insider 04/21

Immer mehr Käufer jung und Singles Laut einer aktuellen Kurzstudie des internetbasierten Finan- zierungsmarktplatzes Europace kaufen auch immer mehr Sin- gles eine Immobilie. Mit 36 Prozent bilden sie die zweitgrößte Gruppe an Antragstellern für Immobilienfinanzierungen. Wei- tere Erkenntnisse der Studie sind, dass von Singles vor allem Objekte mit einer Größe bis zu 100 Quadratmetern, vor allem in Städten, favorisiert werden (siehe Abb. 3). Über die Hälfte von ihnen ist zwischen 26 und 35 Jahre alt. Laut den Fachleuten der Onlinerunde besitzen HYPOFACT- Kunden durchschnittlich zwischen ein und fünf Wohnungen. Fast alle sind (trotz der vor Jahren teils höheren Zinsen) kos- tendeckend oder mit geringer Unterdeckung, wenn man alle Einnahmen und Ausgaben berücksichtigt. 55 © bluedesign - stock.adobe.com rialpreise und Handwerkerkosten“, erläutert André Stempel vom HYPOFACT Büro Rees. „Hilfreich können dabei natürlich die staatlichen Förderungen und Zuschüsse sein. Das gehört alles mit in die Kosten-Nutzen-Aufstellung. Aber wenn sich die Sanierung nicht rechnet, rechnet sich die Kapitalanlage nicht“, erläutert der Fachmann weiter. Rechnung aufgemacht Ob es sich rechnet, kann man vereinfacht aus dem Mietpreis- multiplikator und der Nettorendite ablesen: Hier sollte das Ergebnis zwischen 3 und 5 Prozent liegen. „In beliebten Gegenden fällt die Rendite derzeit leider deutlich schlechter aus, teils sogar gegen null. Doch selbst 2 Prozent Rendite sind immer noch besser, als −0,4 Prozent Strafzins für Ersparnisse bei der Bank zu zahlen“, gibt Erfle zu bedenken. Kapitalanlage kann süchtig machen Wie die Expertenrunde berichtet, lassen sich unter den Kapi- talanlegern im Großen und Ganzen drei verschiedene Kauf- motivationen bzw. Möglichkeiten beobachten, um bestenfalls die gewünschte Rendite zu erwirtschaften: Beachtet man einige Punkte, können Immobilien auch heute noch eine gute Anlageform sein. Es zählen eine gute Planung und Schaffung von finanziellen Spielräumen, um mögliche Zu- satzkosten und Mietausfälle aufzufangen. Wichtig ist auch zu beachten, dass die Einnahmen die Ausgaben übersteigen und dass die Lage auch in B- oder C-Städten/Regionen gut ist. Quelle: Europace AG Abb. 3: Aufteilung des Geschäfts bei Singles und Gesamt Europace nach Wohnungsgröße 2020 Als ein Fazit der Fachtagung ziehen die Experten einen illus- tren Vergleich, wenn es sich um das Thema Immobilienkauf als Kapitalanlage handelt: „Manchmal ist es mit dem Immobi- lienerwerb wie beim Tätowieren: Wenn man einmal anfängt, kommt immer noch ein weiteres Objekt dazu. Zumindest wenn keine Erfahrungen mit Schrottimmobilien gemacht wur- den.“ Und wie beim Tattoo kommt es bei der Immobilie darauf an, dass man schlussendlich bei einem Experten seines Fachs landet, der einen vorab umfassend berät. Denn nicht für jeden Kundenstamm ist eine Immobilie sinnig. Seriöse Berater be- rücksichtigen diesen Punkt. << (1.) dauerhafte Vermietung (2.) nur einige Jahre vermieten und anschließend verkaufen (3.) eine Bestandsimmobilie kaufen, sie sanieren und direkt weiterverkaufen Das Ergebnis ist der Zeitraum in Jahren, der benötigt wird, um den Kaufpreis aus Mieten zu refinanzieren. Hier gilt: je kürzer, desto besser. Im Mittel sind um die 25 Jahre angemessen (in vernünftigen Lagen). Auf dem entlegenen Dorf kann auch unter 20 Jahre ein schlechter Wert sein. Nettorendite aufs Jahr berechnet = (Kaltmiete − Kosten für Rücklagen, Verwaltung und nicht umlegbare Nebenkosten) × 100 / (Kaufpreis + Erwerbsnebenkosten)

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