Insider Magazin Ausgabe1
14 MiFID, FinVermV & CO. SCHÄRFERE REGULIERUNG ALS ULTIMA RATIO? Unserem marktwirtschaftlichen System liegt ein individuelles Freiheitsverständnis zugrunde. Der Staat ist für den Ordnungsrahmen zuständig und sollte nur dann in den Wettbewerb eingreifen, wenn es vonnöten ist. Dies gilt auch für die Finanzbranche, die sich seit der schweren Wirtschaftskrise von vor mehr als einer Dekade immer neuen regulatorischen Vorgaben gegenübersieht. Doch bedeutet eine Zunahme an Vorgaben gleichzeitig eine verbesserte Regulierung im Sinne des Anlegers? Und wie gehen Vermittler mit dem gefühlten „Regulierungsmarathon“ um? Fakt ist: Die Regulierungslawine der vergangenen Jahre hält Makler sehr wohl auf Trab – sowohl in organisatorischer als auch in finanzieller Hinsicht. Mitunter ist es an der Zeit für eine Bestandsaufnahme einiger wesentlicher legislativer Änderungen und ihrer Auswirkungen. Anleger sollen besser vor falscher Beratung geschützt werden. Finanzprodukte sollen künftig einen „Beipackzettel“ erhalten, der Verbrauchern kurze und verständliche Informationen zum Produkt gibt. Die regulatorischen Maßnahmen der vergangenen Jahre sind untrennbar mit der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise ver- bunden. Das gesamte Finanzsystem der Welt geriet folglich ins Wanken. Eine Reihe von Reformanstrengungen auf nationaler und internationaler Bühne setzte ein, die bis dato noch nicht abgeschlossen sind. Manche Vorhaben führ(t)en zum ange- strebten Ziel, manche verfehlten es. Und häufig bewegt sich die Regulierung auf dünnem Eis zwischen gelungener Umsetzung und kostentreibender Bürokratie ohne erkennbaren Mehrwert. Ein erster, richtungsweisender Meilenstein war dahingehend das im Februar 2011 vom Bundestag beschlossene Anleger- schutz- und Funktionsverbesserungsgesetz. Dieses Gesetz sah zwei zentrale Aspekte vor, die dem Schutz des Anlegers zugute kommen sollten: © weyo - stock.adobe.com
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