insider Magazin - Ausgabe2
37 erbale Attacken der Riester- Kritiker ist man inzwischen ja bereits gewohnt. Einmal mehr geschah dies im Februar 2019. So ver- kündete der BdV öffentlichkeitswirk- sam, dass laut eigenen Berechnungen die garantierten versicherungsförmigen Riester-Renten unter Renditegesichts- punkten noch schlechter wären, als wenn man die Eigenbeiträge unterm Kopfkissen parke. Als Datengrundlage dienten dem BdV veröffentlichte Zah- len der Stiftung Warentest. „Betrachtet man die versicherungsförmigen Ries- ter-Renten unter dem Gesichtspunkt der garantierten Leistungen, so sind Verluste in allen Fällen vorprogram- miert“, resümierte Axel Kleinlein , Vor- standssprecher des BdV, in einer haus- eigenen Pressemeldung. Versicherer halten dagegen Bereits 2011 rechnete Kleinlein in an- derem Zusammenhang die vermeint- lichen Defizite der Riester-Renten- versicherung vor. Damals hagelte es vonseiten des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) entsprechend Gegenwehr. Und im Jahr 2019? Das gleiche Bild. Dies- UND TÄGLICH GRÜSST DAS MURMELTIER! Abermals fahren die Riester-Gegner schwe- res Geschütz auf. So zeigt der Bund der Versicherten (BdV) mittels eigener Berech- nung auf, wie vermeintlich profitschwach die Rentenversicherungsprodukte für An- leger sind, und spricht gar von negativen Renditen. Auf der anderen Seite bildet das Gros der Versicherungswirtschaft einen Schild vor dem Riester-Modell und wehrt sich gegen die Vorwürfe. Parallel hierzu fordert die Assekuranz eine Vereinfachung des Produkts. mal kommentiert das Mitglied der GDV- Geschäftsführung Peter Schwark die Riester-Schelte vonseiten des BdV mit den Worten: „Das ist reine Polemik, kei- ne ernsthafte Untersuchung. Anhand von Garantieleistungen kann man die Erwartungsrendite eines Produktes nicht bestimmen.“ So kalkuliere der BdV mit viel zu nied- rigen Lebenserwartungen und gehe bei der Verzinsung von einem unrea- listischen Worst-Case-Szenario aus. Negative Renditen entstünden laut GDV durch die Untersuchungsmetho- de, nicht durch die Produkte. Und Ralf Berndt , Vorstand Vertrieb und Marke- ting der Stuttgarter Lebensversiche- rung a.G., gibt zu bedenken: „Negati- ve Renditen sind bei Riester-Renten durch den gesetzlich vorgeschriebenen Beitragserhalt ausgeschlossen. Die Rendite kann also gar nicht schlech- ter sein, als wenn man das Geld unter das Kopfkissen legen würde.“ Weiter betont Berndt: „Die Riester-Rente wird ein Leben lang gezahlt, egal wie alt der Rentner wird. Wer sein Geld hingegen unter das Kopfkissen legt, wird mit ei- niger Wahrscheinlichkeit eines Morgens aufwachen und feststellen, dass nichts mehr da ist.“ „Dass sich die Riester-Rente aus Ren- dite-Gesichtspunkten nicht lohnt, ist ein häufig wiederholter Vorwurf, der des- wegen nicht richtiger wird“, hält zudem Frank Kettnaker , Vorstand Vertrieb/ Marketing ALTE LEIPZIGER – HAL- LESCHE Konzern, fest und bemerkt: „Wegen der Günstigerprüfung lohnt sich die Riester-Rente gleichermaßen für Besserverdienende, die die Beiträ- ge voll als Sonderausgaben geltend machen können, wie auch für Einkom- © Eric Isselée - stock.adobe.com
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