insider 04/21

© oatawa - stock.adobe.com / industrieblick - stock.adobe.com 40 Zahlreiche Studien aus den letzten Jahren belegen, dass die betriebliche Krankenversicherung (bKV) mehr Zuspruch bei Arbeitnehmern und Arbeitgebern findet. Mit Ausbruch der Corona-Pandemie haben Themen wie Gesundheit und Vorsorge in weiten Teilen der Gesellschaft einen neuen Stellenwert bekommen. Die betriebliche Gesundheitsvorsorge ist in diesem Zusammenhang und nach Einschätzung der Versicherungswirtschaft ein zentraler Zukunftsmarkt mit großem Potenzial. in deutlicher Wandel ist in der Arbeitnehmerwelt fest- stellbar. Bereits vor der Corona-Pandemie war es vielen Beschäftigten ein wesentliches Anliegen, dass Arbeit- geber durch entsprechende Angebote auf die sog. Work- Life-Balance des Arbeitnehmers achten. Während früher der exklusive Firmenwagen und die Zuversicht, mittels harter Arbeit schnellstmöglich auf der Karriereleiter voranzukom- men, an oberster Stelle standen, waren plötzlich Punkte wie Wohlfühlatmosphäre im Büro, Fitnessmöglichkeiten oder die Unterstützung bei der Kinderbetreuung während der Arbeits- zeit (Kinderhort oder -tagesstätte) wesentliche Faktoren bei der Jobauswahl. Und dann kam Corona. Urplötzlich stellten die veränderten Rahmenbedingungen völlig neue Anforderungen an die Vereinbarkeit von Arbeits- und Privatleben. Mehr noch: Die Work-Life-Balance erhielt plötzlich völlig neue Facetten, da sich bspw. mit zwischenmenschlichem Kontakt verbunde- ne Bürogespräche, Firmenveranstaltungen und vor allem Frei- zeitaktivitäten in den virtuellen Raum verlagert hatten. Neue Risiken aufgrund Corona Prinzipiell hat das coronabedingt verstärkt mobile Arbeiten eine Veränderung in die bewährte Firmenkultur gebracht. Im- mer mehr Beschäftigte legen somit Wert auf eine erstklassige technische Verbindung und Ausstattung, um aus demmobilen Büro prozessoptimiert arbeiten zu können. Torpediert durch die Corona-Rahmenbedingungen wurde zudem das Thema „Vereinbarkeit von Familie und Job“ immer wichtiger. So wur- den und werden psychische Erkrankungen oder mentale Über- lastungen immer häufiger, die etwa durch eine Überarbeitung in Kombination mit der Kindererziehung oder auch durch die coronabedingte Einsamkeit in den eigenen vier Wänden ent- stehen. Denn längst nicht für jeden bietet das mobile Arbeiten nur Vorteile. Nicht ohne Grund haben laut Expertenmeinung emotionaler Stress und Einsamkeit bereits zu einer Zunahme der Suchterkrankungen geführt. Obendrauf erschweren stei- gende Homeoffice-Quoten die Einflussnahme auf Themen wie Ergonomie und Co. für Arbeitgeber. In einem solchen Sze- nario ist bei vielen Arbeitnehmern und Arbeitgebern das The- ma Gesundheit noch stärker in den Fokus gerückt. Ergebnisse der Continentale-Studie 2020 machen deutlich, dass sich die betriebliche Vorsorge für das Alter und die Ge- sundheit hoher Beliebtheit erfreut. Insbesondere sind daran Beschäftigte interessiert, die etwa im Einzelhandel oder im Handwerk tätig sind. Hierbei sind die bKV und bAV unabhän- gig vom Bildungs- und Lohnniveau aus Arbeitnehmersicht die wichtigsten Sozialleistungen. „Klassische“ Benefits wie das Diensthandy oder der einst so begehrte Dienstwagen spielen bei den Zusatzleistungen des Arbeitgebers nur noch eine un- tergeordnete Rolle (siehe Abb. 1). Als ein Beispiel für die positiven Aspekte der bkV bieten in- zwischen gute Versicherungsprodukte auch für die o. g. Coro- na-Effekte in Bezug auf die Psyche sehr gute Hilfestellungen an. „Um mentale Belastungen von Teams zu erkennen und etwas dagegen zu tun, haben wir eine Kooperation mit dem Berliner Start-up ‚Dear Employee‘ geschlossen. Es führt di- gital psychische Gefährdungsbeurteilungen durch und bietet passende Gesundheits- und Personalmaßnahmen an“, infor- miert Alexandra Markovic-Sobau , Leiterin Vertrieb Hallesche Krankenversicherung. Abb. 1: Zusatzleistungen durch den Arbeitgeber Frage > Wie wichtig ist für Sie persönlich das Angebot folgender Leistungen durch den Arbeitgeber?* *Basis: 636 Arbeitnehmer (25-65 Jahre), Angaben in Prozent, Mehrfachnennungen möglich Quelle: Continentale-Studie 2020 | Continentale Versicherungsverbund

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