insider_03_2021
tens im vierten Quartal rechne ich aber mit einem DAX-Stand von deutlich über 16.000 Zählern“, so der Marktexperte (siehe Abb. 2). Politische Börsen haben kurze Beine Nach 16 Jahren der Ära Merkel wird im September eine neue Bundesregierung gewählt. Und dieser Tage kommen im- mer öfter Fragen zum möglichen Aus- gang der Bundestagswahl und deren Jahr 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021* © jirsak - stock.adobe.com / openwater - stock.adobe.com nehmen niederschlägt. EY stellte kürzlich fest, dass die operativen Ergebnisse der 30 gelisteten DAX-Konzerne von Januar bis März 2021 bei knapp 42 Mrd. Euro gelegen haben – gegenüber dem ersten Quartal 2020 eine Verdoppelung. Und natürlich kommt auch hier zum Tragen, dass die deutscheWirtschaft wegen des guten Exportgeschäfts (Stichwort: Chi- na) floriert. Mittel- bis langfristig wieder gute Aussichten, das sollte die Marktteil- nehmer erfreuen. Dies, zumal die Börse tendenziell der Volkswirtschaft vorweg- läuft und die Zukunft antizipiert. Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht Bei Indizes, die bereits im laufenden Jahr gut gelaufen sind, könnten Gewinn- mitnahmen und Rücksetzer anstehen. Zweifellos ist das nicht gänzlich von der Hand zu weisen. Insbesondere in den vermeintlich nachrichtenschwachen Sommermonaten kann das Börsenba- rometer auch mal verstärkt gen Süden tendieren. Doch solange sich am gro- ßen Gesamtbild nichts bis wenig zum Negativen ändert (bspw. Gewinnein- brüche, politische Spannungen, dras- tischer, nachhaltiger Inflationsanstieg), bleiben die Vorzeichen weiter positiv. Die Börsenampel steht mit Blick auf die Entwicklung zum Jahresende auf Grün. „Ja, es besteht noch weiteres Kurspo- tenzial. Die Gewinnaussichten sind gut, Chancen auf Dividendenerhöhungen sind ebenso gegeben. Außerdem sind Aktien trotz (relativ) höherer Bewertun- gen günstiger als Rentenpapiere. Akti- en bleiben in einem Umfeld steigender Inflationszahlen als Sachwertanlage nahezu alternativlos“, bilanziert Carsten Gerlinger , Vice President von Moventum Asset Management S.A. Auch Dr. Manfred Schlumberger , Lei- ter Portfoliomanagement bei StarCapi- tal, blickt tendenziell optimistisch in die Zukunft. Vor allem der DAX hätte sich im internationalen Vergleich zusammen mit den US-Börsen bärenstark gezeigt, wenngleich die jüngsten Allzeithochs ein wenig über die seit April laufende Kon- solidierung hinwegtäuschten. „Spätes- über der bisherigen Prognose liegen, teilte die Bundesbank mit. Wörtlich heißt es im Bundesbank-Update vom 11. Juni 2021: „Das Vorkrisenniveau wird schon in diesem Sommer wieder erreicht. Die gesamtwirtschaftlichen Kapazitäten werden bereits ab dem kommenden Jahr überdurchschnittlich ausgelastet.“ Mit Blick auf die Gründe für diese optimis- tische Zustandsbeschreibung und den positiven Ausblick verweisen Experten auf ein Bündel an Gründen. Positive Signale überwiegen und treiben Indizes Rolf Kieckebusch , Vorstand KIRIX Ver- mögensverwaltung AG, fasst es folgen- dermaßen zusammen: „Grundsätzlich sind wir moderat positiv für die kom- menden Monate gestimmt. Das ma- kroökonomische Umfeld bleibt dank geld- und fiskalpolitischen Stimuli sowie zurückgehender Corona-Fallzahlen in Verbindung mit steigenden Impfquoten robust.“ Keine Einzelmeinung. Dr. Ulrich Kaffarnik , Vorstandsmitglied der DJE Ka- pital AG, steigt in diesen positiven Kanon ein. „Die hohen Gewinnerwartungen der Unternehmen lassen auch für das zwei- te Halbjahr, obgleich einer (möglichen) Konsolidierung in den Sommermonaten, weiteres Kurspotenzial für die Aktien- märkte vermuten. Eine anziehende Infla- tion begleitet die gut laufende Konjunk- tur, ohne jedoch Schocks auszulösen“, so der DJE-Experte. Zudem sorgten die Fortschritte in der Impfkampagne, bei der wir hierzulande nach einem schlep- penden Start kräftiger aufs Gaspedal drückten, für zusätzliche Unterstützung. Letztlich zeigt sich aber auch, dass es durchaus von Vorteil war, dass die Re- gierung in den vergangenen Jahren eine solide Haushaltspolitik betrieben hat. Insofern haben die Staaten nicht nur den Willen, sondern auch die Möglich- keiten, weitreichende Maßnahmen zur Stützung der Wirtschaft zu ergreifen. In der Summe goutieren die Finanzmärkte die positiven Daten. Denn die Erholung der Konjunktur gewinnt an Tempo und Breite, was sich letztlich auch in den entscheidenden Kenngrößen der Unter- Quelle: finanzen.net Abb. 2: DAX-Wertentwicklung (in %) *Stand: 25.06.2021 % +15,2 -14,7 +29,8 +24,8 +2,7 +9,6 +6,9 +12,5 -18,3 +25,5 +3,6 +13,4 20
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