insider 04/21
Mit Blick auf die Zinsentwicklung (siehe Abb.1) und den Preisanstieg bei Immobilien (siehe Abb.2) konstatierten die Fachleute, dass die niedrigen Zinsen die Preissteigerung der Vergangenheit derzeit nicht ausgleichen. Sie machen es le- diglich etwas einfacher, die doch hohe Investition zu tragen. Die niedrigen Zinsen können aber zum Renditehebel werden, wenn die Kreditzinsen kleiner sind als der Gesamtverdienst aus dem Objekt. Lage, Lage, Lage Der Standort ist und bleibt von zentraler Bedeutung und ist maßgeblich für die Preisbildung von Immobilien verantwort- lich. Innerhalb einer Region können zudem Preisunterschie- de von 30 bis 40 Prozent bei benachbarten Städten bzw. im 100-Kilometer-Umkreis auftreten. Die Speckgürtel der Me- tropolen verdienen dabei besondere Aufmerksamkeit. „Immer mehr Menschen ziehen ins Grüne, weil das Pendeln dank Homeoffice abnimmt. Sie genießen die ländliche Umgebung und die Vorzüge einer neuen Arbeitswelt. Das wiederum führt zu einem Ausbau der Infrastruktur und perspektivisch zu steigenden Mieten und Renditen“, berichtet Andreas Erfle vom HYPOFACT Büro Potsdam-Süd aus der Praxis. Neben der Lage ist aber auch der Zustand der Immobilie ent- scheidend, wie sehr sich der Deal und am Ende auch die Ren- dite lohnt. „Wenn ich eine Immobilie erst aufwendig sanieren und den heutigen Klimastandards anpassen muss, kann es ein Minusgeschäft werden. Hinzu kommen gestiegene Mate- st eine Kapitalanlage generell vorteilhaft? Diese Frage be- schäftigte u. a. die HYPOFACT-Experten im Rahmen eines Fachtreffens, das kürzlich online stattgefunden hat. Das Gros der Fachleute war sich einig, dass es eine allgemeine Antwort auf die Frage nicht geben kann. So ist jede Immo- bilieninvestition individuell verschieden zu betrachten, zumal bei vermieteten Objekten steuerliche Effekte beim Darle- hensnehmer entstehen. Kosten im direkten Zusammenhang mit der Bewirtschaftung der Immobilie sind grundsätzlich abzugsfähig und häufig ist der größte Posten hier die Zins- last des aufgenommenen Darlehens. Einigkeit herrschte bei den Teilnehmern auch darüber, dass eine vertrauensvolle und kompetente Beratung vor dem Kauf immer sinnvoll ist. 54 In den meisten Großstädten und großstadtnahen Gebieten sind die Immobilienpreise in den letzten Jahren stark gestiegen. Dies lässt sich unter anderen im Europace Hauspreis Index (EPX) gut ablesen. Das Interesse von Kapitalanlegern an Eigentumswohnungen ist dennoch weiterhin hoch. Die Investition in Betongold hilft, Strafzinsen und den Auswirkungen einer spürbar gestiegenen Inflationsrate zu begegnen. Finanzierungsspezialisten des bundesweit agierenden Darlehensvermittlers HYPOFACT haben sich während eines Fachtreffens ausgetauscht, wann und ob sich aktuell eine Immobilie als Kapitalanlage lohnt. Die insider- Redaktion war mit am Start. Quelle: Europace Finanzmarktplatz Abb. 2: Hauspreisindex EPX (07/2021) Quelle: Interhyp AG Abb. 1: Zinsentwicklung der vergangenen 10 Jahre Makrolage: steigende oder fallende Einwohnerzahlen, guter Arbeitsmarkt und gute Infrastruktur, Beliebtheit der Stadt, Häufigkeit von Überschwemmungen und Stürmen Mikrolage: Nachbarschaft, Straßenbild, Lärm, Einkaufsmöglichkeiten, Kita, Freizeitmöglichkeiten, Stellplätze, Beliebtheit der Straße / des Wohngebiets Enscheidungsfaktoren betreffend "Lage"
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