien. Hinzu kommt die Sorge bei manchen Bestandskunden, ob die Finanzierung für das Eigenheim zu bereits festgelegten Konditionen möglich bleibt. Hilfen erhalten betroffene Kunden an dieser Stelle von qualifizierten Immobiliendarlehensvermittlern sowie gut aufgestellten Banken. isher gab es aufgrund der Corona-Maßnahmen noch keinen signifikanten Effekt auf die Immobilienpreise in Deutschland. So informiert Immowelt AG mittels Pres- semeldung vom 30. März 2020 darüber, dass die aktuellen Angebotspreise für Eigentumswohnungen aus dem Bestand in etwa auf dem Niveau vor Beginn der Krise verharren. Auch in den hochpreisigen Metropolen Berlin, Hamburg und Mün- chen bleiben die aktuellen Angebotspreise weitestgehend konstant. Damit einhergehend werden bei Immobilienpreisen (und Mieten) Veränderungen erwartet. Wie die Landesbank Hessen-Thüringen mit Bezug auf die Ergebnisse einer eigens erstellten Untersuchung erklärt, seien schwindende Immobi- lienwerte in einzelnen Marktsegmenten aufgrund der abseh- baren tiefen Rezession nicht auszuschließen. Corona-Folgen verändern Immobilienmarkt Wie Immobiliendarlehensvermittler ggü. berichten, geht in Zeiten von Corona-Pandemie und Social Distancing die Nachfrage nach respektive das Interesse an Immobilien zurück. Da hilft es bei potenziellen Neukunden nur wenig, wenn der Berater eine herausragende Plattformlösung nutzt und mittels Telefon, E-Mail, Chat oder Videokanal problem- los eine virtuelle Beratung anbieten kann. Viele Interessen- ten warten in Zeiten von ökonomischer Vollbremsung sowie Kurzarbeit bzw. aufgrund möglicher wirtschaftlicher Folgen zunächst ab, wie sich die eigene finanzielle Situation entwi- ckelt. Wie ein Berater mitteilt, sind zahlreiche Kunden, die noch zum Jahreswechsel ein starkes Kaufinteresse an einer Eigentums- wohnung zeigten, aktuell abgesprungen. Besichtigungster- mine, Notartermine für die Beurkundung von Verträgen sowie Besprechungen von Kaufvertragsentwürfen finden aktuell kaum statt. Die einstigen Interessenten halten sich vielfach zurück, bis die monetären Folgen der Corona-Krise zumindest ansatzweise abschätzbar sind. „Für 2020 wird es vermutlich gesamthaft einen Knick in der Baufinanzierung geben. Je nach Dauer wird der aktuelle Aus- fall schwer zu kompensieren sein. So wie es aussieht, wird in diesem Jahr branchenweit weniger Volumen eingesammelt“, vermutet Thomas Hein , Leiter Vertrieb Immobilienfinanzie- rung bei der ING Deutschland. Weiter erklärt er: „Wenn die Menschen nur zum Einkaufen aus dem Haus dürfen, dann fahren sie nicht mehr hinaus und kaufen ein Haus. Je nach- dem, wann sich die Wirtschaft wieder stabilisiert, werden sicher die jeweiligen Ziele der Anbieter angepasst werden müssen – vielleicht auf dem aktuellen, vielleicht aber auch auf einem niedrigeren Niveau.“ Laut Hein wäre es jedoch eben- falls möglich, dass sich die Bauunternehmen die im Moment nicht mehr funktionierende Lieferkette anschauen und ent- sprechend optimieren werden: „Das wiederum kann Konse- quenzen für die Baukosten haben: Sie werden sich verteuern, sodass die Anzahl an Baufinanzierungen zwar sinken, die Vo- lumina aber stabil bleiben werden.“ Neuordnung? Als eine weitere Konsequenz könnte der langjährige An- stieg der Immobilienpreise möglicherweise einen (deutlichen) Dämpfer erhalten. Seit rund zehn Jahren sind die Preise konti-

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