insider 04/21
K-Fragen haben im Jahr 2021 Konjunk- tur. In der Politik stellt man sich die Fra- ge, wer der nächste Kanzler wird. Für Anleger ist allerdings eine ganz ande- re K-Frage relevant: Kapitalerhalt oder Kaufkrafterhalt? Oder anders gefragt: Was ist es eigentlich, worauf es bei der Geldanlage wirklich ankommt? Ist es der Kapitalerhalt, also die Sicher- heit, dass das angelegte Vermögen auf keinen Fall an Wert verliert? Dass also z. B. 10.000 Euro nach Ablauf von 20 Jahren immer noch 10.000 Euro sind, und keinen Cent weniger? Oder geht es doch um mehr? Um die K-Frage bei der Geldanlage zu- friedenstellend zu beantworten, müssen wir uns einem anderen „K“ zuwenden: der Kante, besser gesagt der hohen Kante. Auf diese legen wir ja gerne den einen oder anderen Groschen, der üb- rigbleibt. Doch woher kommt der Begriff eigentlich? Glaubt man der Überliefe- rung, war die hohe Kante nichts an- deres als ein Geheimfach im Bett-Bal- dachin wohlhabender Menschen. Hier verbargen sie ihr Vermögen nicht nur vor anderen, sondern auch vor sich selbst – ganz nach dem Motto: Was man nicht sieht, das gibt man auch nicht aus. Mangels Baldachin packen wir Spar- beträge heute auf das inzwischen fast ebenso antiquierte Sparbuch, Tages- oder Festgeld. Die Grundidee ist ähn- lich: Kapital wird selbsterzieherisch aus dem Sichtfeld geräumt. Außerdem – und das schafft kein Baldachin der Welt – erwarten wir für diesen selbst aufer- Soll eine Anlage das Kapital erhalten oder die Kaufkraft? Während die K-Frage in der Politik recht schwierig zu beantworten ist, liefert die DWS einfache Lösungen für Ihr Vermögen. 24 Festverzinsliche Anleihen wie Sparbuch, Tages- oder Festgeld erhalten zwar das Kapital, jedoch nicht die Kaufkraft.“ Für den effektiven Vermögens- aufbau gibt es zielführendere Anlageformen, z. B. das Fondssparen.“ Wer seine Geldanlage langfristig plant, kann dabei das Risiko sen- ken und die Chancen auf attraktive Ren- diten für die Altersvorsorge verbessern.“ legten Konsumverzicht eine Belohnung durch die Bank in Form satter Zinsen. So weit, so gut bzw. schlecht. Denn spätestens beim Begriff „satte Zinsen“ muss es Ihnen doch einen klei- nen Stich versetzt haben. Satt machen die Zinsen heute wirklich niemanden mehr – zumindest nicht bei konserva- tiven Anlageformen. In Anbetracht der Tatsache, dass etliche Institute heute Negativzinsen auf Sparguthaben be- rechnen, wird sich mancher Anleger inzwischen sogar ernsthaft fragen, ob nicht doch der Baldachin der bessere Aufbewahrungsort wäre. Unter uns: Nein, ist er nicht. Denn egal ob Spar- buch, Festgeld, Matratze oder Balda- chin – Ihr Kapital wird hier zwar schein- bar erhalten, sein Wert jedoch nicht. Nicht vor Einbrechern oder sich selbst: Vor der Inflation müssen Sie Ihr Geld schützen! Es ist Zeit, den Tatsachen ins Auge zu sehen: Waren und Dienstleistungen werden im Lauf der Zeit einfach immer teurer. Stichwort: Inflation. Die merken wir in erster Linie schmerzlich an der Supermarktkasse. Und leider erst viel zu spät nach Jahren an unserem Spar- buchsaldo, wenn dieser nicht ausrei- chend oder vielleicht sogar negativ ver- zinst wird. Jahr für Jahr verliert er stetig an Wert, ein unauffälliger, schleichen- der und damit heimtückischer Prozess. Womit wir beim anderen „K“ angekom- men sind: der Kaufkraft. So verliert Ihr Vermögen etwa bei einer Inflationsrate von 2,5 Prozent p.a. binnen zehn Jahren rund 23 Prozent an Wert. In 20 Jahren sind es sogar 40 Prozent weniger. Um den Wert Ihres Vermögens lang- fristig zu schützen, sind das gute alte Sparbuch oder ähnliche Anlageformen nicht wirklich geeignet. Diese Erkennt- nis mag jetzt keine Überraschung sein. Betrachtet man jedoch die Statistik der beliebtesten Geldanlagen, dann scheint es, als ob viele Anleger daraus noch keine Konsequenzen gezogen hätten (siehe Abb. 1).
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MTA1Mzk2Nw==