insider_03_2021

Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis) 2021 Abb. 1: Veränderung des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts (BIP) BIP-Wachstum (in % ggü. Vorjahr) *Schätzung: Prognosen des DIW bzw. Frühjahrsprojektion der Bundesregierung Jahr 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021* % 4,2 3,9 0,4 0,4 2,2 1,5 2,2 2,6 1,3 0,6 -4,9 3,2 bis 3,6 m Mai 2021 informierte das Statis- tische Bundesamt (Destatis), dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal 2021 gegenüber dem vierten Quartal 2020 – preis-, saison- und kalenderbereinigt – um 1,8 Prozent gesunken ist. Nachdem sich die deutsche Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte 2020 zunächst etwas erholt hatte (+8,7 Prozent im dritten Quartal und +0,5 Prozent im vierten Quartal), führte die Corona-Krise zum Jahresbe- ginn 2021 zu einem erneuten Rückgang der Wirtschaftsleistung. Demgegenüber rechnet die Bundesregierung in Bezug auf ihre erstellte Frühjahrsprojektion für das Jahr 2021 mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um preisbereinigt 3,5 Prozent (siehe Abb. 1). Die Wirtschaft erholt sich – langsam! Für das Jahr 2022 wird im Zuge des Aufholprozesses ein weiterer Zuwachs in Höhe von 3,6 Prozent erwartet. Bei dieser Prognose wird vonseiten der © hkama - stock.adobe.com / peterschreiber.media - stock.adobe.com Halbzeit an den internationalen Kapitalmärkten. Und mit Blick auf die deutsche Szenerie und die deutschen Kursindizes fällt das Fazit äußerst positiv aus. Ein sattes Plus von deutlich mehr als zehn Prozent beim deutschen Leitindex DAX hätten nur die wenigsten Marktteilnehmer zum Jahresbeginn erwartet. Insbesondere die starken Anstiege seit März sind doch bemerkenswert. Die Corona-Krise scheint mit dem Impffortschritt ad acta gelegt worden zu sein. Letztlich sind es die guten Fundamentaldaten und die lockere Geldpolitik, die fast schon zur Champagnerlaune einladen. Der Ausgang der Bundestagswahl im September wird am großen Bild wenig ändern. Regierung davon ausgegangen, dass die weitreichenden Maßnahmen zur Beschränkung der sozialen Kontakte im öffentlichen Raum zum Schutz von Gesundheit und Leben im Laufe des zweiten Quartals 2021 graduell gelo- ckert werden können und die Impfungen vorankommen. In diesem Zusammen- hang wartete Ende Juni das manager magazin mit der Meldung auf, dass die deutsche Wirtschaft die Corona-Krise „abgeschüttelt“ hätte. Der Optimismus überwiegt deutlich, die dunklen Wolken der Pandemie haben sich verzogen. So zumindest macht es den Eindruck, wenn man in diesen Wochen und Tagen die Nachrichten durchgeht. Ablesen lässt sich das u. a. am gestie- genen ifo-Geschäftsklimaindex, der im Juni mit 101,8 Punkten den höchsten Stand seit November 2018 erklommen hat. Auch die obersten Währungshüter zeigten sich zuletzt äußerst optimistisch. So soll das Wirtschaftswachstum mit 3,7 Prozent im laufenden Jahr deutlich 19

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