insider Ausgabe 03/19 Online

56 eingesetzt: Was steckt hinter dieser „Erfolgsformel“? Sander: Kerngedanken sind: „Breit gestreut – nie bereut!“ – „Kein Fluch, sondern Segen – langfristig anlegen.“ „Meide die gefährlichen Vier: Euphorie, Panik, Angst und Gier!“ Es geht darum, entschlossen, flott und beherzt Markt- chancen zu nutzen und ein Aktiende- pot mit über 120 Titeln, großen und kleinen, in- und ausländischen Werten zu pflegen. Dabei bleiben die besten Pferde im Stall. Also nur Teilverkäufe bei hohen Kursgewinnen, Zukäufe bei übertriebenem Absturz, Wiederanla- ge der Dividenden. Folglich löste der Crash 2000 bis 2003 und 2008/2009 bei mir nicht Angst und Schrecken aus. Nach meiner Leitrichtschnur „Ein Crash ist gut – für Leute mit Mut“! fühlte ich mich als Gärtner, der zur richtigen Zeit säen und pflanzen muss, um später ordentlich ernten zu können. Und dies gelang. Seit 2013 bin ich Millionärin. Mittlerweile finanziert sich mein Depot selbst durch Teilverkauf bzw. Zukauf. Ich brauche kein neues Geld. Scharfe Korrekturen und der Technologie-Crash 2018 bestätigten mein Anlagemodell. Deshalb konnte ich meine Million immer locker verteidigen mit anschließendem Wachstum. Dies gelingt durch Lang- zeitanlage auch mit meinen Dividen- denstars. Bei Fuchs Petrolub (MDAX) beträgt die jährliche Dividendenrendite, weil für 4 Euro gekauft, über 20 Pro- zent, bei Rational (SDAX) sogar über 30 Prozent, da mit 33 Euro eingestiegen. Wieder angelegte Ausschüttungen set- zen den Zinseszinseffekt geradezu ideal um. : Wie viele Aktien besitzen Sie heute und können Sie uns einige Ihrer „Rennpferde“ nennen? Sander: Ich besitze deutlich über 100 Titel mit sehr kleinem Aktienfondsanteil, einer etwas größeren ETF-Auswahl, aber starker Übergewichtung in Einzel- aktien. Meine „Rennpferde“ stammen großteils aus dem steuerfreien Altbe- stand. Einige Titel besitze ich schon ein- einhalb Jahrzehnte. Da entwickeln die besten „Einhörner“ vierstellige, zudem steuerfreie Kursgewinne. So kaufte ich ganz frühzeitig, als kaum jemand diese Titel im Visier hatte, Nemetschek für 3,60 Euro und 4,00 Euro splitbereinigt ein. Je nach aktuellem Kursstand sind dies Kursgewinne zwischen 3.000 und 4.000 Prozent. Dies gilt auch für Sarto- rius Vz, wo ich erstmals mit 5,60 Euro zugriff und jetzt einen Teilverkauf zu 185 Euro Allzeithoch machte. Da muss- te ich nur 8 von 200 Aktien verkaufen, um mit dem Gewinn von knapp 1.500 Euro 30 Siltronicaktien aus dem Tec- DAX/MDAX zu 50 Euro nachzukaufen. Zu meinen Gewinnern mit über 1.000 Prozent gehören auch Bechtle, Eurofins, Rational, Mensch & Maschine, Samsung und nahe dran auch Amazon. Und auch aus VARTA, 120 Prozent Kursgewinn in einem Jahr, kann etwas werden, viel- leicht auch Atoss Software, Grieg Sea Food und Dermapharm. : Einzelaktien, Mischfonds oder ETFs: Welche Anlagen sollten fa- vorisiert werden? Sander: Insgesamt hängt dies von Wissen und Können, Zeit und Lust, Höhe der Kapitaldecke, Einkommen und Verpflichtungen sowie Persönlich- keitsmerkmalen ab. Je weniger Geld, desto weniger Einzelaktien, sondern breit streuen mit ETFs und guten Akti- enfonds. Mischfonds sind nur mit Multi- Asset-Struktur interessant, also einem flexiblen Aktien-/Anleihen-Anteil von 90:10 bis 10:90 je nach Marktsituati- on, vielleicht beigemischt mit Gold und Rohstoffen. Multi-Asset-Mischfonds sind besonders interessant für Kinder-/ Enkel-Sparpläne. : Halten Sie Segmente wie künstliche Intelligenz, Digitalisierung,

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