insider Ausgabe 03/19 Online
ETFs sind ein boomendes Segment. Es handelt sich um eine vergleichsweise junge, innovative Industrie, die weiterhin ordentliche Zuflüsse verbuchen kann. Im Wettstreit um Investorengelder haben es aktiv gemanagte Fonds auf der anderen Seite mittlerweile alles andere als einfach. Die Argumente liegen auf der Hand. Zunehmend setzen auch immer mehr private Anleger und Vermögensverwalter diese börsennotierten Indexfonds im Rahmen ihrer Portfolioallokation ein. 21 ktiv versus passiv – eine span- nende, intensive Diskussion im Investmentgeschäft. Nach wie vor beschäftigt das Thema die Gemü- ter der Kapitalmarktexperten. Dabei haben es die Befürworter der aktiven Industrie nicht leicht. Immer wieder tau- chen neue Studien auf, die die Qualität der Arbeit der Fondsmanager kritisch beäugen. Mit Indexfonds wären Anle- ger im Durchschnitt besser durch das durchaus turbulente Börsenjahr 2018 gekommen als mit aktiv gemanagten Fonds – so lautet die Quintessenz der Ratingagentur Scope. Danach konnte von 2.000 aktiv gemanagten Aktien- fonds nur ein Viertel eine bessere Per- formance als ihre jeweilige Benchmark erzielen. Starke Argumentationskette Zu teuer und zu komplex lauten die zentralen Vorwürfe. Laut Annahmen von Moody’s werden Indexfonds spä- testens in vier bis fünf Jahren ihre aktive Konkurrenz zumindest bei den Akti- enfonds in der Höhe der verwalteten Gelder übertreffen. „Den Anlegern wer- de zunehmend deutlich, dass es sich EXCHANGE TRADED FUNDS (ETFs): DER SIEGESZUG IST UNGEBROCHEN beim Aktienmarkt um ein Nullsummen- spiel handele“, so die Argumentation. Markus Weis , Deputy Head of Ger- many and Austria bei Vanguard Asset Management, bringt es mit Einschrän- kung wie folgt auf den Punkt: „Die ETFs haben durch ihre Charakteristika beim Anleger viel Positives bewirkt. Sie sind primär einmal kostengüns- tig, einfach in der Handhabung, leicht verständlich und transparent. Mittler- weile gibt es zu jedem Thema auch entsprechende ETFs. Aber bei den so- genannten ‚Nischen-ETFs‘ sollte der Anleger unbedingt aufpassen. ETFs müssen breite Märkte abdecken, denn je enger der Markt wird, desto grös- ser wird das Risiko.“ Peter Härtling , Geschäftsführer der Deutschen Ge- sellschaft für Ruhestandsplanung, er- gänzt, dass aufgrund der günstigen Anlagemöglichkeit das ETF-Instrument für Institutionals und langfristig auch für Independent Financial Advisers (IFAs) immer interessanter werde. In- sofern stehen die Ampeln auf Grün – weiteres Wachstum in Sichtweite. Knapp zwei Jahrzehnte nach dem eu- ropäischen ETF-Start im Jahr 2000 ha- © Drobot Dean - stock.adobe.com
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