insider 04/21

© Photographee.eu - stock.adobe.com / 58 ie finanziellen Mittel für den Start in die Selbstständigkeit aufzubringen, gehört in allen Branchen zu den größten Herausforderungen der Gründer. Und selbst ein ver- gleichsweise geringer Kapitalbedarf kann von Nachteil sein. Aufgrund der Fixkosten ist die Vergabe kleinvolumiger Kredite für Finanzinstitute kaum attraktiv. Der Aufwand, eine Gründungsfinanzierung unter Dach und Fach zu bringen, kann daher beträchtlich sein, konstatiert auch der KfW-Grün- dungsmonitor 2020 . Ausfallraten machen den Unterschied Die Situation ist bei Kammerberuflern kaum anders. Ärzte, Ingenieure, Steuerberater oder Rechtsanwälte etc. genießen zwar nicht zu Unrecht den Nimbus der „sicheren Bank“ – die Ausfallraten dieser Berufsgruppen liegen mit durchschnittlich 0,29 Prozent p. a. auf rekordverdächtig niedrigem Niveau. Dennoch sind Kammerberufler bei Banken heute oft nur noch begehrte Kunden, wenn es um den Verkauf von Anlage- und Vorsorgeprodukten geht. Anträge auf Kredite unter 250.000 Euro werden mit Verweis auf den Prüfungsaufwand häufig abgelehnt. Was auch daran liegt, dass der Kreditvergabepro- zess im Geschäftskundenbereich vieler Banken bislang kaum digitalisiert ist. Aufgrund hoher Auflagen und niedriger Zinsen zahlt sich das Kreditgeschäft für Finanzinstitute meist nur noch über Cross-Selling aus. Hier lauert eine Bedrohung für Finanzbe- rater, die bei Akademikern eigentlich traditionell einen guten Stand haben: Um sich den hohen Lifetime-Value des Kunden zu sichern, werden von den Banken auch unrentable Kredite Wer glaubt, dass Gründerkredite für die Übernahme einer Kanz- lei oder Anschlussfinanzierungen für ein Modernisierungsvorhaben einer Zahnarztpraxis Selbstläufer sind, irrt sich gewaltig. Trotz niedriger Ausfallraten ist die Fremdfinanzierung für selbstständige Kammerberufler häufig ein Problem – insbesondere dann, wenn der angefragte Betrag unter 250.000 Euro liegt. Diese Lücke bei einer hoch-attraktiven Zielgruppe ist für freie Finanzberater Bedrohung und Chance zugleich. bearbeitet. Den Ertrag muss dann der Verkauf o. g. Produkte beisteuern. Damit dringen die Banken verstärkt in das Revier der Berater ein. Berater können ihre Stärken ausspielen Die Gefahr des Kundenverlusts war allerdings immer präsent. Schließlich kam man bislang um das Einbinden eines Kredit- instituts bei einer Finanzierung nicht herum. Was den Berater schützte, war die durch Kompetenz und Kundenorientierung aufgebaute Vertrauensposition. Durch einen neuen, vollständig digitalen Finanzierungsweg können Banken künftig ganz au- ßen vor bleiben. So hat CAPTIQ eine Antragsstrecke speziell für Kammerberufler entwickelt. Finanzierungsanfragen können unkompliziert und schnell über eine Web-Applikation gestellt werden. Algorithmen, die für die trennscharfe Bestimmung ei- ner Ausfallquote speziell von nicht-bilanzierenden Rechtsfor- men und Gründern entwickelt wurden, bestimmen die Bonität. Die angebotenen Zinssätze sind mit Blick auf die Gesamtbedin- gungen selbst gegenüber Förderbanken auf Wettbewerbsni- veau und die Mittel sind mit einer Kreditentscheidung innerhalb von ein bis zwei Werktagen deutlich schneller verfügbar. Nach Zusage werden die Darlehen in kürzester Zeit (ein bis zwei Werktage je nach Darlehensart) ausbezahlt, die wiederum über die von CAPTIQ bereitgestellte Investorenstruktur refi- nanziert werden. Eine Bank ist nur noch in die Auszahlung des Darlehens involviert (sog. „Fronting-Bank“). Selbst Kleinkredite im niedrigen fünfstelligen Bereich können so rentabel bearbei- tet und bedient werden. Über den kürzlich erfolgten Anschluss an die BCA AG können sich Berater eine Nische sichern, die mit einem nachgefragten Finanzierungsvolumen von immer- hin ca. 8 Mrd. Euro in der Summe doch Gewicht hat. << Soraya Braun Geschäftsführerin CAPTIQ GmbH E-Mail: soraya.braun@captiq.com Telefon: +49 69 98972476

RkJQdWJsaXNoZXIy MTA1Mzk2Nw==