insider Ausgabe 03/19 Online

28 SICHERHEIT? IST ANSICHTSSACHE! s steht außer Frage, dass der anhaltende Niedrigzins deutlich auf die Stimmung der Sparer in Deutschland drückt. So sind sich dann auch Anlageexperten einig: Über die bisherigen, klassischen Spar- oder Geldparkvehikel der sicherheitsliebenden Deutschen lassen sich im Hinblick auf eine fundierte Altersvorsorge oder einen rentablen Ver- mögensaufbau kaum noch Renditen erzielen. Doch anstatt mit den Füßen abzustimmen und sich nach Alternativen um- zuschauen, bleibt das Gros der Privatanleger dem klassischen Muster beim Thema Anlage treu (siehe Abb. 1). Es wird auf die Klassiker wie Tagesgeld, Festgeld bzw. Sparbriefe oder sogar Sparbücher gesetzt, denn immerhin sind diese Anla- gen ja sicher! Doch welche Anlagelösung erfüllt heute und in Zukunft wirklich die Kundenanforderung nach einer sicheren Anlageform, die mindestens die Inflation nach Kosten aus- gleicht? Inflationsschutz vs. Kaufkrafterhalt Die Frage ist demnach, ob der Anleger seine Kaufkraft er- halten will oder einen Inflationsschutz benötigt. Inflation und Kaufkraft sind zwar voneinander abhängig, es fließen Bekanntermaßen stehen Deutsche zuallererst auf Sicherheit, wenn es um den Aufbau des eigenen Vermögens geht. Es werden Sparbriefe, Festgeld oder auch Bausparverträge abgeschlossen, weil diese vor allem erst einmal eine vermeintliche Sicherheit ausstrahlen. Auch bei den privaten Fondsanlegern steht das Thema Garantie hoch im Kurs. Aber ist mit dem Begriff Inflationsschutz oder Kaufkrafterhalt gemeint? Und welche Portfolios genügen diesbezüglich den Kundenanforderungen? jedoch in beide mehr Faktoren ein, sodass man erst einmal ein gemeinsames Verständnis von beidem haben sollte. Un- ter Inflation versteht man in der Volkswirtschaftslehre eine allgemeine und anhaltende Erhöhung des Preisniveaus von Gütern und Dienstleistungen. Dies wird in der EU durch einen harmonisierten Verbraucherpreisindex gemessen, dem ein allgemeingültiger Warenkorb zugrunde liegt. Der aktuelle re- präsentative Warenkorb wird regelmäßig festgelegt und soll einen durchschnittlichen Haushalt widerspiegeln. Auf Grundlage dieses Warenkorbs und des damit festgeleg- ten Basisjahres werden für jedes Jahr die Lebenshaltungs- kosten und daraus die prozentuale Steigerung zum Ver- gleichs- oder Vorjahr ermittelt. Bei näherer Betrachtung des Warenkorbs wird jedoch deutlich, dass der Verbraucher je nach Konsumverhalten, Einkommen und Lebenssituation eine völlig andere individuelle Inflation wahrnehmen kann, als die zurzeit in Deutschland gemessene Rate in Höhe von 1,4 Pro- zent. Ausgaben für die Wohnungssituation fließen bspw. zu 32,5 Prozent in den Warenkorb ein. Je nach Einkommenssitu- ation kann sich diese individuelle Gewichtung jedoch signifi- kant unterscheiden (siehe Abb. 2). © Sergey Nivens - stock.adobe.com

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