insider Magazin Ausgabe 5
8 Quelle: GDV; PKV-Verband; BaFin Rolf Schünemann: Die Themenfelder Regulation, Digitalisierung und Nied- rigzinspolitik beeinflussen weiterhin die Branche. Welche Entwicklungen erwarten Sie für die Pool- und Versi- cherungsbranche in diesem Jahr? Dr. Angelo O. Rohlfs: Aus der digita- len Transformation ergeben sich auch 2020 große Chancen für uns als Ver- sicherungsunternehmen, aber auch für Makler sind die Potenziale groß. Gleichzeitig bin ich mir sicher, dass die regulatorischen Anforderungen weiter- hin steigen und bspw. die Verwaltung der Kundendaten immer aufwendiger wird. Mit einem Maklerverwaltungspro- gramm wie z. B. meinMVP ist die Ver- waltung unkompliziert und es entlastet bei der Verwaltung. Im Poolbereich wird aufgrund der zunehmenden regulatori- schen Anforderungen der Kosten- und Prozessdruck zunehmen. Marcus Stephan: Grundsätzlich ist die gesamte Branche weiter im Wandel. Dies nicht nur, weil die Kundenansprü- che aufgrund technischer Möglichkeiten gestiegen sind. Infolgedessen kommen auf Versicherer, Pools und unabhängi- ge Vermittler ständig neue Anforderun- gen zu. Um diesen hohen Erwartungen gerecht zu werden, wird für Makler die Zusammenarbeit mit Pools – wenn sie die richtigen Services bieten – immer attraktiver. Und gerade deshalb ist es für Versicherer wichtig, sich auf die Zusammenarbeit mit Pools besser ein- zustellen. Für Makler, Pools und auch Versicherer gilt ganz klar: „Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit!“. Außer- dem bin ich davon überzeugt, dass Ver- änderungen auch viel Positives mit sich bringen können. Rolf Schünemann: Stichwort Digitali- sierung: Inwieweit werden automati- sierte bzw. KI-basierte Anwendungen und technische Errungenschaften wie Bots, Alexa, Siri & Co. verstärkt zur Beratung als auch zum Vertrieb von Versicherungsprodukten Verwendung finden? Und inwieweit können Makler durch das Angebot der persönlichen Beratung an dieser Stelle „noch“ punk- ten? Dr. Gerrit Böhm: Wir möchten die Chancen, die diese Technologien bie- ten, nutzen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Die neuen Technologien kön- nen gute Werkzeuge sein, um die per- sönliche Beratung zu unterstützen. Fakt bleibt aber, dass komplexe Langfrist- Themen wie die persönliche Altersvor- sorge oder die Absicherung der Exis- tenz nur in der persönlichen Beratung umfassend erfasst werden. Und das schätzen die Kunden. Das zeigt sich auch in anderen Branchen, zum Bei- spiel bei Reisebüros. Trotz zahlreicher Online-Plattformen gibt es noch Reise- büros. Es werden sogar mehr, aber na- türlich sind diese hochspezialisiert. Das ist in unserer Branche nicht anders: Bei den Themen Altersvorsorge, Einkom- mens- und Existenzabsicherung, die einen ein Leben lang begleiten, ist die persönliche Beratung nach wie vor die erste Wahl. Marcus Stephan: Dem stimme ich zu. Wer am Puls der Zeit bleibt und die Rolf Schünemann ist seit über 30 Jahren im Versicherungswesen tätig. Seit 2017 ist er Vorstandsvorsitzender der BCA AG. Dort verantwortet er die Ressorts Versicherungen, Vertrieb, Marketing, Partnermanagement und Mergers & Acquisitions. Davor war er viele Jahre in unterschiedlichen Führungspositionen – etwa als Vertriebsvorstand oder Geschäftsführer – bei renommierten Versicherern tätig. 1 Lebens-, Kranken-, Schaden- und Unfall, Rückversicherer, Pensions- und Sterbekassen mit Geschäftstätigkeit unter deutscher Bundesaufsicht am 31.12. 2 gebuchte Brutto-Beiträge 3 ab 2010 einschl. der in die Statistik des GDV einbezogenen Pensionskassen und -fonds 4 vorläufiger Wert 5 ab 2015 einschl. außerordentlicher Mitgliedsunternehmen des PKV-Verbands 6 inländisches Direktgeschäft; ohne Nuklear- und Vermögensschadenhaftpflichtversicherung; bis 2002 ohne Vertrauensschadenversicherung; bis 2009 ohne Luftfahrt-, Luft- und Raumfahrzeughaftpflichtversicherung 7 ohne Versicherungsteuer; Feuersparten inkl. Feuerschutzsteuer 8 verdiente Beiträge der Rückversicherer f.e.R. einschl. Nebenleistungen 9 ohne Pensionskassen und Pensionsfonds; ab 2015 einschl. Depotforderungen aus dem in Rückdeckung übernommenen Versicherungsgeschäft 10 an Versicherungsnehmer ausgezahlte Leistungen und Zuwachs der Leistungsverpflichtung gegenüber Versicherungsnehmern 11 Aufwendungen für Versicherungsfälle und Beitrags- rückerstattung sowie Zuführung zur Alterungsrückstellung 12 Brutto-Aufwendungen für Versicherungsfälle des Geschäftsjahres 582 95 48 211 36 539 84 47 205 28 528 85 46 199 29 Insgesamt davon: Lebens-VU Kranken-VU Schaden-/Unfall-VU Rück-VU Versicherungsunternehmen 1 (Anzahl) 178.844 90.355 33.270 55.219 36.191 193.903 92.659 36.822 64.422 48.689 202.402 4 91.969 39.768 4 70.665 n.b. Erstversicherung 2,3 davon: Lebensversicherung 3 PrivateKrankenvers. 5 Schaden-/Unfallvers. 6,7 Rückversicherung 8 Beiträge (inMio. Euro) 189.253 107.361 38.612 43.281 208.781 116.501 44.134 48.146 n.b. 96.821 n.b. 52.490 Erstversicherung 9 davon: Lebensversicherung 9,10 PrivateKrankenvers. 5,11 Schaden-/Unfallvers. 6,12 Leistungen (inMio. Euro) 418,3 428,9 437,9 4 Erstversicherung 3,5 Bestand an Verträgen (Anzahl inMio.) 1.256,4 1.543,0 n.b. Erst- &Rückversicherer 9 Kapitalanlagenbestand (inMrd. Euro) Kennzahlen der Versicherungswirtschaft (Auszüge)
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