insider Ausgabe 03/19 Online
Entweder … oder? Hoch und weit bringt Sicherheit oder lieber Tiki-Taka- Ballbesitz? > Das „Runde“ muss ins „Eckige“ – egal wie. Nürnberger Würstchen oder „Club“ aus Nürnberg? > Als alter „Glubberer“ ganz klar: „Die Legende lebt“ – und wir werden auch ein neuntes Mal in die Bundesliga aufsteigen. Videobeweis oder „alte Schule“? > „alte Schule“ – der Videobeweis tötet die Emotionalität. Zum Fußball gehören auch Fehlentscheidungen und das Beispiel „England–Deutschland“ zeigt: Langfristig gleicht sich alles aus. Nur drüber reden oder mitspielen? > „Mitspielen“ – auch wenn das mit den Jahren immer schwerer fällt. VIP-Lounge, Fernsehen oder Sportplatz? > Am liebsten Sportplatz (Kreisoberliga Limburg) mit Bier, Bratwurst und Freunden. 66 EIN BESONDERER TYP, DER DEN FUSSBALL LIEBT! Markus „Max“ Stillger aus Limburg an der Lahn will DFB-Präsident werden! So titelten zahlreiche Medien zum 1. April 2019. Der „DFB-Kritiker“ und im Berufsleben seit über 30 Jahren als Vermögensverwalter tätige Markus Stillger, Gründer und Inhaber von Stillger & Stahl und MB Fund Advisory, ist bekannt für seine direkte Wortwahl. In regelmäßigen Abständen feuert er aus seinem Max-Value-Tower in Limburg seine äußerst lesenswert geschriebenen Meinungen mittels Blog (www.markus-stillger.de) in die Online-Welt. : Max Stillger for President! Das klingt doch eher nach einem sei- nerzeitigen Aprilscherz, oder? Max Stillger: Natürlich – aber mir ha- ben viele Leute anschließend gesagt, dass sie das für ernst genommen ha- ben. Das ehrt mich, aber zwei Gründe sprechen dagegen: Ich kann meine über 1.000 Freunde nicht im Stich lassen, die ihr finanzielles Wohlergehen in meine Hände als Vermögensverwalter ge- legt haben. Des Weiteren ist definitiv kein erstrebenswerter Zustand, dass plötzlich jeder mein Gesicht als DFB- Präsident kennt. Wie will man denn bei schönem Wetter im Biergarten unge- stört ein Kaltgetränk genießen, wenn plötzlich jeder ein Selfie mit einem ma- chen will. : Ihr direkter Brief an Reinhard Grindel sorgte für viel Wirbel. Waren Sie überrascht über das Echo vonsei- ten des DFB? Stillger: Die scharfe Reaktion von Herrn Grindel habe ich im Grunde erwartet. Um ein Haar hätte er ja dafür gesorgt, dass ich nach über 21 Jahren Mitglied- schaft bei den „Freunden der National- mannschaft“ „rausgeflogen“ wäre. Aber die Reaktion seitens der Öffentlichkeit hat mich darin bestätigt, dass alle von mir angebrachten Kritikpunkte durch- aus auch von vielen anderen so gese- hen wurden. Das Schicksal hat natürlich dann am 2. April erbarmungslos zuge- schlagen und im Grunde tut er mir fast schon ein bisschen leid. : Rein hypothetisch: Was wür- de ein DFB-Präsident Stillger ändern? Stillger: Das ist ja alles theoretisch – aber in meinem „Schattenprogramm“ standen ja einige wichtige Punkte drin. Ganz wichtig für den Mann – oder die Frau – an der Spitze des größten Sport- verbands der Welt ist, dass sich jeder Mitarbeiter beim DFB wohlfühlt und en- gagiert seinen Job macht. Und die über 6 Mio. Mitglieder in den Vereinen müs- sen auch wieder stolz auf „ihren DFB“ sein. Das war zuletzt wohl eher nicht der Fall. : „Nicht quatschen, sondern machen“, sagte kürzlich Reiner Cal- mund als wichtige Eigenschaft in Ih- rem Fußball-Talk zugunsten der Max Stillger Stiftung. Trifft diese Aussage auf Sie zu? Stillger: Da trifft der „Calli“ schon ziem- lich genau meine berufliche Lebens- einstellung. Ich bin jemand, der gerne – wenn er von einer Sache überzeugt ist – auch mal ins Risiko geht. Für alle Aktivitäten gelten bei mir zwei Grund- sätze: Ich empfehle nur Anlagen, in die ich auch investiert habe UND ich be- rücksichtige nur Investments, bei denen ich Einfluss auf die wirtschaftliche Ent- wicklung des Projekts oder der Anlage nehmen kann. Dass ich mir mit Mitte 50 den „Luxus“ leisten kann, eine eigene gemeinnützig und wohltätig agierende Stiftung aufzubauen, ist wohl das beste Argument dafür, dass diese Strategie nicht die schlechteste ist. << Der gebürtige Hesse Max Stillger gründete während seines Studiums 1986 gemeinsam mit Armin Stahl die Stillger & Stahl Vermögensberatung. Zusätzlich verantwortet er seit 16 Jahren die investmentfondsorientierte Gesellschaft MB Fund Advisory. Im März 2017 rief der leidenschaftliche Fußball-Fan die Max-Stillger-Stiftung ins Leben. Darüber hinaus ist er Aufsichtsratsmitglied der CARAT Fonds Service AG. © 103tnn - stock.adobe.com / Thorsten Wagner
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