insider Magazin - Ausgabe2
61 Einführung des § 34i GewO und die Beratungsanforde- rungen der WoKRi durchaus sinnvoll sind und in die rich- tige Richtung weisen. Mit einem Augenzwinkern könn- te man sagen: „Wer glaubt, dass er mit einer Finanzie- rung im Jahr einen Kunden richtig beraten kann, der soll- te sich gleich die Vermögens- schadenhaftpflicht erhöhen und sich so gegen Scha- denersatzforderungen ab- sichern.“ Vermittler, die sich dem Thema nicht umfassend stellen wollen, sollten eines der Tippgebermodelle am Markt wählen. : Zunehmend su- chen Verbraucher die Hilfe von technischen Plattfor- men, Onlineshops etc. auf: Als wie notwendig sehen Sie in diesen Zeiten noch die Beratung von Mensch zu Mensch? Rother: Ja, wer weiß das schon, ggf. kommunizieren in naher Zukunft nur noch zwei Maschinen miteinander. Aber Spaß beiseite. Natürlich ist es für Kunden sehr be- quem, Produkte von Zuhause zu vergleichen, auch Finanzierungsprodukte. Hinzu kommt, dass die Banken weiter massiv Beratungsstandorte abbau- en. Der Online-Kanal ist für Finanzierungssuchende einfach bequemer und schneller, als erst 50 Kilometer zur nächsten Bank zu fahren. Die beschränkten Öffnungszeiten und Ter- mine bei Kreditinstituten sind ein weiteres Hindernis. Also, wenn der Humanservice immer mehr abbaut, ist es logisch, dass Kunden mehr und mehr auch auf technische Angebo- te zugreifen. Bei Plattformen geht es jedoch um Daten und Profile, bei der Beratung um den Menschen. Wir glau- ben deshalb, dass die per- sönliche Beratung, gestützt durch moderne Technik, eine Zukunft hat. Gerade in der Immobilienfinanzierung, wo es um viel Geld gepaart mit einem emotionalen Thema geht. : Der Vermittler der Zukunft benötigt so- mit Marktkenntnisse, sozi- ale Kompetenz und kann zugleich auf fachliche und technische Unterstützung zugreifen: Sehen Sie in Be- zug auf die technischen Bausteine auch praxisbezo- gene Hemmnisse? Rother: Für viele beratende Vermittler hat die Nutzung von Portalen oder Plattfor- men den Effekt der Entkopp- lung von den Produktanbie- tern. Damit droht der Verlust der wichtigen Schnittstel- lenfunktion zwischen Kun- den und Bank. Unser Ansatz unterscheidet sich daher von vielen anderen Konzepten. Nebst technischer Prozessunter- stützung lassen wir unsere Vermittler auch strategisch ge- wollt direkt mit den Banken kommunizieren. Wir stehen somit für Direktanbindungen an Banken, ein vertrauensbildendes Markenkonzept, die richtige Technik sowie eine starke Ein- kaufsgemeinschaft, die wiederum zu besseren Konditionen und einem breiten Produktangebot führt. <<
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy NzA3OTc4